OKTOBER/NOVEMBER 2025
Social Media Gut 65 Millionen Menschen in Deutschland nut- zen Social-Media- Plattformen. Laut Global Digital Re- port 2025 beträgt die durchschnitt- liche Nutzungszeit täglich eine Stun- de und 41 Minuten. Dieser wichtige Markt ist auch in Hamburg präsent. Beim OMR Festi- val versammelten sich im Mai rund 70 000 Interes- sierte, um über Trends und Tech- nologien zu disku- tieren. In Hamburg wurden im Mai zu- dem erneut die 9:16 Awards ver- liehen, um High- lights der Creator Economy zu küren, flankiert von ei- nem eigenen Sum- mit. Ausgezeichnet wurde etwa der in Hamburg lebende Influencer Dejan Garz, der auf Insta- gram 1,2 Millionen Followern Haar- pflegetipps gibt. und zugleich ein Beschäftigungsmotor auch für lokale Dienstleistende geschaffen. Von MOIN unterstützt wurde etwa die kreative KeimzelleumdenAmazon-Serienhit „DieDiscounter“. BrunoAlexander, OskarBeltonundEmil Beltonstehen für eine neue Art der Produktion, die aus demWohn- zimmer heraus entwickelt wurde und stark auf Impro- visation setzt. 2025 erhielt das Team einen Grimme- Preis für ihr Comedy-Format „Player of Ibiza“. Das Bei- spiel zeigt, wie in Hamburg kreativer Wagemut und kommerzieller ErfolgHand inHand gehenkönnen. Denn neben großen Unternehmen wie Warner Music oder dem Musical-Giganten Stage Entertain- ment ist die Kultur- undMedienbranche in Hamburg maßgeblich geprägt von mittleren bis kleinen Fir- men, die ihr Geschäft mit Know-how und Leiden- schaft betreiben. Die Kreativ Gesellschaft bilanziert: Von den gut 100 000 Menschen, die in Hamburg in der Kreativwirtschaft arbeiten, sind rund 30 Prozent selbstständig tätig, wovon zwei Drittel unter 22 000 Euro im Jahr verdienen. In Bezug auf die Umsätze sei der Games-Markt als einzig wirklicher Gewinner aus der Pandemie hervorgegangen. Große Herausforderungen Wie in vielen Branchen ist die digitale Transforma- tion auch in der Kreativwirtschaft zugleich Chance und Herausforderung. In der Musikindustrie etwa erweitern die Streamingdienste zwar potenziell die Reichweite. „Allerdings haben wir da mit einem Ver- marktungsweg zu kämpfen, der von wenigen Playern beherrscht wird. Und das bei einem nicht nachvoll- ziehbaren Vergütungssystem“, erklärt Gunther Bus- kies, Inhaber der Hamburger Plattenfirma „Tapete Records“. Ein Ausweg sei, verstärkt auf Tonträger als eine Art Luxusgut zu setzen. Das Livemusik-Geschäft kann zwar als Ausgleich für einbrechende Musikverkäufe dienen. Clubs und Festivals ringen aber nach der Corona-Pandemie mit Kostenexplosionen. „Ein Drittel der Spielstätten sieht sich in ihrer Existenz bedroht“, erklärt das Gunther Buskies, Inhaber der Hamburger Plattenfirma „Tapete Records“ Clubs wie hier in St. Pauli sind kreative Orte. Sie bilden die Basis für international strahlkräftige Events, zu denen auch das Reeperbahn Festival gehört, das jährlich bis zu 50 000 Musikfans und Fachleute in die Stadt holt. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 24 FOTOS: STEFAN ZIESE/ IMAGEBROKER, SIMON HEGENBERG/TAPETE RECORDS BIRGIT REUTHER Clubkombinat Hamburg auf Basis eines Monitorings im März 2025. „Die Preissteigerungen bei Mieten, Lieferanten, Produktionsgewerken, Agenturen und anderen sind für unsere Mitgliedschaft weiterhin spürbar“, erläutert die Vorsitzende Anna Lafrentz. Dabei bieten kreative Orte wie die Clubs die Basis für international strahlkräftige Events wie das Reeper- bahn Festival, das jährlich bis zu 50 000 Musikfans und Fachleute in die Stadt holt. Auf der Suche nach neuen Modellen Firmen wie das Label „Tapete Records“, das bis zu 60 Alben pro Jahr veröffentlicht, haben zudem eine neue Konkurrenz: Wie in den Bereichen Design und Illustration, aber auch Synchronisation und Textar- beit werden Inhalte in der Musik zunehmend von Künstlicher Intelligenz produziert. „Es geht um Fra- gen des Urheberrechts und die Wertschätzung des kreativen Prozesses, letztlich auch um Aufwand und Ertrag“, erklärt Buskies. Reale Erlebnisse und im wahrsten Sinne des Wortes begreifbare Angebote sind als Ausgleich zur digitalen Welt ein zunehmend attraktives Geschäftsmodell. Die Buchbranche beispielsweise setzt verstärkt auf den Aufbau von Communitys, besonders imboomen- den Segment „New Adult“. Die Romane für und über junge Erwachsene werden im Buchhandel so stark nachgefragt, dass alle großen Hamburger Verlage Rowohlt, Oetinger und Carlsen sogenannte Imprints für das Genre gegründet haben. Die Fangemeinden, die sich in den sozialen Medien bilden, lassen sich dabei auch offline aktivie- ren, wie sich bei der Premiere des Carlsen-Imprints COVE zeigte. Die 400 Karten für das Festival in Ham- burg mit Signierstunden, Workshops und Panels waren innerhalb weniger Stunden vergriffen. „Die COVElit hat gezeigt, dass wir mit unserem Commu- nity-Ansatz goldrichtig liegen“, erklärt Ute Nöth, Lei- terin „Veranstaltungen“ des Carlsen Verlags. „Die Be- geisterung der Fans, die ausverkauften Tickets und die tolle Merchandise-Nachfrage motivieren uns enorm für die Zukunft.“ Denn letztlich lebt Kultur wie auch die Wirtschaft von den Menschen, von Be- gegnungen und Austausch. KREATIV WIRTSCHAFT Gemeinsam stark für neuen Wohnraum! Wir suchen baureife Grundstücke. Mit Quartiersentwicklung und Neubau schaffen wir neuen Wohnraum im Großformat. Dafür suchen wir baureife Grundstücke in Deutschland und Österreich. Verfügen Sie über ein passendes Grundstück? Dann sollten wir miteinander sprechen! 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