OKTOBER/NOVEMBER 2024

WWW.HK24.DE 55 ← HELGE BERLITZ-OLLE Als Lehrer an der Beruflichen Schule in Farmsen war für Helge Berlitz-Olle ein Ehrenamt als Prüfer nur eine logische Folge. Der 50-jährige Hambur- ger prüft angehende Mediengestalter in Bild und Ton. Der Ausbildungsberuf ist sehr gefragt und entwickelt sich durch die Möglichkeiten der KI und Virtual Reality immer weiter. Seit August 2023 gibt es deshalb den neuen Ausbildungs­ beruf „Gestalter/-in für immersive Medien“, an dessen professioneller Ausrichtung Helge Berlitz- Olle maßgeblich mitgewirkt hat. Als Taktvorgeber versteht sich der Schlagzeuger der Band „Stoner Rock“ aber nicht. Helge Berlitz-Olle kommt es auf das harmonische Zusammenspiel an – in der Musik und in einer Prüfung. BARBARA KÜRTEN Unter den Prüfenden ist Barbara Kürten der Neuling. Seit einem Jahr prüft die Geschäftsführerin der Cross Media Verlag GmbH angehende „Mediengestalter/-innen Digital und Print“. Hätte die 59-jährige Hamburgerin geahnt, dass die Aufgabe und der Austausch mit der Kollegenschaft so viel Spaß bringen, hätte sie schon viel früher damit begonnen. Eine lange Einarbei- tungszeit brauchte sie nicht: „Ich bin seit 30 Jahren in der Branche und in den Fachthemen sattelfest“, sagt Kürten. Als zeit- oder arbeitsintensiv empfindet sie ihr neues Ehrenamt nicht. Im Gegenteil: „Mir liegt sehr viel daran, dass auch die nächste Generation ein Gespür für ein gutes Layout hat. Als Prüferin trage ich meinen Teil dazu bei.“ ↑ MAREN KEUP-GOTTSCHALCK Zeitweise ist die Handelskammer für Maren Keup-Gottschalck wie ein zweites Zuhause. Die 59-Jährige ist nicht nur Vorsitzen- de des Berufsbildungsausschusses, sondern auch noch in vier weiteren Ausschüssen aktiv. Sie prüft angehende Kaufleute im E-Commerce, Kaufleute für Büromanagement, Immobilienkauf- leute sowie Pädagoginnen und Pädagogen imWeiterbildungs- bereich. „Mir geht das Herz auf, wenn ich merke, dass die Absol- venten so weit sind, dass man sie auf ihre Klientel loslassen kann. Das ist das Benzin eines jeden Prüfers“, sagt Keup-Gott- schalck. Umso glücklicher ist die Mitarbeiterin der Berufsförde- rungswerk Hamburg gGmbH, dass ihr Lebenspartner „das glei- che Benzin tankt“ und sich ebenfalls in der Kammer engagiert. STEPHAN BROCKMANN Als Stephan Brockmann vor vier Jahren gefragt wurde, ob er Prüfer werden möchte, musste der Filmpro- duzent in der Werbebranche nicht lange überzeugt werden. „Nachwuchsarbeit ist sehr wichtig, ansonsten wird der Mangel immer größer“, sagt der Mitarbeiter der Tony Petersen Film GmbH. Schon jetzt kämen kaum junge Leute nach. Hoffnung mache ihm, dass er in den Prüfungen sehr viele begabte Nachwuchs- produzierende erlebe. „Es gibt Abschlussfilme, vor denen ziehe ich den Hut“, so der 57-jährige Hamburger. In diesen Fällen ermutige er die Talente, den Film nicht in der Schublade verschwinden zu lassen, sondern bei Festivals einzureichen, damit er national oder international gefeiert wird.

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