OKTOBER/NOVEMBER 2025

Zwischen Community und KI Jedes siebte Unternehmen in Hamburg zählt zur Kreativwirtschaft. Deren elf Teilmärkte treiben Innovationen voran, stehen jedoch vor etlichen Herausforderungen. Das Pop-Musical „& JULIA“ läuft noch bis zum 1. Februar 2026 im Operettenhaus am Spielbudenplatz und ist eine Produktion der Stage Entertainment. Laut Kreativ Gesellschaft wuchs die Branche in Hamburg von 2010 bis 2023 um 27 Prozent. Jedes siebte Unternehmen der Stadt zählt heute zur Krea- tivwirtschaft, und die rund 31 000 Betriebe ihrer elf Teilmärkte erwirtschafteten 2023 zusammen fast zwölf Milliarden Euro. Hinzu kamen in manchen Be- reichen externe Umsätze. 2023 brachte etwa das Pu- blikum der Stage-Entertainment-Shows für Hamburg eine externe Wertschöpfung von 1,082 Milliarden Euro – Ausgaben der Gäste für Übernachtungen, Gast- ronomie, weitere Eintrittsgelder, An- und Abreise so- wie Shopping aus Anlass einesMusicalbesuches. Eine vielfältige Branche Der größte direkte Umsatz im Kreativbereich geht aufs Konto der Software- und Games-Branche; als weitere Teilmärkte folgen Werbung, Presse, Design- wirtschaft, Musik- und Filmwirtschaft, Buch- und A nfangMärzwurdeKampnagel zur großenDis- kussionsbühne: Rund 1100 Fachleute trafen sich hier zwei Tage lang zum zweiten „Ger- man Creative Economy Summit“, um sich über Zu- kunftsfragenderKreativbranche auszutauschen. „Der Summit macht sichtbar, welchen Stellenwert die Kre- ativwirtschaft in Deutschland und Hamburg hat: als Gestalterin gesellschaftlicher Transformation, als In- novationsmotor für andere Wirtschaftsbereiche und als wesentlicher Bestandteil urbaner Lebensqualität“, erklärt Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg KreativGesellschaft, die die Konferenz ins Leben rief. Wie wichtig Kultur und Medien für die Hanse- stadt sind, zeigt bereits die Steigerung des Budgets der GmbH – Deutschlands größter städtischer Krea- tivwirtschaftsförderung, die in diesem Jahr 15. Jubi- läum feiert. Von anfangs gut 600 000 Euro erhöhte es sich auf rund 9,64Millionen Euro imJahr 2024. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 22 FOTOS: JOHAN PERSSON/STAGE ENTERTAINMENT, DENNIS DIRKSEN/AGENTUR FILMCONTACT KREATIV WIRTSCHAFT Förderung In Hamburg gibt es zahlreiche För- derungsmöglich- keiten, Inkubato- ren und Netzwer- ke für Kreative, viele davon initi- iert von der Krea- tiv Gesellschaft ( www.kreativ gesellschaft.org ). Ein Finanzie- rungsfinder gibt einen Überblick über Kredite, Dar- lehen, Förderun- gen und Beteili- gungen in allen Teilmärkten. Die „Beratung Selbst- ständigkeit“ hilft bei Gründungs- und Steuerfragen. Das Design Zen- trum Hamburg bietet branchen- spezifisch zuge- schnittene Pro- gramme; das gilt auch für Hamburg Music, einer der größten Musik- wirtschaftsver- bände Europas. Er realisiert Markt- erkundungsreisen von Kolumbien bis Südafrika, fokus- siert sich zudem auf Weiterbildung und Fachkräfte- gewinnung. Foto vom Drehstart der vierten Staffel der Serie „Die Discounter“. Idee und Drehbuch stammen von Bruno Alexander sowie den Zwillingsbrü- dern Oskar und Emil Belton, die von der MOIN Filmförderung unterstützt wurden. Kunstmarkt, die darstellenden Künste, Architektur und Rundfunk. „Hamburg präsentiert sich als Stadt, die kreative Ökosysteme ernst nimmt, fördert und strategisch weiterentwickelt“, sagt Rühl. „Das im­ mense Potenzial der Kreativwirtschaft ist noch nicht überall bekannt oder etabliert. Es braucht stärkere Übersetzungsleistungen zwischen den Arbeits­ logiken der Kreativwirtschaft und den Denk- und Entscheidungsstrukturen von Politik, Verwaltung und klassischerWirtschaft.“ Die Handelskammer hatte bereits 2018 „Forde­ rungen der Medien- und Kreativbranchen an die Politik“ formuliert. Neben der „stärkeren Unterstüt­ zung der Musik- und Clubszene bei regulatorischen Anliegen wie Lärmschutz, Brandschutz und Büro­ kratie“ gehörte dazu unter anderem „eine Anpassung der klassischen Filmförderung an die neuen Gege­ benheiten in der digitalen Kommunikation“. Tatsächlich hat die Stadt den Etat der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein in den Jahren 2025 und 2026 um jeweils fünf Millionen Euro auf rund 20 Millionen Euro pro Jahr erhöht. MOIN- Chef Helge Albers will mit dem Geld vor allem „Ta­ lente besser fördern und mehr Kinofilme mit Strahl­ kraft in den Norden holen“. So wird Hamburg als in­ ternationaler Film- und Serienstandort gestärkt → KREATIV WIRTSCHAFT 1674 wurde das Familienunternehmen Metzler gegründet. Heute führt es die 12. Generation der Gründerfamilie. Das Bankhaus Metzler ist Deutschlands älteste Privatbank in ununterbrochenem Familienbesitz. Große Vermögen verdienen langfristige Perspektiven – wir begleiten Sie dabei. Besuchen Sie uns persönlich in Hamburg oder auf metzler.com/private-banking Martin Eggert Metzler Private Banking Hamburg Neuer Wall 55, 20354 Hamburg private-banking-hh@metzler.com Von Familie zu Familie. Weil Unternehmergeist verbindet.

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