DEZEMBER 2024/JANUAR 2025
Auf zum Energiehafen Auch 2024 blieb der Hafen unterfinanziert, vorhandenes Potenzial wird nicht ausreichend entwickelt. Zukunftspotenzial bieten Umschlag und Nutzung alternativer Treibstoffe. Doch für eine gezielte Entwicklung von Mobilität und Hafen ist auch die Politik gefordert. Das Areal Steinwerder bietet rund 100 Hektar Potenzial- fläche – etwa für ein Containerterminal oder Green Technology. Kurzstudie Wie wettbewerbs- fähig ist der Ham- burger Hafen im internationalen Vergleich? Wie entwickelt sich der Container- umschlag im Ver- gleich zum globa- len Trend? Welche Rolle spielen Hafen-, Umschlag- und Terminalkos- ten im Hinblick auf die Konkurrenz- fähigkeit? Mit diesen Fragen be- fasst sich eine im Auftrag der Han- delskammer ver- fasste Kurzstudie: www.hk24.de/ hafenstudie rin nicht gewährleistet“, kommentiert Kai Gerullis, stellvertretender Geschäftsführer des Handelskam- mer-Bereichs „Nachhaltigkeit und Mobilität“. „Wir fordern nach wie vor eine Erhöhung des Hafenlasten- ausgleichs von 38 aufmindestens 400MillionenEuro.“ Zudem wünscht sich die Kammer, dass die Stadt im Hafen größer denkt. So bietet das Areal Steinwer- der im mittleren Hafen bei entsprechender Entwick- lung rund 100Hektar Potenzialfläche. „EinContainer- terminal wäre hier ebenso möglich wie ein Multipur- pose-Terminal oder Green Technology“, erklärt Ha- fenexperteGerullis. Grüner Wasserstoff für Energiesicherheit „Green Technology“: Dieses Stichwort steht für eine zentrale Zukunftsperspektive des Hafens. Die bereits im Oktober 2023 gestartete Initiative zur Realisierung eines „Sustainable Energy Hub“ (SEH) beabsichtigt unter anderem, bevorzugt Betriebe aus dem Bereich nachhaltiger Energieträger im westlichen Hafen anzu- siedeln. Besonders bedeutsam sind dabei „grüner“ Wasserstoff (H2) und seineDerivatewie Ammoniak. D er Hamburger Hafen kämpft schon seit eini- gen Jahren mit etlichen Herausforderungen, und auch 2024 zeichnete sich keine Trend- wende ab. So blieb zwar im ersten Halbjahr 2024 der Containerumschlag stabil – 2023 war er noch um 6,9 Prozent auf den schlechtesten Wert seit 2009 gefal- len –, der Gesamtumschlag verringerte sich jedoch um 3,9 Prozent. Der Marktanteil Hamburgs an den kontinentaleuropäischen Nordseehäfen („Nord- range“) beträgt inzwischen nur noch 20 Prozent (2007: rund 30 Prozent), konstatierte eine imAuftrag der Handelskammer erstellte, imMärz 2024 aktuali- sierte Kurzstudie (siehe Randspalte). Um die Hafenentwicklung zu sichern, forderte deshalb im Februar ein Impulspapier der Handels- kammer und des Unternehmensverbands Hafen Hamburg UVHH eine Reihe dezidierter Maßnahmen seitens der Politik ( www.hw-mag.de/impulspapier ). Die im März von der Bundesregierung vorgelegte Ha- fenstrategie blieb jedoch hinter den Erwartungen zu- rück: „Unsere zentrale Forderung nach einer aus- kömmlichen Finanzierung durch den Bund wird da- RÜCKSCHAU / AUSBLICK HAFEN UND MOBILITÄT
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