OKTOBER/NOVEMBER 2024

Moderatorin Anke Nehrenberg „Wir müssen endlich ernst machen mit KI!“ Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist bei manchen Firmen schon lange selbstver- ständlich. Andere hingegen haben sich noch nie damit beschäftigt und könnten bald abgehängt werden. Der KI Summit Hamburg informierte darüber, wie der Einstieg gelingt. Kathrin Haug, Vizepräses der Handelskammer, eröffnete den KI Summit mit einem Grußwort. KI- Beratung kostenlos „Wir reichen Ihnen die digitale Hand“, verspricht das Mittelstand-Digi- tal Zentrum Ham- burg. Wer sich kostenlos zu KI- Readiness oder anderen Fragen der Digitalisierung beraten lassen möchte, kann sich auf der Seite www. digitalzentrum- hamburg.de näher informieren. Daher sei es wichtig, dass möglichst viele Men- schen die Grundlagen von KI verstünden. Natürlich auchderenGrenzenundRisiken, die jüngstmit der KI- Verordnung der EU festgelegt wurden (siehe „Pro & Kontra“ auf Seite 16). Für manche Speaker des Sum- mits ist der „AI Act“ eher ein Hemmschuh, für andere ein wichtiges Signal ethischer Prinzipien und auch einer Professionalisierung der Produkte, wie Robert Kilian betonte, CEO von CertifAI, einer Firma, die KI- Produkte testet und zertifiziert. Dass KI in der öffentlichenWahrnehmung immer stärker vom Technik-Insider-Thema zum bahnbre- chenden Innovationsmotor der Wirtschaft wurde, hat mit der Markteinführung von ChatGPT im November 2022 zu tun. Seither erleben wir die Wirkmächtigkeit generativer KI, also einer Technik, die auf Basis rake- tenschneller Datenverarbeitung hilfreiche Dinge wie neueTexte, Bilder oder anderes „Kreatives“ erschafft. Der digitale „Ich-schreib’s-dir“-Gefährte war je- dochnur der Anfang. „Wir stehenkurz vor einer Veröf- fentlichungswelle, bei der ganz viele Produkte eine eingebaute KI haben werden“, so Michael Koch, Direc- tor AI bei Lufthansa Industry Solutions und Teilneh- mer einer Panel-Runde zum Thema „Wie erhöht man den KI-Reifegrad?“, bei der Hemmschuhe (deutsche „Gründlichkeit“ undÜberregulierung) sowieWege bal- digerAnwendung vonKI diskutiertwurden. Dabei sprach Mirko Gontek, KI-Experte und Tech Advisor, einenPraxistippaus der Summe seiner Erfah- rungen aus: „Noch vor KurzemdachtenUnternehmen, sie bräuchten Super-Experten für KI mit zehn Jahren Erfahrung im Deep Learning und dazu einen Head of AI. Viel wichtiger ist es aber, KI in den gesamten Prozess der Di- gitalisierung mit einzubauen. Techno- logie muss immer mit der Business- Strategie verknüpftwerden.“ Es sei Aufgabe der Unternehmens- leitung, die dafür nötigen Strukturen zu schaffen, meinte Summit-Moderatorin Anke Nehrenberg, Expertin für Change V erstehen – entwickeln – anwenden“: Schon der Titel-Dreiklang des fünften KI Summits am 2. September in der Handelskammer war wie eine Handlungsanweisung zu verstehen: Wir alle müssen unsere Bereitschaft zur Anwendung von KI („KI-Readiness“) erhöhen und verstehen, wie wir die Technik inderWertschöpfung einsetzenkönnen. „Das Potenzial der KI für unsere Wirtschaft und Gesellschaft hier in Deutschland ist enorm“, sagte Vizepräses Kathrin Haug zum Auftakt. „330 Milliarden Euro könnte generative KI in Zukunft zur deutschen Brutto-Wertschöpfung bei- tragen“, zitierte sie eine Studie der IW Consult im Auftrag von Google. „Aber diesesPotenzial könnenwirnurnutzen, wenn mindestens die Hälfte der Unter- nehmenauchwirklichKI anwendet.“ HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 14 FOTOS: KIRSTEN HAARMANN KI SUMMIT HAMBURG

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