OKTOBER/NOVEMBER 2024
Einer der Redner beim Handelsforum 2024 war IFH-Chef Dr. Kai Hudetz. JAN FREITAG Hudetz’ Stressthemen lieber angehen als beklagen. Als Chief Artificial Intelligence Officer treibt Dr. Timo Christophersen bei Otto Künstliche Intelligenz voran. AmBeispiel einerDuschwanne beschrieb er fünf von 70 KI-Anwendungen, die automatisch Pro- dukte empfehlen, Schreibfehler erkennen und Nacktbilder mei- den. OhneKI, sagte er, „würde esOttonichtmehr geben“. Ähnliches berichtete Andreas Bartmann über den Outdoor- Profi Globetrotter. Obwohl der langjährige CEO von „Angst“ sprach, die KI demMittelstand mache, „müssen wir sie nutzen“. Bei Warendisposition, Sortimentsteuerung, Personalplanung etwa. Trotz aller Skepsis lautete sein Fazit: „KI ist nicht nur für die Großen.“ Aber die Großen sindmitunter so weit wie REWE. Deren Projektmanagerin Alina Maria Klügers hat gerade den sechsten Testsupermarkt in Hamburg zum kontaktlosen „Pick &Go per App“ eröffnet. Weil Kameras undWagen dieWare im Beutel erkennen, sind nicht nur Kassen, sondern auch Scan- ner unnötig. EinzigerWermutstropfen: „Obst und Gemüsemuss man selbst wiegen.“ Unter dem Titel „Urbanes Unikat“ füllen fünf Akteure loka- ler Firmen das mit Leben, was Senatorin Leonhard eingangs sagte: „Kunst, Kultur und Handel schließen sich nicht mehr aus, sie müssen eine Verbindung zueinander schaffen.“ Gesagt, getan. Miriam Wolframm beispielsweise eröffnet demnächst einen Indoor-Erlebnisspielplatz aus Millionen Legosteinen in der HafenCity. Also unweit vom Flagship-Store der Stuttgarter Kaufhauskette Breuninger, die laut Geschäftsführer Henning Riecken „kein Händler mehr ist, sondern Teil der Entertain- ment-Branche“ – also wegkommen will „von Sales, Sales, Sales hin zumErlebnis“. Einkaufen als Event statt Konsum – das ist jetzt auch im „Tech Vil- lage“ des MediaMarkt- Saturn in der Möncke- bergstraße Programm. „Die Kunden müssen gar nicht kaufen, sie sol- len sich aber wohlfüh- len“, beteuerte Stand- ort-Geschäftsführer Sultan Kaya über Dutzende kostenloser Entertainment- Angebote im aufgebrezelten Elektronik-Fachmarkt. Und wer es anschließend mit Hochkultur ergänzen will, kann ab November in den „Nice Jazz Club“ von Fee Schlennstedt am Alten Wall ein- kehren. Eine Ecke, die sie als zwar „wunderschön, aber abends tot“ bezeichnete. Noch zumindest. Denn die gemeinschaftliche Mischung aus Shopping, Erlebnis, Arbeit und Entspannung ge- paart mit gegenseitiger Befruchtung von stationäremund digita- lem Handel könnte Hamburgs City durch die Krise bringen. Stress lass nach! • • • • • WWW.HK24.DE HANDELS FORUM
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