OKTOBER/NOVEMBER 2024

Dr. Dagmar Entholt-Laudien BIRGIT REUTHER In Hamburg kom- men 79,5 Stiftun- gen auf 100 000 Bürgerinnen und Bürger. Jährlich werden rund 25 Stiftungen in der Hansestadt neu gegründet. Im Ge- gensatz zu einer einmaligen Spen- de geht es bei ei- ner Stiftung um ein langfristiges Engagement. Die Stiftung wird Ei- gentümerin des Vermögens und verfolgt den Wil- len der jeweils stif- tenden Person. Diese kann über die Stiftung zum Beispiel den eige- nen Namen oder den des Unter- nehmens erhalten und persönliche Wertvorstellungen wahren. Wenn das Finanzamt die Gemeinnützigkeit festgestellt hat, ist die Stiftung von der Körperschaft- steuer befreit und darf Zuwendungs- bestätigungen über Spenden ausstellen. Mehr Informationen un- ter www. buergerstiftung- hamburg.de Zustiftung zum Grundstock einer bestehenden Stif- tung oder eine Treuhandstiftung, bei der das Vermö- gen einem gemeinnützigen Träger übergeben und von diesemverwaltet wird. Eine Stiftung zu gründen, kann dennoch klare ökonomische Vorteile bieten, etwa bei der Akquise und Bindung von Mitarbeitenden. „Eine gemeinnüt- zige Stiftung zu betreiben, steigert die Attraktivität eines Unternehmens und ist ein starker ‚Selling Point‘ am Arbeitsmarkt“, erklärt Dagmar Entholt- Laudien. Die Stiftungsarbeit fördere Demokratie und verbessere die Lebenssituation der Menschen, was letztlich auch denWirtschaftsstandort stärke. Dieser Ansicht ist auch Dorit Otto, Vorstands- vorsitzende der Dorit & Alexander Otto Stiftung, die zu den Partnern der Hamburger Stiftungstage ge- hört. „Soziales Engagement ist auch für Unterneh- men von zentraler Bedeutung, um ih- rer gesellschaftlichen Verantwor- tung gerecht zu werden und die Iden- tifikation der Mitarbeitenden mit ih- rer Firma zu stärken“, erklärt Otto. Um dieses Ziel zu erreichen, sei es wichtig, passende Förderschwer- punkte festzulegen. Abhängig von den verfügbaren Mitteln sollten die Unternehmen dann entscheiden, ob die Gründung einer eigenen Stiftung oder die Förderung einer bereits bestehenden Ham- burger Stiftung sinnvoller sei. Kirsten Wagner, Geschäftsführerin der NORD- METALL-Stiftung mit Sitz in Hamburg, sieht die große Stärke von Stiftungen in deren Krisensicher- heit. Wagners Organisation wurde 2004 vom Ar- beitgeberverband NORDMETALL e. V. gegründet, dem gut 280 Unternehmen der Metall- und Elektro- industrie in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vor- pommern, Schleswig-Holstein und im nordwestli- chen Niedersachsen angehören. In enger Abstim- mung mit dem Stifter werden Projekte in den Berei- chen Bildung und Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur geplant und unterstützt. „Wir wurden in wirtschaftlich sehr guten Zeiten gegründet, als die Zinsen noch deutlich höhere Erträge erbracht ha- ben“, sagt Wagner. In der aktuellen Situation mit multiplen Krisen- lagen könne die Stiftung nun dennoch weiter an ih- ren Themen arbeiten. Gerade während der Pande- mie sei der Stiftungssektor bundesweit noch enger zusammengerückt. „Da die Stiftungen nicht imWett- bewerb zueinander stehen, wird Wissen sehr bereit- willig untereinander geteilt.“ Die NORDMETALL-Stiftung hat ein Vermögen von 80 Millionen Euro. Mit einem kleinen Team ver- waltet Wagner die Erträge daraus und fördert mit ei- nem jährlichen Volumen von mehr als einer Million Euro: „Unser Ziel ist es, den Norden Deutschlands zu stärken. Besonders am Herzen liegt uns die Förderung praxisorientierter MINT-Bildung, die jungen Menschen wichtige Zukunftskompetenzen und Einblicke über berufliche Arbeits- felder bietet. Außerdem stärken wir kulturelle und demokratische Teil- habe.“ Im Detail ließen sich die Stiftun- gen dieser Stadt kürzlich vom 6. bis zum 14. September kennenlernen. „Die Hamburger Stiftungstage bieten die Möglich- keit, sich im Gespräch ein persönliches Bild über die Vielfalt des Engagements zu machen und Stiftungen als Förderer für sich zu gewinnen“, resümiert Dorit Otto. „Stiftungen leisten einen wesentlichen und im- mer noch stetig wachsenden Beitrag für das Funktio- nieren und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft – in der Bildung, in Medizin und Wissenschaft, in Kunst und Kultur, im Umwelt- und Klimaschutz so- wie imSozialen und imSport.“ Kumst Medien Vermarktungsgesellschaft mbH • Telefon: 040 / 524 72 26-88 • Mail: tanya.kumst@kumst-media.de • www.kumst-media.de Buchen Sie jetzt für die nächsten Ausgaben! HAMBURGER WIRTSCHAFT ANZEIGENBERATUNG Juni/Juli2024A4781 DasMagazinder MUTIG IN DIE ZUKUNFT Gemeinsam füreine starke HamburgerWirtschaft Prof.NorbertAust WiedergewählterPräses derHandelskammer Hamburg DER KAMPF UM TALENTE WiekreativHamburgerFirmen aufdenFachkräftemangel reagieren August/September2024A4781 DasMagazinder DaliaDas Gründerinneuefische– SchoolandPool for DigitalTalent April/Mai2024A4781 DasMagazinder STARKER MOTOR DerMittelstand treibtHamburgsWirtschaftan AndréSchulte Geschäftsführer WEINMANNEmergency STIFTUNGS TAGE

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