Dezember 2023 / Januar 2024

NICOLA MALBECK Die Weichen jetzt stellen Die Handelskammer unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen auch im Bemühen um größere Nachhaltigkeit. Im Rahmen der Standortstrategie „Hamburg 2040“ laufen zahlreiche Kooperationen und Projekte. Baumpflanz­ aktion mit Haupt­ geschäftsführer Malte Heyne (2. v. re.) in Itzehoe Die Handels­ kammer infor­ miert auf www. hamburg2040.de über den aktuellen Stand der Strate­ gie-Aktivitäten und gibt Denk- anstöße zu Zukunftsthemen der Hamburger Wirtschaft. Klimaneutralität leistet, belegt unter anderem eine Baumpflanzaktion: Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne und weitere Mitarbeitende der Kammer tra- fen sich im Frühjahr in der Nähe von Itzehoe und pflanzten gemeinsam mit der Generation Trees gGmbH einen „Handelskammer-Wald“ an, der künf- tig einen Teil der Handelskammer-Emissionen, rund 400 Tonnen CO₂, ausgleichen soll. Hier setzt auch das neue CO₂-Aussteiger-Programm an, das kleine und mittlere Unternehmen dazu befähigt, eine eigene Klimabilanz zu erstellen. Den aktuellen Umsetzungsstand der insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in Hamburg zeigt der erste Nachhaltig- keitsbericht der Stadt auf. „Neben ökologischen und sozialen Gesichtspunkten sollten Aspekte der ökonomischen Nachhaltigkeit mehr Raum be- kommen“, sagt Rudolf Neumüller aus der Handelskammer-Abteilung „Klimawende, Energie und Industrie“. Die Unternehmen engagieren sich im eigenen Betrieb und im Austausch bei Handels­ kammerveranstaltungen wie dem „Nachhaltig­ keitsfrühstück“. Aber dabei bleibt es nicht. Mit neuen Beratungs- und Veranstaltungsangeboten reagiert die Kammer auf aktuelle Anforderungen wie den europäischen „Green Deal“, der das Ziel hat, die EU bis 2050 zum ersten treibhausneutralen Staatenbund umzufor- men – inklusive einer speziellen „Corporate Sustaina- bility Reporting Directive“, die Unternehmen künftig verpflichtet, ihre sozialen und ökologischen Anstren- gungen zu dokumentieren. Mit der Richtlinie „Sustai- nable Finance“ möchte die EU darüber hinaus Finanzströme inRichtung Nachhaltigkeit lenken. „Wer sich bisher nicht gekümmert hat, sieht sich in naher Zukunft eventuell mit höheren Zinsen bei der Kreditvergabe konfrontiert“, erläutert Frank Tie- ßen, Leiter des Handelskammer-Teams „Energie- und Umweltberatung“. „Klimaschutz ist ein Mara- thonlauf, und der Startschuss ist gerade erst gefal- len. Jetzt müssen wir die Weichen stellen, um wirt- schaftliche, soziale und ökologische Interessen in Balance zu bringen.“ D ie Senatskanzlei bilanzierte im vergangenen Frühjahr: „16 Prozent Erdgas eingespart – ‚Hamburg dreht das‘ sagt danke“. Das Energie- sparbündnis hatte sich über der Gasmangellage des Krisenwinters 2022/2023 gegründet und auf Initiative vonSenat, Handels- undHandwerkskammer 36Unter- nehmen und Einrichtungen zusammengeschlossen, uminallenAlltagsbereichenEnergie einzusparen. UmKostensenkung und Klimaschutz geht es auch bei der Kooperation „Gewerbe.Klima.Vor.Ort.“ der Be- hörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirt- schaft, der Behörde für Wirtschaft und Innovation so- wie der Handelskammer. Im Sommer waren Umwelt- beratungsteams der Kammer aufgebrochen, um Be- triebe vor Ort über Handlungsmöglichkeiten und über Förderungs- undBeratungsangebote aufzuklären. Die Energie-Scouts hingegen sind ein bereits eta­ bliertes Format: Im Februar startet der nunmehr 11. Durchgang des von der Handelskammer organisierten Wettbewerbes, derAzubisdazuaufruft, in ihrenBetrie- ben Energieeinsparpotenziale zu erkennen und zu he- ben. Dass auch die Handelskammer ihren Beitrag zur HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 48 FOTO: KARIN GERDES RÜCKSCHAU / AUSBLICK NACHHALTIGKEIT

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