Oktober/November 2023
ASM Die Arbeitsge- meinschaft selbst- ständiger Migran- ten (ASM) bietet Unterstützung und monatliche Sprechtage für migrantische Gründerinnen und Gründer an. An- meldung unter: www.asm-hh.de/ termine HWC Das Hamburg Welcome Center dient der beruf- lichen Integration von Menschen, die nach Hamburg zu- gewandert sind. Es wird gemeinsam von der Arbeits- agentur, dem Job- center, verschie- denen Hamburger Behörden und weiteren Institutio- nen getragen. In- f os: www.welcome. hamburg.de/hwc Geflüchtete Die Handelskam- mer hält zahlreiche Infos und Bera- tungsangebote für Unternehmen be- reit, die Schutzsu- chende beschäfti- gen wollen. Einen Überblick gibt die Seite www.hk24. de/gefluechtete Beratung Die Kammer bietet migrantischen Unternehmen kos- tenlose individuel- le Beratungen auf Englisch, Türkisch, Dari, Farsi und Deutsch. Infos un- ter: www.hk24.de/ migranten Abitur bei Aldi-Nord zum Einzelhandelskaufmann ausgebildet. „Mein Wunschberuf war Einzelhandel, weil ich aus einer Einzelhandelsfamilie komme. Als sichEnde 2022dieGelegenheit bot, habenwir uns ent- schlossen, das Aladin-Familienunternehmen zu er- weitern“, erzählt Bayanbas. „Corona ist noch nicht vorbei, und Lebensmittellädenwerden in solchen Kri- senphasen nicht geschlossen“, sagt der Unternehmer, der auf der 480 Quadratmeter großen Ladenfläche in St. Georg bewusst auf türkische Lebensmittel setzt. Auch der Inhaber des im April eröffneten „Sushi für Hamburg Hohenfelde“ in der Lübecker Straße konnte auf die Unterstützung des Kammerexperten bauen. Der gebürtige Afghane Naser Norestanee kam 2012 als 18-Jähriger nachDeutschland, seit 2013 ist er mit Habib in Kontakt, der ihn immer wieder moti- vierte. „Er macht einen richtig guten Job, findet im- mer eine Lösung“, schwärmt Norestanee von Habib. Denn anfangs fühlte er sich nicht willkommen. Als Taekwondo-Meister des afghanischen National- teams hätte er seine sportlichen Ambitionen gern hier verwirklicht. Doch ohne Pass war eine Teil- nahme an internationalen Turnieren nicht möglich – und seine Anerkennung dauerte fünf Jahre: „zu lang, viel verlorene Energie“. Nach der Deutschprüfung (B1) machte er seinen Realschulabschluss in der Abendschule, absolvierte eine Ausbildung zur Fachkraft Gastgewerbe in einem indischen Restaurant, arbeitete als Barmann, Spüler und Geschäftsführer. Und jetzt gelang die Über- nahme des Franchise-Unternehmens mit „einer gu- ten Idee, einem guten Businessplan und Unterstüt- zung durch die Haspa“, freut sich Norestanee, der im Geschäftsleben noch viel vorhat. Neue Fachkräfte für Hamburg Eingewanderte beleben nicht nur das Wirtschafts leben, sondern können auch dazu beitragen, den aku- ten Mangel an Fachkräften zu lindern. Das zeigt zum Beispiel Siemens: „Vor allem aus dem Iran stammen viele gut ausgebildete Techniker und Ingenieure, da runter auch viele Frauen. Und durch den Bürgerkrieg in Syrien sind nach 2015 sicher auch einige von dort geflüchtete Fachkräfte bei Siemens in Deutschland gelandet“, erklärt Lars Kläschen, Pressesprecher der Siemens AG für die Region Deutschland Nord. Genauere Daten kann er nicht nennen, denn im Unternehmen werden keine statistischen Daten zu Hautfarbe, Religion oder Staatsangehörigkeit er- fasst. „DieHerkunft war in unseremWeltkonzern nie ein Thema.Wer gut Englisch spricht und die entspre- chende Qualifikation mitbringt, hat bei Siemens stets gute Chancen.“ Die Beschäftigung vonPersonen, die nicht aus der EU stammen, stellt Unternehmen allerdings vor etli- che Hürden. So erklärt etwa Marco Lange, Kommuni- Naser Norestanee (Mi.), Inhaber von Sushi für Hamburg Hohenfelde, mit seinen Brüdern Samir Amiri (li.) und Sohrab Amiri HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 46 FOTOS: MACIEJ GERSZEWSKI, CORNELIA THEIS HAMBURG MULTIKULTURELL
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