Dezember 2023 / Januar 2024
An kaum einem anderen europäi- schen Standort tritt die Grund- stoffindustrie so konzentriert auf wie in Hamburg. Unter anderem sind hier der welt- weit führende Kupferkonzern Aurubis, das Stahlwerk Arce- lorMittal und die Aluminiumhütte Trimet ansässig. Airbus und Luft- hansa Technik ma- chen Hamburg zum weltweit drittgrößten Standort des zivi- len Flugzeugbaus. Und mit Beiers- dorf zählt das ein- zige DAX-Unter- nehmen der Stadt ebenfalls zum pro- duzierenden Ge- werbe. Auch ha- ben sich hier viele Unternehmen aus demWindenergie- bereich mit ihrem Verwaltungssitz oder einer Zweig- niederlassung an- gesiedelt. Darüber hinaus ist Ham- burg Standort be- deutender Schalt- zentralen interna- tionaler Industrie- konzerne, darunter Shell, BP, Siemens und Philips sowie Hauptsitz für industrielle Welt- marktführer wie Körber und Jung- heinrich. Mehr un- ter www.hk24.de/ industrie DR. DIRK LAU dirk.lau@hk24.de ein Fachkräftebestand, der den Anforderungen der Branche ge- nügt, sind nichtmehr selbstver- ständlich. Die Pandemie hat Lieferketten unterbrochen. Die Folgen erlebte man auch in den vergangenen Monaten noch, unter anderembei Medikamen- tenundFahrzeugreparaturen. „Ukraine-Krieg und Kon- flikte imNahen Osten führen nicht nur zu Flucht und Mi- gration, sondernverknappenauchEnergieträger“, konsta- tiert Siebrand. „Dadurch sind die Energiepreise in Deutschland, insbesondere für Strom, massiv gestiegen.“ Zwar seien die Preise im Laufe der vergangenen Monate auchwieder gesunken, unddiePolitikhabe extremePreis- erhöhungen teilweise gemindert. „Aber die Strompreise in Deutschland sind im internationalen Vergleich noch immer sehr hoch, verursacht auch durch die deutsche Netz-RegulatoriküberUmlagesystemeundSteuern.“ Die stromintensive Industrie ist besonders betrof- fen. Vor allem die in Hamburg stark vertretene Grund- stoffindustrie, die mit ihren Gütern an Welthandels- preise gebunden ist, wird dadurch in ihrer Wettbe- werbsfähigkeit massiv geschwächt. Betriebsschließun- gen undAbwanderung drohenmit Folgen fürWohlstand und Klimaschutz („Carbon Leakage“). Tendenzen der Deindustrialisierung sind bereits sichtbar. Die Handelskammer bringt sich für eine starke In- dustrie ein, indem sie am sogenannten „Masterplan In- dustrie“ von 2007 mitwirkt. Dieses Bündnis von Stadt, Handelskammer, Gewerkschaften und Industrieverband arbeitet für die Branche an Standortbedingungen wie Planverfahren und Flächenverfügbarkeit. Der „Master- plan“ wurde im Laufe der Jahre fortgeschrieben und die gemeinsame Arbeit imMai 2023 bekräftigt. Energie- und Strompreisentwicklungen waren Anlass sowohl für den Handelskammer-Ausschuss für Industrie als auch für das Plenum, sich mit den Forderungen nach einem „Indus triestrompreis“ zum temporären Ausgleich von Wettbe- werbsnachteilen stromintensiver Betriebe zubefassen. UmdenAusbau erneuerbarer Energien, deren Erzeu- gungskosten günstig sind, zu beschleunigen, bieten sich langfristige Stromlieferverträge aus diesen Quellen an. Die gerade erst imNovember vomPlenumverabschiedete Strategie für denAußenhandelsstandortHamburgberuht auf Anforderungen auch der Industrie. Im regelmäßigen Austauschmit Senat und Verwaltungwerden diese Forde- rungen eingebracht. Auch im Jahr 2024 wird die Handels- kammer diese Wege der Interessenvertretung weiterver- folgen und die Aufmerksamkeit auf die Bedingungen und dieBedeutung derHamburger Industrie lenken. Jan-Oliver Siebrand ist Leiter des Handelskam- mer-Bereiches „Nachhaltigkeit und Mobilität“. Von der Vision zum Projekt. 3000 Referenzen Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 Mail info@bartram-bau.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- undGewerbebau WWW. BARTRAM- BAU.DE über Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Eigenes Fertigteilwerk Festpreis Fixtermin 50 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand WWW.HK24.DE RÜCKSCHAU / AUSBLICK INDUSTRIESTANDORT HAMBURG
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