Oktober/November 2021
HAMBURGER WIRTSCHAFT 26 Sie leiten seit über drei Jahrzehnten das Ham- burger Außenhandelsunternehmen Wiechers & Helm. Was hat Sie 2021 überrascht? Dr. Hans Fabian Kruse: Die enormen Schwierigkei- ten in den Lieferketten, insbesondere im Transport- sektor, haben wir so nicht erwartet. Jede Verladung ist mit besonderem Aufwand verbunden. Wir kämp- fendarum, einenPlatz buchenzukönnen. Die Fracht- raten sindamSpotmarkt zehnmal sohochwie früher. Haben Sie ein Beispiel? Ein Container von Shanghai nach Guayaquil in Ecu- ador kostete früher 2000, jetzt 20000US-Dollar. Als mittelgroße Firma, die vielleicht 750 Container im Jahr bewegt, holen wir für jede Lieferung ein neues Welche Hürden meistern Hamburgs Außenhändler? AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse über Transportprobleme, Standortnachteile und wirtschafts- politische Risiken. WiIb nobis erore nos quassimagnis euire vidus aiature Ugitiatur sinus Angebot ein und bekommen den Monats- oder Ta- gespreis. Dadurch sind unsere Transportkosten ge- waltig gestiegen. Mit welchen Mehrkosten rechnen Sie 2021? Die Anzahl der Container können Sie mit 3000 Euro multiplizieren. Sie sprechen von 2,25 Millionen Euro. Aber das ist nicht das einzige Problem. Es muss jetzt sehr viel mehr Aufmerksamkeit auf jede einzelne Verladung gerichtet werden. Wir importieren zum Beispiel Container aus den USA. Dort haben sich nicht nur die Vorlaufkosten per Lkw vom Werk in den Hafen verdoppelt, unsere Spediteure finden auch keine Trucker. Und wie lösen Sie das? Früher einkaufen, anders disponieren, mit den Kunden Lösungen suchen. Wenn ein Container den Hamburger Hafen erreicht, dauerte die Verzollung früher im Schnitt sechs Stunden. Im Augenblick sind wir bei bis zu drei Tagen, weil sich die Schiffs- anläufe verschoben haben und viel mehr Container auf einmal ankommen. Als Verlader wissen wir
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