Oktober/November 2023

Kritik an Visapolitik Etliche Mitglieds- firmen der Kam- mer beklagen die restriktive Visa- vergabe an außer- europäische Ge- schäftsleute, die bei Hamburger Unternehmen „realen Schaden“ verursache. Das gelte zum Beispiel für China: Wenn chinesische Ge- schäftskontakte nicht zu Distribu- torentreffen oder Messen anreisen können, verhinde- re das Geschäfts- anbahnungen. „Wir gehen davon aus, dass die Situ- ation kurz- bis mittelfristig besser wird“, sagt Timm Rohweder, Regio- nalexperte Grea- ter China bei der Kammer. Sein An- ruf bei der deut- schen Botschaft in Peking ergab: Während der Co- rona-Pandemie verwaiste Stellen werden jetzt wie- der besetzt. Die chinesische Regierung hat massiv die Entstehung von lokalen Konkurrenzunternehmen gefördert. KURT PLÖTNER KERSTIN KLOSS deutlich steigendes Interesse an der Beschaffung aus Indien“. Zudem verlagerten Hamburger Unterneh- men Forschungs- und Entwicklungszentren ver- stärkt in das Land. 55 Hamburger Firmen sind bereits vor Ort – un- ter anderem Hapag-Lloyd, Jungheinrich und Luft- hansa Technik. Branchen wie Groß- und Außenhan- del, Logistik, Maschinenbau, elektronische Geräte, Unternehmensberatung und Einzelhandel spielen hier laut Sule eine wichtige Rolle. Punkten kann das bevölkerungsreichste Land der Welt nicht nur mit günstigen Arbeitskräften und einer wachsenden Mittelschicht. Die indische Regie- rung setzt produktionsgetriebene Anreize für Schlüsselbranchen wie Autoteile, Batterieanlagen, Textilien und Weiße Ware. Ein hemmender Faktor sind bislang die hohen Logistikkosten aufgrund schlechter Transportinfrastruktur. Hier soll die Na- tionale Logistikpolitik Abhilfe schaffen. Zudem bie- tet die Deutsch-Indische Energiepartnerschaft Po- tenzial für Hamburger Firmen im Bereich erneuer- bare Energien. Auch Indiens Stärke in der IT- und Techbranche ist für Hamburger Firmen interessant. Mit der Einla- dung einer Delegation des IT-Verbands NASSCOM zur India Week Hamburg im November unternimmt die Handelskammer mit weiteren Partnern den Ver- such, den Austausch zu intensivieren. Als „vielversprechendes Zeichen“ für den In­ dienhandel wertet Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, dass derHamburgerHafen imerstenHalb- jahr 2023 imHandel mit dem Subkontinent das beste Ergebnis seit vier Jahren verzeichnete – 99 000 Stan- dardcontainer (TEU), ein Plus von 9,3 Prozent imVer- gleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt ist Indien damit auf Platz acht der zehnwichtigsten Partnerlän- der imseeseitigen Containerverkehr aufgerückt. Kann das Land also perspektivisch China den ersten Platz im Hamburger Außenhandel streitig machen? Vermutlich nicht – Indien ist aktuell weit weniger in die globale Wertschöpfung eingebunden als China und setzt seit jeher politisch auf größtmög- liche Importunabhängigkeit. Gerade im Bereich Dienstleistungshandel sowie Forschung und Ent- wicklung hat das Land jedoch gute Voraussetzungen, China zu überholen. Die Diversifizierung ist dennoch in vollemGang, und auch der innerasiatische Handel wird für Ham- burger Unternehmen zunehmend wichtig. Beiers- dorf-Deos für das chinesische Festland stammen zum Beispiel größtenteils aus einer Fabrik in Thai- land, die laut Lei „einen größeren Skaleneffekt hat“. Auch für Stulz sei der Export von Indien und China in asiatischeMärkte „sehr wichtig“, sagt Plötner. Ihr leistungsstarker Partner für Facility Services Individuelles Paket aus Reinigung, Sicherheit und technischen Services Rund 1.450 qualifizierte und zuverlässige Mitarbeitende in Bremen und Umgebung Definierte Qualitäts- und Prozessstandards in der Leistungserbringung Ihre Ansprechpartnerin: Janina Staacke Regionalleitung Vertrieb +49 40 76619540 janina.staacke@vebego.de Vebego Facility Services Jaffestr. 12. 175, 21109 Hamburg Getreu dem Motto „Zusammen sind wir noch besser“ haben die hectas- und die Servico-Gruppe ihre Kräfte gebündelt. So bieten wir nun unter der Marke Vebego Deutschland passgenaue Facility-Services-Lösungen an. HANDEL MIT CHINA UND INDIEN

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz