OKTOBER/NOVEMBER 2025
CLEMENS GERLACH Weg mit den Barrieren! Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz gilt für den Großteil der Hamburger Unternehmen. Eine Umsetzung ist in der Regel leichter, als viele annehmen. Den ungekürzten Artikel finden Sie un ter www.hw- mag.de/bfsg Das Barrierefrei- heitsstärkungsge- setz (BFSG) ist die nationale Umset- zung des European Accessibility Acts. Es trat im Juni die- ses Jahres in Kraft. Die Handelskam- mer stellt unter www.hk24.de/bfsg Informationen be- reit, mit denen Be- triebe prüfen kön- nen, ob und in wel- chem Umfang sie von BFSG-Rege- lungen betroffen sind. Telefonische Rechtsauskünfte gibt es montags, mittwochs und donnerstags je- weils von 9 bis 12 Uhr (040 36138- 365). E-Mail: recht@hk24.de Um das BFSG umzusetzen, ziehen Unternehmen oft auch externe Beratungen hinzu, die sich beispielsweise auf Webdesign oder Apps spezialisiert haben. tisches Unternehmen ist es schon deutlich länger ge setzlich dazu aufgefordert, seine digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. „Der Abbau von Barrieren knüpft unmittelbar an unser Selbstverständnis als Unternehmen der Daseinsvorsorge an“, betont Se bastian Knorr, Referent für digitale Kommunikation. Nach Einschätzung von Maja Cerning lohne es sich für Unternehmen, das Thema Barrierefreiheit anzugehen – und dies nicht nur, um Bußgelder von bis zu 100 000 Euro bei Verstößen zu vermeiden. „Barrierefreie digitale Produkte oder Dienstleistun gen erreichen deutlich mehr Nutzende und erwei tern den Kundenstamm.“ Darüber hinaus sorge Bar rierefreiheit für einen positiven Imagegewinn. Sebastian Knorr verweist auf einen weiteren Vorteil der Barrierefreiheit: „Von vielen Maßnahmen profitieren nicht nur Menschen mit einer Behinde rung. Eine barrierearme Struktur und der Fokus auf das Wesentliche helfen generell bei der Informa tionsvermittlung.“ Laut Cerning sind Open-Source-Tools oder Browsererweiterungen hilfreich, damit auch klei ne(re) Betriebe, die nur begrenzte Ressourcen haben, Barrierefreiheitsprobleme erkennen und abstellen können.„Barrierefreiheit ist kein Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess.“ D as Ziel ist eindeutig: „Eine inklusive Gesell schaft, in der alle Menschen ein selbstbe stimmtes Leben führen“, gibt das Bundesmi nisterium für Arbeit und Soziales vor. Die diskrimi nierungsfreie Teilhabe von Menschen mit Behinde rung und Älteren auch amwirtschaftlichen Leben soll durchdas seit dem28. Juni geltende Barrierefreiheits stärkungsgesetz bei digitalen Produkten und Dienst leistungen gefördert werden. Diese müssen ohne fremdeHilfe auffind-, wahrnehm- undnutzbar sein. Die Handelskammer begleitet Firmen bei die sem Transformationsprozess. „Wir fördern gezielt die Vernetzung, damit Betriebe voneinander lernen und gemeinsam Lösungen entwickeln können“, be tont Aylin Jacob aus der Rechtsabteilung. „Best- Practice-Beispiele verdeutlichen, dass eine rechts konforme Umsetzung häufig einfacher möglich ist, als viele zunächst annehmen.“ Sogenannte „unverhältnismäßige Belastungen“, die nach Selbsteinordnung des Unternehmens eine Umsetzung verhindern, müssen plausibel und nach vollziehbar belegt werden können. „Das geht mithilfe von zum Beispiel Kostenschätzungen oder techni schen Gutachten“, erklärt Maja Cerning, Senior Con sultant bei crossnative, einer Tochter der Beratungs- und Softwarefirma PPI. HAMBURG WASSER zum Beispiel beschäftigt sich bereits intensiv mit Barrierefreiheit. Als städ- HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 12 FOTO: PHIMWILAI/ADOBE STOCK TRANSFORMATIONS PROZESS Unsere Chance. Peggy Parnass schreibt (Dölling und Galitz, 184 Seiten, 15 Euro) Ein berührendes Porträt der im März im Alter von 97 Jah- ren gestorbenen „Muse von St. Georg“. Auch Peggy Par- nass’ ältere Essays und Re- portagen sind durch ihre Empathie und ihr Engage- ment immer noch aktuell. Matthias Plander: Der Hamburger. Das Buch der Stadt (Junius, 244 Seiten, 49,90 Euro) Ein opulentes Coffee-Table- Buch, das die Elbmetropole in allen Jahreszeiten feiert. Die visuelle Liebeserklärung offenbart auch ortsansässi- gen Hamburg-Fans neue Seiten der Stadt. Sören Bauer: Sören und ich (Gräfe und Unzer, 240 Seiten, 22 Euro) Der Hamburger Netzwerker (siehe Seite 54) teilt seine persönliche Geschichte von Krise und Neuanfang. „Sören und ich“ ist kein sachlicher Ratgeber, sondern nähert sich dem Thema Resilienz auf einer emotionalen Ebene. Bücher aus der Stadt ↑ Von Italien bis Indien Mit Gewürzmischungen, Curryvariatio- nen, Salatkräutern oder auch veganen Burgern will LECKER by nature die Ge- schmacksnerven anregen und erfreuen. Kräutermischungen ab 4,99 Euro, www.leckerbynature.de In Hamburg entdeckt Für die Augen, für die Sinne – hier gibt’s Genuss! ← Puristisches Ob Couchtisch oder Stuhl, Bar- wagen oder Bank: more setzt auf edles Design, individuelle Fertigung und ausgewählte Händler. Designmöbel, Preis auf Anfrage, www.more-moebel.de ↑ Elegantes Baumeln Schönes für Hals und Ohren aus Edel- stahl, allergiefreien Metallen und Poly- merton: Unter dem Label Statemode kreiert Aisha Mariker seit 2013 styli- schen Schmuck auf St. Pauli. Ohrstecker und -ringe ab 25 Euro, www.statemode.com ↑ Röstkollektiv Die Kaffeerösterei Quijote in Rothenburgsort setzt auf Ökologie, Fairen Direkthandel, Partnerschaften mit klein- bäuerlichen Gemeinschaften – und natürlich Qualität. Neben Espresso ist auch Filterkaffee im Angebot. Espresso, 500 g ab 13,50 Euro, www.quijote-kaffee.de ↑ Superfood Hier dreht sich alles um die fermentierte koreani- sche Kohl-Spezialität. Kimchi ist würzig-scharf , mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen. Kimchi Mayo 8,30 Euro, Kimchi Hot 6,30 Euro, www.thatskimchi.de WWW.HK24.DE 13 MADE IN HAMBURG FOTOS: PR
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