Oktober/November 2022

Potenziale nutzen Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne sprach mit der HW über die einwöchige Reise des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher und einer Wirtschaftsdelegation nach Chile, Uruguay und Argentinien. In eigener Sache Die im Vorwort auf Seite 3 erwähnten technischen Pro­ bleme des bundes­ weiten IHK-Netzes betrafen die Han­ delskammer Ham­ burg in vielerlei Hinsicht. Da zum Zeitpunkt des Re­ daktionsschlusses nicht bekannt war, wann die Website www.hk24.de und damit auch die Anmeldeformula­ re für Veranstal­ tungen wieder voll funktionsfähig sein werden, pau­ siert in dieser HW der Veranstal­ tungskalender. Über möglicher­ weise kurzfristig anberaumte Events informie­ ren wir Sie unter www.hamburger- wirtschaft.de Fake-Mails Seit Monaten kursieren Mails, in denen Firmen auf­ gefordert werden, sich bei ihrer IHK oder bei einer „IHK Deutschland” (die nicht existiert) neu zu identifizieren. Diese Mails, die als Absender teilweise „service@ihk24. de” angeben, sind betrügerisch und bringen die Gefahr mit sich, Schad- Software auf den Rechner zu laden. Neuer Podcast In der jüngsten Folge des „Ham­ burg 2040”- Podcasts spricht Handelskammer- Hauptgeschäfts­ führer Dr. Malte Heyne mit Karen Löhnert von Sleeperoo, einem Start-up für Er- lebnis-Übernach­ tungen an unge­ wöhnlichen Orten: www.hw-mag.de/ sleeperoo Chile hat das Ziel, bis 2040 weltweit einer der größten Exporteure von grünemWasserstoff zu sein. Was bedeutet das für Hamburg? Für uns bedeutet das große Chancen, weil Chile sehr Hamburg-orientiert ist. Hamburg nahm von Anfang an regen Anteil an der Entwicklung Chiles zum Ex- porteur von grünem Wasserstoff und kann techno­ logisch eine ganze Menge Know-how beisteuern. Wichtig ist, dass wir uns für Freihandels- und für Doppelbesteuerungsabkommen einsetzen, um das Land und die Mercosur-Region auch wirtschafts­ politisch bessermit demEuroraumzu vernetzen. Gibt es in Bezug auf erneuerbare Energien Aspekte, in denen südamerikanische Länder im Vergleich zu Hamburg die Nase vorn haben? Ich erwähnte bereits Uruguay, das sich zu 94 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Das liegt natür- lich auch daran, dass es kleiner als Deutschland und relativ flexibel ist. Hier bei uns müssen wir an so viele rechtlicheAspekte denken, zumBeispiel ans Planungs- und ans Baurecht. Dort geht alles viel schneller, da könnenwir viel von lernen. Hat Europa Lateinamerika in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vernachlässigt? Hamburg hat in den vergangenen Jahren stark nach Osten geschaut, in Richtung Südostasien und China. Das ist auch richtig so, denn unsere Wirt- schaft hat davon profitiert. Aber Südamerika hat großes Potenzial. Es gibt dorthin zahlreiche histo- rische Beziehungen von Hamburger Kaufleuten, die weit bis ins 19. und 18. Jahrhundert zurück­ reichen. Diese Tradition sollte wieder aufleben. Wir müssen aber dafür sorgen, dass wir notwen- dige politische Aufmerksamkeit auf Lateinamerika richten. Denn es ist klar, dass auch andere Länder, andere Regionen um die Möglichkeiten, um die Rohstoffe und die erneuerbaren Energien wissen, die es in Südamerika gibt. Das Interview in voller Länge unter www.hw-mag/hh-suedamerika Herr Dr. Heyne, was haben Sie sich von dieser Südamerika-Reise versprochen? Wir erleben viele Verschiebungen in der Weltwirt- schaft undmüssenuns nachneuenMärktenumsehen. Die Region bietet viele Chancen, vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die Idee, dort grünen Wasserstoff zu produzieren und diesen dann über den Hamburger Hafen zu importieren, hergestellt mit Hamburger Technologie, stand imZentrumderReise. In welcher Hinsicht haben sich Ihre Erwartungen erfüllt? Die politischen Türen in Chile, Uruguay und Argen­ tinien sind nun geöffnet, aber es wurden auch zwi- schen einzelnen Unternehmen konkrete Projekte angebahnt. Die Kontakte, die wir knüpfen konnten, planen wir im Rahmen einer weiteren Reise im kom- menden Jahr zu vertiefen. Nach welchen Gesichtspunkten wurden die Reiseziele ausgesucht? Chile beispielsweise ist ein stabiles Land mit viel Potenzial, was die Erzeugung erneuerbarer Energien betrifft, undmit konkretenPlänen für dieWasserstoff­ industrie. Uruguay, um ein weiteres Beispiel zu nen- nen, ist für uns von Interesse, weil die Energieversor- gung indiesemLandbereits zu94Prozent über Erneu- erbare Energien läuft. Es wird schon bald die Schwelle zur Exportmöglichkeit überschreiten. Es liegt im Hamburger Interesse, von Anfang anmit dabei zu sein unddas Feldnicht anderenzuüberlassen. Malte Heyne vor Ort in Chile bei einem Gespräch mit dem „Hamburg Journal“ des NDR FRANK SCHLATERMUND frank.schlatermund@hk24.de 8 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE FOTO: SCREENSHOT HAMBURG JOURNAL/NDR MELDUNGEN AUS HAMBURG

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