Oktober / November

WWW.HK24.DE 3 AUF EIN WORT FOTO ROMANUS FUHRMANN Liebe Leserinnen und Leser, Ihr Niels Pirck Vizepräses der Handelskammer Hamburg dieCorona-Pandemie bleibt auchmehr als sechsMonatenach ihrem Beginndas beherrschendeThema. DieAuswirkungen spürennicht nur Tourismus, Einzelhandel unddieVeranstaltungsbranche, son- dern– obwohl ingeringeremMaße – auchdie Immobilienwirtschaft. Nach JahrenderHochkonjunktur, indenendie Spitzenmieten für Büros inHamburg auf neueHöchstwerte klettertenund so viele Wohnungenpro Jahr neugebautwurdenwie zuletzt vor 20 Jahren, ist dieZukunft der Brancheunklar. ImerstenHalbjahr 2020wurdennur nochgut halb so vieleBüroflächenvermietetwie ein Jahr zuvor. Hingegen scheinen sichdieKaufpreiseunddieMieten fürWoh- nungen schonwieder auf demhohenNiveau stabilisiert zuhaben. Die positivenErfahrungenvielerUnternehmenmit demHome- office könnten dazu führen, dass viele Unternehmen ihre Büro- flächennachfrage langfristig reduzieren – und dass die Nachfrage nach Büros oder Coworking-Spaces in den Quartieren steigt. Wel- chen Stellenwert die Attraktivität von Quartieren hat, ist vielen von uns in denWochen bewusst geworden, in denen sich das Leben vor- rangig in der eigenenWohnung abspielte. Um die Lebensqualität in funktionsgemischten Quartieren zu stärken, sind Grundeigentü- mer, Geschäftsleute, Politik undVerwaltung gemeinsamgefordert. Während sich Trends auf demBüro- undWohnungsmarkt wohl erst in den kommenden Jahren klar abzeichnenwerden, spüren Vermieter vonHandelsimmobilien die Auswirkungen der Pandemie bereitsmit vollerWucht. Vor allemdie Hamburger Innenstadt steht mit der angekündigten Schließung von Karstadt Sports und Galeria Kaufhof vor einer riesigenHerausforderung. Angesichts der aktuellen Umsatzrückgänge imstationären Einzel- handel muss es künftigmehr darumgehen, dass die Hamburger Innenstadt durch eine gezielte Stärkung ihrer kulturellen Attrak- tionenHamburger, Tagesgäste und Touristen anzieht. DieHandelskammerwird imRahmen ihres Projektes „Ham- burg 2040“ einenPlanausarbeiten, der aufzeigt, wie die Innenstadt alsHerz unsererMetropole auch funktional weiter aufgewertet werdenkann. Eine solcheAttraktionkönnte amHopfenmarkt entstehen: Hier habenArchäologen indenvergangenen Jahren dieKeimzelle derKaufmannsstadtHamburg erforscht. Indieser HW-Ausgabewerfenwir aucheinenBlick auf 1000 Jahre Stadtge- schichte, die dabei ans Tageslicht gekommen sind. Einarchäologi- sches Fenster auf demPlatz könnte illustrieren, wie schondamals Zuversicht undderGlaube andieChancenvonHamburg alsOrt von Handel undAustauschdenGrundstein für denErfolgunserer Stadt legten– eineZuversicht, dieuns ein leitendes Beispiel geben sollte.

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