OKTOBER/NOVEMBER 2024

Das vierköpfige Planeteers-Gründer- team (v. li.: Frank Rattey, Florian Birner, Jens Harmann und Florian Brinkmann) hat eine Technoligie entwickelt, die Kohlenstoffemissio- nen in der Luft reduziert, indem sie CO2 neutralisiert und im Meer speichert. Um die Rahmen- bedingungen für Gründende in Deutschland und Europa zu verbes- sern, hat die Bun- desregierung im Sommer 2022 eine Start-up- Strategie be- schlossen. Diese enthält rund 130 Maßnahmen von neuen Förderpro- grammen über Beratungsleistun- gen bis hin zu neu- en Gesetzen. Be- standteile sind un- ter anderem der „DeepTech & Cli- mate Fonds“ sowie die Verlängerung des INVEST-Pro- gramms, das Zu- schüsse für Inves- titionen privater Investierender – insbesondere „Business Angels“ – in junge innova- tive Unternehmen beinhaltet. Auch Börsengänge von Start-ups sollen in Zukunft erleich- tert werden. Die Handelskammer stellt unter www. hk24.de/foerder programme einen Wegweiser durch den Förder- dschungel bereit. mentgröße beläuft sich da auf 50 000 bis 100 000 Euro. Im Zeitablauf können es dann aber auch einige 100 000 Euro werden, wenn sich das Unternehmen gut entwickelt.“ Aktuell ist er an 30 Firmen beteiligt, darunter der Zahlungsdienstleister SumUp und heyData, ein Start-up, das Datenschutzlösungen für Firmen an- bietet. „Wenn ich ein herausragendes Gründerteam gefunden habe, die Idee für mich Sinn ergibt, sie ein echtes Problem löst und das Marktpotenzial vorhan- den ist, dann sind fast alle Bedingungen für ein In- vestment erfüllt“, berichtet der Experte. Der letzte Punkt, auf den er achte, sei, dass durch das Angebot des Start-ups dieWelt ein Stück besser werde. Ein Hamburger Start-up, das mit seiner innova- tiven Idee die Welt – insbesondere das Klima – ein Stück besser machen möchte, ist Planeteers. Das vierköpfige Gründerteam hat eine Technologie ent- wickelt, die Kohlenstoffemissionen in der Luft redu- ziert, indem sie große Mengen CO2 mithilfe von Kalk- stein neutralisiert und als Hydrogencarbonat, einem in natürlichem Mineralwasser enthaltenen Stoff, dauerhaft imMeer speichert. Das Marktpotenzial für die Technologie ist groß und hat bereits eine Reihe an Privatinvestoren über- zeugt. „Unsere erste Zielgruppe ist die Klärwerk- industrie“, sagt der Geochemiker und Planeteers- Mitbegründer Florian Brinkmann. „Theoretisch kann unsere Maschine später aber an jeden Indus- trieschornstein angeschlossen werden. Zum Glück haben wir schnell Menschen gefunden, die von unse- rer Idee begeistert waren.“ Die erste Million Euro an Leben, das unter anderem der SAP-Gründer Hasso Plattner finanziert hat. 2005 baute er denMobilfunk- Discounter „BlauMobilfunk“ auf. „In den USA ist es schon seit Jahrzehnten üblich, dass erfolgreiche Gründer einen Teil ihrer Exit-­ Erlöse wieder in das Ökosystem investieren“, so Os- termayer. „Als wir 2002 unseren ersten Exit hatten, gehörten wir zur ersten Tech-Gründergeneration. Da wir selbst sehr stark durch ‚Business-Angels‘ und Venture-Capital-Geber unterstützt wurden, war es für uns ganz klar, auch einen Teil unseres Erlöses wieder in junge Gründer zu investieren.“ Als „Business Angel“ investiert Ostermayer in der abso- luten Anfangsphase eines Start-ups: „Die Invest- Gründende, die Kapital benötigen und nach öffentlichen Finanzierungsmög- lichkeiten suchen, können sich zum Beispiel an die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) wenden. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 44 FOTOS: UWE ROHWEDDER/CC BY-SA 4.0, MICHAEL RAUHE, PRIVAT FINANZIERUNGS HILFEN

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