Oktober/November 2023

KERSTIN KLOSS sich massiv reduziert. Viele Firmen haben das durch ein Ausweichen auf die zentralasiatischen Märkte kompen- siert“, sagt Nowak. Der direkte Containerumschlagmit Russ- land im Hamburger Hafen ging im ersten Halbjahr 2023 auf null zurück. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es noch 79 000 Standardcontainer (TEU) und 2021 sogar 161 820 TEU. Auch die Einfuhr von Kokerei- und Mineralölerzeugnis- sen aus Russland ist zumErliegen gekommen – im Jahr 2022 lagen sie mit 3,15 Milliarden Tonnen noch mit Abstand an der Spitze der von dort importierten Warengruppen. „Die Mineralölprodukte, aber auch die Kohle konnten über an- dere Länder kompensiert werden“, erklärt Ralf Johanning, Pressekontakt bei HafenHamburgMarketing. Für den Medizintechnikspezialisten Weinmann Emer- gency Medical Technology, der Rettungsfahrzeuge mit Not- fall-Beatmungsgeräten ausstattet, ist Handel mit Russland er- laubt. „Wir liefern sanktionskonform humanitäre Produkte“, sagt Geschäftsführer André Schulte. Trotzdem hat die Firma ihr direktes Engagement in Sankt Petersburg schon kurz vor dem Ukraine-Krieg zurückgefahren. Das Russlandgeschäft über einen Distributor in Moskau beziffert Schulte heute mit „weniger als fünf Prozent vom Umsatz“. Stattdessen positio- niert sich der Hamburger Hersteller jetzt in der Ukraine: „Wir sind dabei, in Lwiw einen eigenen Entwicklungsstand- ort für digitale Lösungen aufzubauen.“ Bis Jahresende will der Betrieb dort bis zu fünf Mitarbeitende einstellen. Auch andere, vor allem große Unternehmen investieren nach No- waks Informationen in der Ukraine: „Der deutsche Staat si- chert großzügig Investitionsausfälle ab – eine tolle Sache.“ Unterdessen musste die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) den seeseitigen Umschlag am Terminal in Odessa kriegsbedingt einstellen. Zudem fallen Russlandmengen 2023 nicht nur an denHamburgerHafenanlagenweg, auch amCon- tainerterminal HHLA TK Estonia imHafen Muuga bei Tallinn bleibenAnläufe ausRussland aufgrundder Sanktionenaus. Die HHLA stellt daher dieWeichen fürWachstum in Zen- tralasien – mit Bahnverkehren auf dem „Mittelkorridor“, der als Teil der chinesischen Belt and Road Initiative bislang wirt- schaftlich unrentabel war, nun aber verstärkt ausgebaut wird. Seit August stellt HHLA Project Logistics einen neuen Contai- ner-Ganzzug inKasachstanbereit, der Güter vomHafenAqtau am Kaspischen Meer nach China transportiert. Das organi- siert die imFebruar 2023 eröffneteNiederlassung inAlmaty. AuchNowakhat denSchwerpunkt seinerGruppe auf den Mittelkorridor verlagert. Für deutsche Firmen erschließt er neue Märkte, vorrangig in Usbekistan und Georgien. Vor al- lem Usbekistan sei „erpicht, sich westlich auszurichten und einGlobal Player zuwerden“, sagt er. Steigende Investitionen beobachtet er in der Auto- und Textilindustrie sowie bei Rohstoffen wie Kupfer. In der Wirtschaftsdelegation, die Ende 2022 Bundesaußenministerin Annalena Baerbock beim Zentralasien-Besuch begleitete, war auch Aurubis ver- treten. Nowak fliegt demnächst wieder dorthin. JETZT ANGEBOT EINHOLEN Wir sprechen Digitalsignage. Unsere Produkte Empfangsmonitore, Digitale Türschilder, Digitale schwarze Bretter, Digitale Wegeleitsysteme, Digitale Menüboards, Werbedisplays am PoS, Outdoor Stelen, Outdoor LED-Wände, Touch-Displays (alles inkl. 3 Jahren Cloud CMS-Software aus Deutschland) digitalSIGNAGE.de Distribution GmbH Geschaftsführender Gesellschafter Dipl.-Kfm. Björn Christiansen Kontakt Büro Hamburg Winterhuder Weg 78a 22085 Hamburg Büro Schwentinental Lise-Meitner-Straße 1-7 24223 Schwentinental Tel. 0800 72400 98 Web. digitalsignage.de Mail. vertrieb@digitalsignage.de DISPLAY SOLUTIONS WWW.HK24.DE RUSSLAND HANDEL FOTO: YEVGENIY11/STOCK.ADOBE.COM

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