Dezember 2022/Januar 2023

Dr. Michaela Ölschläger, Bereichsleiterin Innova- tion und Neue Märkte PETER WENIG Geeignete Strukturen schaffen Um Unternehmen in Hamburg noch in- novationsfreudiger zu machen, sucht die Stadt seit einiger Zeit verstärkt den Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Mit der Regionalen Innovationsstrategie (RIS), erarbeitet un- ter Beteiligung von über 300 Personen aus unterschiedlichsten Sektoren, sollen innovative und nachhaltige Lösungen für wichtige Gesellschafts- und Zukunfts­ bereiche entwickelt werden. Dabei fokussiert sich Hamburg auf die fünf The- men Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität, Data Science und Digitalisierung. „Davon profitieren am Ende alle, nicht nur der Wirtschaftsstandort. Inno- vationen müssen multidimensional ausgerichtet sein. Das heißt ökonomisch, ökologisch und gesell- schaftlich. Innovationen müssen den Menschen nut- zen. Sie sind eine Vision undChance für die Zukunft“, sagt Michael Westhagemann, bis Mitte Dezember 2022 Senator fürWirtschaft und Innovation. Dennoch sehen Unternehmen hierzulande durchaus Nachholbedarf. Matthias Gronstedt, Ge- schäftsführer von HHLA Sky (siehe Seite 38), übt deutliche Kritik: „Wir geben in Deutschland mehrere Milliarden für Forschung aus. Dort entstehen tolle Ideen, die man amWeltmarkt verkaufen kann. Leider gibt es für diesen Prozess kein Förderprogramm, das den Unter- nehmen signalisiert: ‚Ich helfe euch jetzt, dieses Projekt auf die Straße zu bringen.‘“ Sein Kollege Lothar Müller fügt hinzu: „Wir haben in Deutschland eine exzellente Forschung. Das Problem ist die Adaption am Markt. Viele Unternehmen rich- ten ihren Fokus zu sehr auf das Bestandsgeschäft und weniger darauf, neue Produkte zu entwickeln.“ Und was passiert mit den Opfern der kreativen Zerstörung? Schriftsetzer etwa galten bis zur Ab­ lösung des Buchdrucks durch den Offsetdruck als „Jünger der Schwarzen Kunst“, Innovationen kön- nen komplette Berufsbilder vernichten. Michaela Ölschläger sieht nur einen Weg aus diesem Problem: „Wir brauchen lebenslanges Lernen.“ HERZLICHEN DANK AN ALLE ARBEITGEBER:INNEN für die Unterstützung Ihrer Mitarbeiter:innen bei der Ausübung des Ehrenamtes. Ihre Freiwillige Feuerwehr Hamburg Bildquelle: AG MuK / Benjamin Ebrecht KREATIVITÄTS FÖRDERUNG

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