Oktober/November 2023
FELIX SCHOEN und Besonderheiten. „Mehrseitige Dokumente müs- sen an der oberen linken Ecke umgeknickt, geheftet und über die Ecke mit einem Siegelabdruck der aus- stellenden/bescheinigenden Stelle verschlossen/ver- sehen sein“, heißt es etwa zuÄgypten. Besondere Bestimmungen: Ob Lebensmittel, phar- mazeutische Produkte oder Pflanzen – die „K und M“ geben Hinweise auf besondere Anforderungen bei ausgewählten Warengruppen, zum Beispiel in Bezug auf Veterinär-, Pflanzenschutz- oder andere Zeug- nisse. So fordern etwa zahlreiche arabische Länder für importierte Fleischprodukte ein Halal-Zertifikat; Nigeria verlangt für Lebensmittel eine Radioaktivi- tätsbescheinigung – und Sierra Leone für gebrauchte Textilien ein Desinfektionszeugnis. Verpackung: Hier können neben handelsüblichen und transportbedingten Anforderungen zahlreiche Besonderheiten zu beachten sein. So muss etwa Ware, die nach Kirgisistan geht, „so verpackt sein, dass sie ein Jahr unter freiemHimmel aushält“. Umfassende Recherchen Ein „Kompendiummit Exportbasiswissen und den re- levanten Formularen für den Außenhandel“ komplet- tiert das Werk, so Frankenberg. Verfasst wird es von Kammer-Mitarbeitenden aus der Abteilung Außen- wirtschaft und dem Team Bescheinigungen, die sich in ihrer täglichen Arbeit mit der Beratung von Mit- gliedsunternehmen inExportfragenbeschäftigen. Für ihre Recherchen greifen sie dabei auf zahlrei- che Quellen zurück: „Die Auslandshandelskammern (AHK), die diplomatischen Vertretungen Deutsch- lands (wo es keine zuständigen AHKs gibt), die auslän- dischen Vertretungen in Berlin, das Hamburger Kon- sularkorps und sonstige uns verbundeneQuellenwer- den mit der Bitte angeschrieben, den betreffenden Länderteil zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktu- alisieren“, erklärt der Außenhandelsexperte. „Hinzu kommen eigene Recherchen der Autoren und Sach- verhalte, die sich aus ihrer täglichenArbeit ergeben.“ Nutzer der „K und M“ „Zu den ,K und M‘-Kunden zählen auch Großunter- nehmen. Aber die Mehrzahl der Nutzeranfragen kommt von mittelständischen Unternehmen mit ei- nembreiten Spektruman Lieferländern“, führt Fran- kenberg aus. „Das Werk kann überall dort, wo häufig neue Märkte erschlossen werden und wenige Mitar- beiter für viele Lieferländer und -regionen verant- wortlich sind, von großer Wichtigkeit sein.“ Und dies gilt umso mehr, als die bürokratischen Anforderun- gen im Außenhandel trotz zahlreicher Handelsab- kommen nicht geringer werden (siehe Seite 52). K UND M
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