OKTOBER/NOVEMBER 2025

​Michael Lehmann, Geschäfts- führer der Studio Hamburg Production Group Bereit fürs Comeback Hamburgs Filmindustrie hat in den vergangenen Jahrzehnten Federn gelassen. Doch nun tut sich eine Menge. Die Studio Ham- burg Production Group hat in den vergangenen Jah- ren einen durch- schnittlichen Um- satz von 150 Mil- lionen Euro er- wirtschaftet. Zu ihr gehören 13 Tochterunterneh- men an sechs Standorten, unter anderem Real Film Berlin (Ber- lin), SHUK – Stu- dio Hamburg UK (London) und Al- bolina Film (Bo- zen). Die Unter- nehmen beschäf- tigen 200 feste Mitarbeitende sowie – je nach Projektlage – zu- sätzlich 1000 bis 2000 freie Fach- kräfte. Dreh einer Szene für die Kinder- und Jugendserie „Die Pfefferkörner“ im „Ehrenhof“ zwischen Handelskammer und Rathaus. Gestartet ist die Serie im Jahr 1999 und läuft in der inzwischen 21. Staffel. allgemeinen Auftragslage abhängig. Wird gedreht, geht es der Branche gut. Können Projekte nicht finanziert werden, sieht es hingegen schlecht aus. Im Spätsommer dieses Jahres konnte Hamburg nicht klagen. „Durch unsere gute Förderpolitik ha- ben wir aktuell recht viele Drehs in der Stadt“, weiß Helge Albers, Ge- schäftsführer der für Hamburg und Schleswig-Holstein arbeitenden MOIN Filmförderung. „Sönke Wort- mann hat imAugust ‚Die Ältern‘ abge- dreht, Doris Dörrie ist im Herbst mit ‚Frau Winkler verlässt das Haus‘ in der Förderregion. Fatih Akin dreht gerade ‚Geister weinen nicht‘ und Sven Unterwaldt die Komödie ‚Horst Schlämmer sucht das Glück‘ mit R und 935 Millionen Euro Umsatz hat die Film- branche im Jahr 2023 zur Hamburger Wirt- schaft beigetragen. Dafür sorgten 1444 Unternehmen mit knapp 4700 Beschäftigen. Die Herstellung von Filmen ist ein oft kleinteiliger Pro- zess. Das gilt für Kino- und Fernseh- filme ebenso wie für Filme, die aus- schließlich für das Internet produ- ziert werden. Wenige große Player wie etwa Studio Hamburg stehen unzähligen kleinen Betrieben und Solo-Selbst- ständigen gegenüber, die nur für die Dauer eines Drehs angeheuert wer- den – als Location Scouts, für Szenen- bild, Kamera oder Postproduktion. All diese Gewerke sind stark von der HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 48 FOTOS: BORIS LAEWEN/NDR, STEFAN MALZKORN, JASPER EHRICH Helge Albers, Geschäftsführer MOIN Filmförderung → Hape Kerkeling. Die erfolgreiche Jugendbuchreihe ‚Alea Aqua- rius‘ spielt als große Serie hier. Es ist also einiges los in Sachen Dreharbeiten inHamburg und Umgebung.“ Ob an einem Standort gedreht wird, hat nicht nur mit der Schönheit der Motive zu tun oder demHype, den eine Stadt oder Region gerade bei Kreativen und Filmfinanciers erfährt. Die Ent- scheidung hängt auch von Faktoren wie Förderpolitik, Drehbe- dingungen und der lokalen Job-Infrastruktur ab. „Eines der Pfunde, mit denen wir wuchern können, ist die Unkompliziert- heit Hamburgs“, so Helge Albers. „Wir sind eine sehr dreh- freundliche Stadt. Es ist viel schwieriger, in Städten wie Berlin, Köln oder München zu drehen als bei uns. Es geht vor allem um Genehmigungen, denn Dreharbeiten sind immer ein Eingriff ins öffentliche Leben.“ Die von Albers genannten Konkurrenzstädte sind nicht zufällig gewählt. Hamburg gilt derzeit als Nummer vier in Deutschland, was die Größe der Filmindustriestandorte betrifft. Michael Lehmann, Geschäftsführer der Studio Hamburg Production Group, bestätigt dieses Ranking: „Hamburg hat, was die Senderdichte betrifft, ein wenig das Nachsehen gegenüber Köln und München. Und wir haben keine Verleiher. Berlin wie- derum punktet – ebenso wie Hamburg – mit einer starken För- derkultur. Es hat ebenfalls Verleiher und eine starke Anzie- hungskraft auf viele Kreative. Internationale Vertriebe sitzen eher in anderen Städten.“ Insofern habe man in Hamburg eine Zeit lang in der Ansiedlungspolitik etwas verpasst. Andere Städte hätten damals mehr umMenschen gebuhlt. DemHansea- ten hingegen sei es in der Regel etwas unangenehm, für sich selbst zu werben. „Mittlerweile hat sich das total geändert, und wir sind zufrieden. Vor allem die hiesige Filmförderung unter der Führung vonHelge Albers ist heute exzellent.“ Studio Hamburg ist mit großem Abstand die wichtigste WWW.HK24.DE FILMSTADT HAMBURG Mietwärme Mietlüfter Bautrockner Heiztrailer 150 – 300 kW Heiztrolleys 18 – 40 kW Elektro mobile Warmluftgeräte 2 – 200 kW mit Öl/Gas/Strom, für Bau/Zelt/Event, Notfallwärme mit Brennstoffversorgung Tel.: 040 /53879800 · Fax 040 /538798010 www.hinsch-mietheizer.de 60 – 10 21 36 l 850006848023 Hinsch_Mietwärme_56x80.indd 1 07.12.22 09:55 Mobile Räume • Bürocontainer Planung • Sanitärcontainer Verkauf • Lagercontainer Miete Porgesring 12 | 22113 Hamburg Telefon: 040/733 607-0 E-Mail: info@hansabaustahl.de www.hansabaustahl.de Seit über 50 Jahren HansaBaustahl_58x112.indd 1 29.01.20 15:05 AUCH DIGITAL HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE HW Online 58x50.indd 13 18.07.25 15:27

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