DEZEMBER 2024/JANUAR 2025
Krisen bieten Chancen Geopolitische Krisen, Nachhaltigkeitsverpflichtungen und Bürokratie haben den Außenhandel 2024 herausgefordert. Dennoch ist es der hiesigen Wirtschaft gelungen, sich auf dem internationalen Markt als stabiler Partner zu positionieren. Der Wert der in Hamburg importierten Waren sank im ersten Halbjahr 2024 um rund acht Prozent auf 35,7 Milliarden Euro. Unter www.hk24. de/aussenhandel finden Sie unter anderem Adres- sen Hamburger Im- und Exporteu- re, Aktuelles zum Zoll- und Außen- wirtschaftsrecht, Konsulats- und Mustervorschrif- ten, Ursprungs- zeugnisse und Bescheinigungen, Tipps für die Ge- schäftsanbahnung im Ausland und wichtige Links (etwa zur EU-Da- tenbank Access- 2Markets) sowie eine Übersicht über anstehende Veranstaltungen. sich durch überbordende Bürokratie. 61 Prozent der befragten Unternehmen im Konjunkturbarometer sehen die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmen- bedingungen als größtes Geschäftsrisiko. Dabei sind dem Groß- und Außenhandel neben der Bürokratie hauptsächlich die vielen Regulierun- gen ein Dorn im Auge. Dass insbesondere kleinere Firmen darunter leiden, berichteten Teilnehmende des ersten Hamburger Außenwirtschaftstags der Handelskammer am 1. Juli. Die erfolgreiche Pre miere bot international aktiven Unternehmen eine neue Plattform für Austausch und Vernetzung. Themen waren unter anderem das Management geopolitischer Risiken und Nachhaltigkeitsregulie- rungen der EU wie die Verordnung zu entwaldungs- freien Lieferketten (EUDR), die Ende 2025 erstmals angewendet werden soll. Die schrittweise Einfüh- rung des „Carbon Border Adjustment Mechanism“ (CO2-Grenz-Ausgleichs-Mechanismus, kurz CBAM) und die damit verbundene Meldepflicht forderte 2024 ebenfalls viele Unternehmen heraus. Der CBAM soll verhindern, dass sich die Herstel- lung von Produkten wie Eisen, Stahl und Zement in D ieUSA, China, dieNiederlandeundFrankreich: Das sind die wichtigsten Handelspartner von Hamburg, dem größten Außenhandelsplatz Deutschlands. Mit einemGesamtwert von rund 27Mil- liarden Euro blieb der Export hiesiger Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum nahezu unverändert. Ein Minus von rund acht Prozent hingegen gab es beim Import, der Wert eingeführterWaren lag bei 35,7MilliardenEuro. Da verwundert es nicht, dass die fürs aktuelleHan- delskammer-Konjunkturbarometer (siehe Seite 20) be- fragten Groß- und Außenhändler ihre Lage als „beson- ders schlecht“ bewerten. Der letzteWirtschaftstest des AGA-Unternehmensverbandes bestätigt die Konjunk- turflaute. „Der erneute Rückgang unseres Indikators ummehr als zehn Punkte macht die angespannte Lage im Groß- und Außenhandel offensichtlich“, bilanziert AGA-Präsident Dr. Hans FabianKruse. Dass viele Unternehmen unter Druck stehen, führt er vor allem auf geopolitische Unsicherheiten, eine schwache Binnenkonjunktur und strukturelle Herausforderungen zurück. Diese Faktoren würden die Kosten treiben, eine weitere Verschärfung ergebe HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 26 FOTOS: BALIPADMA/ ISTOCKPHOTO.COM, ULRICH PERREY RÜCKSCHAU / AUSBLICK AUSSENWIRTSCHAFT
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