OKTOBER/NOVEMBER 2025
Von der Alster- loge bis zum Busi- ness Club Ham- burg, von Ham- burg@work bis 12 min.me , vom An- glo German Club bis zur Gute Leu- de Fabrik, vom Demographie Netzwerk Ham- burg bis zum Hamburg Inves- tors Network, von den Hamburger Originalen bis zum Skål Club – in der Hansestadt sind zahlreiche, ganz unterschied- liche Netzwerke aktiv, die Exper- tinnen und Exper- ten miteinander verbinden, zum fachlichen wie informellen Aus- tausch anregen und somit auf den Wirtschaftsstand- ort einzahlen. In der Online-Aus- gabe der „Ham- burger Wirt- schaft“ finden Sie unter www. hamburger- wirtschaft.de/ netzwerke eine Liste der wich- tigsten Netz werke. Leiten gemeinsam mit Anna-Lena Sasse (nicht im Bild) für das Netzwerk „Digital Media Women“, das sich im Jahr 2010 formierte, das Quartier Hamburg (v. li.): Anika Kirchner, Karin Postert und Luisa Häußer „Ist zwar nur kurz vor Hamburg, doch direkt in der Natur, was zu einer ganz besonderen Stimmung führt“, sagt Bauer. Ein außergewöhnliches Erlebnis, das Verbindungen schafft. Um ganz konkret mehr Sichtbarkeit zu erzeu- gen, formierten sich im Jahr 2010 die „Digital Media Women“, kurz DMW. Bei der Hamburger NEXT Kon- ferenz für technologische Zukunftsfragen ärgerte sich Journalistin Carolin Beese damals darüber, wie unterrepräsentiert weibliche Speakerinnen waren. Unter dem Motto „Machen statt Schnacken!“ grün- dete sie in der Hansestadt mit Gleichgesinnten die DMW, um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken. Mittlerweile zählen zur Community 32 000 Mitglie- der. 90 Ehrenamtliche engagieren sich in bundes- weit zehn Quartieren. Eine von ihnen ist die Texterin und Kommunikationsstrategin Luisa Häußer, die ge- meinsam mit Karin Postert, Anika Kirchner und Anna-Lena Sasse die DMWHamburg leitet. „Wir bekommen unfassbar gutes Feedback“, er- klärt Häußer. „In einer Welt, die so viele Baustellen hat, ist es wahnsinnig wertvoll, reale Räume aufzu- machen, um sich wertschätzend auszutauschen.“ Einmal imQuartal kommen die DMWHamburg zum Frühstücks-Meet-up in einem Café zusammen. Nach einer Vorstellungsrunde geht es dann auch darum, Schnittstellen zwischen den Arbeitsbereichen der Frauen herzustellen. Gerade für Selbstständige seien diese Synergieeffekte hilfreich, so Häußer. Tickets für das Meet-up werden kostenlos vergeben, sodass auch Neue reinschnuppern können. Wer festes DMW-Mitglied sein möchte, zahlt 48, ermäßigt 24 Euro imJahr. Mitglieder werden nicht nur zu weiteren lokalen Events wie Sommerfest und Weihnachtsfeier einge- laden, sondern können auch online das bundesweite Academy-Angebot nutzen. Mit Trainings zu KI, Da- tenkompetenz oder agilem Arbeiten. Denn die DMW legen Wert darauf, dass Teilhabe, Präsenz und Em powerment durch Qualifikationen befeuert werden. „Für die Wirtschaft ist das der Hammer, wenn Frauen sagen: Ich weiß, was ich kann, und ich stehe dafür ein“, erläutert Häußer. Der Verein pocht nicht darauf, dass Frauen bes- ser sein sollen als Männer, ist aber davon überzeugt, dass sich durch neue Perspektiven vielfältigere Er- gebnisse erzielen lassen. Die Herausforderung: „Männer ins Boot holen, die diese Werte mittragen.“ Größere Events, wie etwa im April zu digitaler Bar- rierefreiheit im SPACE Hamburg, sind für alle Ge- schlechter offen. Doch, so Häußer: „Mit einemAnteil von 80 Prozent Frauen ist da noch Luft nach oben.“ HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 56 FOTOS: ISADORA TAST, DER ÜBERSEE-CLUB E.V. NETZ WERKE Ebenfalls stark auf gesellschaftlichen Wandel setzen die „Unternehmer ohne Grenzen“, die dieses Jahr ihr 25. Jubiläum feiern. Ziel des Netzwerkes ist es, Unternehmensgründungen von Menschen mit Migrationsgeschichte zu fördern. Die rund 120 Mit- glieder kommen aus unterschiedlichen Branchen und Ländern. Aus Handel, Handwerk und Dienstleis- tung. Von Polen über die Türkei bis hin zum Iran. „Migration ist ein Wirtschaftsfaktor und ein Gewinn für den Standort Hamburg“, stellt Geschäftsführer Kazim Abaci deutlich heraus. Der Volkswirt und So- zialökonom war von 2011 bis 2025 als SPD-Abgeord- neterMitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Abaci, der als 14-Jähriger mit seinen Eltern aus Anatolien nach Bergedorf kam, plädiert stark dafür, Menschen mit Migrationsgeschichte nicht als homo- gene Gruppe zu begreifen, sondern differenziert zu betrachten. Sind sie etwa von einer aktuellen Flucht- geschichte geprägt? Oder haben sie ihre Bildungs sozialisation bereits inHamburg durchlaufen? Die „Unternehmer ohne Grenzen“ unterstützen zielgenau mit Qualifizierungs- und Vernetzungspro- grammen direkt vor Ort – mit 22 Mitarbeitenden in Büros in St. Pauli, inHarburg, Billstedt und Altona. → Blick zurück ins Jahr 1976: Der damalige Präsident des Übersee-Clubs Alwin Münchmeyer (re.) empfängt Bundeskanzler Helmut Schmidt (li.) und den französi- schen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing (Mi.) im Rahmen eines Staatsbe- suches im Amsinck-Haus am Neuen Jungfernstieg. NETZ WERKE
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