Oktober 2018

1922 zumBeispiel brannte A & J nach Brandstiftung ab. Doch trotz Hyperinflation undWeltwirtschaftskrise ging es immer weiter. Auch der ZweiteWeltkrieg wurde überstanden. „Wir haben eine gewisse Zähigkeit, Durchhaltevermögen, Wagemut und unternehmerischen Willen.“ Radtke ist seit 1979 Geschäftsführer von A & J. Sein Vater Walter, der 2002 imAlter von 92 Jahren verstarb, hatte ihmdie Firma übertragen. „Ich habe mich immer sehr für das Geschäft interes- siert, Holz ist ein spannenderWerkstoff“, sagt Jan-Peter Radtke, der Betriebswirtschaftslehre studiert hat. „Doch ich wolltemich vorher anderswo beweisen.“ Also ging er nach Kanada. „Ich habemich in Vancouver sehr wohlgefühlt und überlegte, ob ich nicht dableiben sollte.“ Letztendlich entschied er sich für seine Heimatstadt und kehrte nach anderthalb Jahren zurück. Unter seiner Führung prosperierte A & J weiter. Kontinuierlich wurden die Flächen in Stellingen, wohin das Unternehmen 1968 umgesiedelt war, durch Zukäufe vergrößert. Die geschäftlichen Erfolge blieben nicht unbemerkt. So kürte ihn das „Abendblatt“ 2002 zu „Hamburgs Parkett-König“. Radtke, sonst ein zurückhal- tender hanseatischer Kaufmann, muss lachen, wenn dieser Titel zur Erwähnung kommt: „Ich fand das witzig und wurde damals häufig darauf angesprochen.“ Sein Unternehmen, bei dem ihmseit 2000 Co-Geschäftsführer unterstützen, hat inzwischen 130Mitar- beiter. Dazu kommen noch 40 Beschäftigte bei der Schwesterfirma Exportpack. In Wilhelmsburg werden bis zu 80 Tonnen schwere Maschinen für den Transport per Container verpackt. Umdie hoch- Clemens Gerlach redaktion@hamburger-wirtschaft.de Telefon 36138-563 Wir stehen Ihnen für alle Fragen rund um die Büroimmobilie zur Verfügung. Geben Sie Ihren Visionen Büroraum. Grossmann & Berger macht‘s. wertigen Aggregate vor Bruch oder Korrosion zu schützen, sind wahre Verpackungskünstler nötig. „Das ist ja unser Urbereich“, sagt Radtke, dessen Schwiegersohn die Firma imHafen leitet. A & J selbst ist an seinemStandort imKronsaalsweg 21 über die Jahrzehnte auf rund 40000 Quadratmeter Fläche gewachsen. Privat- und Geschäfts- kunden finden dort ein sehr gut sortiertes Programm an Platten, Bodenbelägen, Türen und Gartenholz. „Wir konzentrieren uns bewusst auf bestimmte Warengruppen. Qualität und Beratung müssen stimmen“, sagt Radtke. Er ist sich sicher: „Holz wird wei- terhin als natürlicher und nachhaltiger Rohstoff beliebt sein.“ Tischler und Parkettverleger sind die Hauptabnehmergruppe von A & J. Damit die schnell an die benötigteWare kommen, wurde vor drei Jahren eine Nachtschicht eingeführt. Bestellungen bis 17.05 Uhr („Das kannman sich leichter merken“) werden amMorgen des nächsten Tages ausgeliefert. „Wir haben einen eigenen Fuhrpark, die Lkw fahren spätestens um 5.30 Uhr los“, erklärt Radtke. Dank der Digitalisierung können die Kunden problemlos online bestellen. Das nächste Projekt haben Radtke und sein Geschäftsführer Ralf Ax schon angepackt. „Unsere vollautomatische Lagerhalle soll in zwei Jahren fertig sein“, sagt Radtke. Es könnte für ihn das letzte große Vorhaben in der Firma sein. Der 74-Jährige will sich langsam zurückziehen. „Noch komme ich täglich ins Büro.“ Langweilig wird es ihm auch ohne A & J nicht werden. Jan-Peter Radtke spielt Golf und Bridge, er macht sehr gerne Fernreisen. Zuletzt war er im Iran, Georgien reizt ihn. Und dann ist ja auch noch seine Familie. Zwei Töchter haben er und Ehefrau Viola, dazu kommen noch Enkelkin- der. Dass ein Familienmitglied einmal bei A & J einsteigt, deutet sich derzeit nicht an. Für Radtke ist das auch kein Muss. „Wir werden auch so an unserenWerten festhalten: Verantwortungsbewusstsein, Engagement und Fairness.“ „Wir werden an unseren Werten festhalten: Verantwortungsbewusstsein, Engagement und Fairness.“ JAN-PETER RADTKE A & J HOLZZENTRUM HAMBURG FOTO: ULRICH PERREY

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