Dezember 2021/Januar 2022

HAMBURGER WIRTSCHAFT 62 UNTERNEHMENS PORTRÄT Label mit Flair Seit 17 Jahren steht die Marke „Hansesack“ für maritime Mode und nordische Lebensart. Nun streben die Inhaber einen Verkauf oder eine Partnerschaft an. W enn Saim „Kasi“ Cetinkaya für die Marke „Hansesack“ unterwegs ist, fällt er auf im Straßenverkehr. Denn meist nutzt er einen dreirädrigen Kleintrans- porter, beladen mit Jacken und Mänteln, Hemden und T-Shirts, Mützen, TaschenundAccessoires aller Art. „Hansesack“ ist seine Leidenschaft – und Ausgleich zu seinem Hauptjob als Pädagoge mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit. Die online ver- triebene Marke „Hansesack“, die er vor 17 Jahren von seinemSchwager übernahm, war als eine Art Hobby gedacht. „Ein kleiner Neben- erwerb, der sich zunehmend zum richtigen Textil- unternehmen entwickelte“, sagt der 55-Jährige. „Irgendwannwar das alleinnichtmehr zu schaffen.“ Cetinkaya schaute sich nach Unterstützung um und rannte bei alten Freunden offene Türen ein: Vor fünf Jahren stiegen derWeinhändler Gerd Rindchen und der Bekleidungsexperte Alwin Bergmann, ein FRANK SCHLATERMUND frank.schlatermund@hk24.de FOTO ANNA MUTTER FOTOGRAFIE ehemaliger Manager innerhalb der Otto Group, als Teilhaber bei „Hansesack“ ein. Startschuss für das Gemeinschaftsprojekt war seinerzeit ein Stand auf der „Hanseboot“. „Ein voller Erfolg“, erinnert sichdas Trio: „Aber das war zu erwarten, denn eine Umfrage hatte zuvor ergeben, dass es sich bei ‚Hansesack‘ um ein Label mit hohem Sympathiewert handelt.“ Die Idee: eine typisch nordische Marke im bezahlbaren Premiumbereich, die nicht nur maritimes Flair ver- sprüht, sondern auch eine gewisse Lebensart. „Das kommt wirklich an bei den Leuten“, sagt Alwin Bergmann, der jahrelang in China gelebt und Mode nach Südamerika exportiert hat. Noch heute unterhält der 60-Jährige Entwicklungsbüros für Bekleidung in Bangladesch und Brasilien. Er kennt den Markt, hat ein Gespür dafür, was ein Hit werden könnte und was floppt. Daher hat er bei „Hansesack“ auch Produktentwicklung und Einkauf übernom- men, während Saim Cetinkaya sich um Online-Shop und Buchhaltung kümmert und Gerd Rindchen für Marketing und Finanzen zuständig ist. Alle drei glauben an das Potenzial ihrer Marke, haben aber auch erkannt, dass sie mehr als ausgelas- tet sind. Jeder von ihnen hat seine eigene Agenda, geht imHauptjob einer ganz anderen Tätigkeit nach. Gerd Rindchen zum Beispiel hat zwar seine Wein- handlung inzwischen verkauft, konnte sich aber auch als Buchautor einen Namen machen. Alwin Bergmann, der schon sein ganzes Leben lang für motorisierte Zweiräder brennt, betreibt seit einiger Zeit auch noch einen Motorradhandel. Und Saim Cetinkaya, der einst alles ins Rollen brachte, möchte künftig noch mehr für seine Schützlinge inPinneberg da sein. „‚Hansesack‘ wurde nach und nach zum Vollzeitjob“, be- richtet Gerd Rindchen. „Uns feh- len die Ressourcen, um uns dem Projekt weiterhin mit der Inten- sität zu widmen, die es verdient.“ Daher möchte das Trio verkau- fen. Alternative wäre eine Part- nerschaft mit jemandem, der voll bei „Hansesack“ einsteigt und die Gruppe entlastet. Eine spätere Übernahme sollte das Ziel sein. „Etwas frischer Wind kann nicht schaden“, sind sich die Freunde einig, „allerdings müssen wir uns sicher sein, das alles inunseremSinneweiterläuft.“ Wenn Sie sich für das Label „Hanse- sack“ interessie- ren, wenden Sie sich unter Nen- nung der Chiffre- nummer HH-A- 21090002 an Sabine Pilgrim (sabine.pilgrim@ hk24.de, 36138- 787). Zahlreiche Rat- schläge und Infor- mationen zu den Beratungsangebo- ten der Handels- kammer sind je nach IhremVorha- ben unter www. hk24.de/nachfolge zusammengestellt. Ein eingeschworenes Team, das sich seit Ewigkeiten kennt und fest an das große Potenzial der Marke „Hansesack“ glaubt (v.l.): Saim „Kasi“ Cetinkaya, Gerd Rindchen und Alwin Bergmann

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