OKTOBER/NOVEMBER 2024

Michael Hofmann ist Gründer und Geschäftsführer der HydroDyn Recycling GmbH Um das eigene geistige Eigentum effektiv durch IP- Rechte zu schüt- zen, ist im Vorfeld eine gründliche Recherche un- erlässlich. Das Innovations- und Patent-Centrum (IPC) der Handels- kammer infor- miert zu gewerb- lichen Schutz- rechten und bietet Unterstützung bei Recherchen an. Zudem ist eine kostenfreie Rechtsberatung möglich. Weitere Informationen zu den Angeboten des IPC stehen unter www.hk24. de/ipc . Unter die- ser Adresse findet sich auch die Han- delskammer-Bro- schüre „Innovative Ideen erfolgreich schützen“. CHAN SIDKI-LUNDIUS NIKLAS SAMUEL HACKMANN ziell für das Geschäft“, bilanziert der Unternehmens- gründer. „Alle Wettbewerber hätten unsere Techno- logie schon längst kopiert. Außerdem hätte unser neuer Hauptgesellschafter, die österreichische Next Generation Group, ohne die Patente nicht investiert.“ Das Beispiel untermauert, dass Patente – abgese- hen vom Einnahmen-Plus und der damit verbundenen Wertsteigerung des Unternehmens – geschäftliche Entscheidungen erleichtern. Vor al- lem beim Technologietransfer kommt ihnen eine wichtige Rolle zu. Denn sie helfen nicht nur dabei, Part- ner für weitere Entwicklungen und unternehmerische Kooperationen zu finden. Sie können auch zweckdien- lich sein, umbeispielsweise Innovati- onen zu fördern und Fördermittel einzuwerben. Ferner trägt die Ein- tragung von Patenten dazu bei, hohe Entwicklungskosten abzusichern, das eigene Image zu verbessern und auch Rechtssicherheit zu schaffen, indem klare Rahmenbedingungen festgelegt werden. Angesichts der vielen Pro-Aspekte für Patente stellt sich die Frage, warum so viele Start-ups und KMU die Anmeldung eines Patentes versäumen und sich damit der Gefahr aussetzen, dass sich der Wett- bewerb an den eigenen Errungenschaften bedient und dann kassiert. Fehlen entsprechendes Wissen, erforderliche Sensibilität oder auch Zeit? Laut KMU-Barometer halten 20 Prozent der be- fragten Betriebe ihr geistiges Eigentum nicht für in- novativ oder marktfähig genug. 19 Prozent wissen schlichtweg nicht über ihre Schutzrechte Bescheid, und oftmals fehlen vor allemStart-ups und kleineren Firmen die finanziellen Mittel für eine Eintragung. Michael Hofmann rät den Verantwortlichen in Start- ups und KMU dennoch unbedingt dazu, sich in Sa- chen Patententwicklung und -anmeldung kundig zu machen und entsprechend aktiv zuwerden. Die Fachleute des Innovations- und Patent-­ Centrums (IPC) derHandelskammer schlagen vor, sich möglichst frühzeitig mit der Sicherung des geistigen Eigentums zu befassen – und mit Bedacht zu prüfen, welche Innovationenexklusivgesichert werden können, um damit Werte zu schaffen und den Geschäftserfolg lang- fristig zu sichern. Denn ist ein Produkt erst einmal am Markt, wird es schwer sein, es zuschützen. Zum Thema „Schutz“ hat auch Michael Hofmann noch einen Tipp: Geheimhaltungsvereinbarungen mit Geschäfts- und Kooperationspartnern sollten unbedingt schriftlich fixiert werden, um das hohe Risiko der Vor- veröffentlichung auszuschließen: „Pa- tente sind leicht zu Fall zu bringen, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Erfindung vor der Anmeldung bekanntgegeben wurde.“ Sofern ein Unternehmen weltweit aktiv werden wolle, sei eine internationale Patentanmeldung (PCT-Anmeldung) vorzuziehen. In der Phase zwischen Anmeldung und Offenle- gung könnten Patente noch nachgebessert werden, sollte es neue Erkenntnisse in Forschung und Ent- wicklung geben, betont Hofmann zu guter Letzt. Al- lerdings müssten dazu die verschiedenen Varianten, die man möglicherweise noch in Versuchen erprobt, im allgemeinen Teil der Anmeldung vorgesehen wer- den. „Hier lieber mehr als zu wenig einplanen, ohne dasWichtigste für eine Erteilung zu gefährden. Denn Neuheit und Erfindungshöhe sind der alleinige Maß- stab für eine Patenterteilung.“ GOES WWW HAMBURGER-WI RTSCHAFT. DE JETZT AUCH ONL I NE PATENT SCHUTZ

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