Oktober 2019
NEUE IDEEN ZAHLEN Die Kurier-, Ex- press- und Paket- dienstbranche (KEP-Branche) in Deutschland boomt: In den letzten Jahren stieg die Sendungsmenge kontinuierlich an. 3,5Milliarden Sendungen wurden 2018 inDeutsch- land verschickt, laut einer Prognose wird die KEP- Branche 2023 sogar 4,4Milliarden Sendungen auslie- fern. Der Haupt- grund für die Steigerung ist wohl der florierende Onlinehandel. HK-INFOS Die Handelskammer bietet regelmäßig Veranstaltungen für den Handel an, auch zumThema „Digita- lisierung imHandel“. Ansprechpartnerin ist Cathrin Skeries (Tel. 36138-788) nicht nur für Onlinehändler, sondern ganz bewusst auch für stationäre Händler konzipiert. Diese kön nen ihren Warenbestand dort einpflegen: So bietet Zalando mehr Waren an, und die stationären Händ ler, die die Produkte direkt aus ihrem Geschäft ver senden, haben eine zusätzliche Verkaufsmöglich keit. Win-win also. Zukünftig will Zalando den Kunden darüber hi naus ermöglichen, online zu recherchieren, ob ein Produkt stationär in ihrer Nähe verfügbar ist: So kommen sie zur Abholung wieder ins Ladengeschäft – und kaufen dort vielleicht weitere Produkte. Stationärer und Onlinehandel lassen sich also perfekt verbinden. Dies zeigte auch der Hamburger Handelskongress am 21. August 2019 in unserer Handelskammer, in dem die drei hier beschriebe nen Ideen neben vielen anderen spannenden Bei spielen vorgestellt wurden. Und solche oder ähnli che Konzepte werden wir sicher immer häufiger se hen, wie auch Füchtenschnieder bestätigt: „Wir müssen uns von der separaten Kanalperspektive verabschieden. Stationär und online sind keine Ge gensätze, sondern zwei wichtige, sich ergänzende Touchpoints auf der gesamten Customer Journey ei ner Marke.“ Freuen wir uns also auf neue innovative Konzepte, die in Zukunft unser Shoppingerlebnis verändern – egal ob online oder offline. Stationär und online sind keine Gegensätze, sondern zwei wichtige Touchpoints auf der gesamten Customer Journey einer Marke. DANIEL FÜCHTENSCHNIEDER Online bestellen, vor Ort abholen Für Kunden, die im Netz ordern, hat bonprix eben falls eine innovative Lösung gefunden: Neben den Umkleidekabinen befinden sich 66 Click&Collect- Schließfächer, aus denen sich online bestellte bon prix-Waren mithilfe eines zugesandten Codes abho len lassen. Auch Lutz Müller, Centermanager des City-Cen ter Bergedorf, wollte sich des Problems der stetig wachsenden Paketflut annehmen – und gründete Ende 2018 in seinem Einkaufszentrum den „Ein- Treff-Punkt“, in dembundesweit erstmals vier große Paketzusteller zusammenarbeiten. Centerbesucher können hier ihre Pakete abho len, versenden und Retouren abgeben. „Wir haben uns den Wettbewerber sozusagen ‚ins Haus‘ geholt“, sagt Müller. „Denn egal wo, bei wem, wann und über welchen Kanal der Kunde gekauft hat, er kommt am Ende in unser Center, um seine Ware zu erhalten.“ Das entlastet den Lieferverkehr, da weniger „Haus türzustellungen“ nötig sind, und gleichzeitig profi tiert das Center: Menschen, die hier ihre Pakete ab holen, sind potenzielle Kunden der Geschäfte vor Ort. „Repräsentative Nutzerbefragungen bestätigen dies“, soMüller. Chancen für klassische Einzelhändler Stationär geht online: Heute ist eineWebpräsenz für die meisten Unternehmen ein Muss. Wer viele Kun den erreichen will, kann unter anderem aber auch auf die Zalando-Plattform zurückgreifen: Sie ist CATHRIN SKERIES cathrin.skeries@hk24.de
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