Oktober 2018

FOTOS: ULRICH PERREY HAMBURGER WIRTSCHAFT 10 / 18  TITEL 18 mann zusammen. Sie ist das Gesicht der Harburger Innenstadt. Finanziert wird das Citymanagement von der Sparkasse Har- burg-Buxtehude, dem Phoenix-Center, den Unternehmen, die sich im Citymanage- ment Harburg e. V. zusammengeschlossen haben, und dem Bezirksamt Harburg. Auf der Tagesordnung der Vorstands- sitzung steht auch das BID Sand/Höler­ twiete, das das Citymanagement initiiert hat. „Der Sand ist der zentrale Platz in Har- burg, der sich jahrzehntelang unter Wert verkauft hat“, sagt Bernd Meyer, der Vor- standsvorsitzende des Citymanagements und im Hauptberuf für die Sparkasse Har- burg-Buxtehude tätig. „Mithilfe eines BIDs sind wir in der Lage, den Sand und die Hölertwiete umfas- send neu zu gestalten. Die Mehrzahl der Grundeigentümer im Quartier unterstützt das Projekt, und alle müssen sich an der Finanzierung beteiligen. So sieht es das BID-Gesetz vor“, erläutert Meyer. Die Pla- nung lief in enger Abstimmung mit dem Bezirksamt, das die Initiative sehr gut un- terstützt hat. Die Kosten teilen sich die Wirtschaft und die Stadt, die Mittel des Be- zirks und der Städtebauförderung ein- bringt. Hierin unterscheidet sich das Har- burger Projekt von den meisten anderen BIDs, die komplett von den Anliegern finan- ziert werden. Ein BID vorzubereiten, dauert meist zwei bis drei Jahre; die Initiatoren arbeiten stets engmit der Behörde für Stadtentwick- 11 UHR / HARBURG Melanie-Gitte Lansmann, Citymanagement Harburg, und Bernd Meyer, Vorstandsvorsitzender Citymanagement Harburg „Der Sand ist der zentrale Platz in Harburg, der sich jahrzehntelang unter Wert verkauft hat. Mithilfe eines BIDs sind wir in der Lage, ihn und die Hölertwiete umfas­ send neu zu gestalten.“ Ein Business Improvement District (BID) ist ein räumlich klar umrissener Bereich, in dem die Grundeigentümer zum eigenen Vorteil versuchen, die Standortqualität zu verbessern. Hierzu verständigen sie sich mit der Stadt und den Gewerbetreibenden auf Maßnahmen, die aus einer selbst auf- erlegten und zeitlich befristet erhobenen Abgabe finanziert werden. Die Grundla- ge bildet das Hamburgische Gesetz zur Stärkung der Einzelhandels-, Dienstleis- tungs- und Gewerbezentren (GSED), das sogenannte BID-Gesetz. www.hk24.de/bid www.hamburg.de/bid-infothek Was ist ein BID? lung und Wohnen und dem Bezirksamt zusammen. Zunächst müssen sich die Grundeigentümer und Unternehmen auf die Maßnahmen und auf das Budget ver- ständigen und ein Unternehmen oder einen Verein als Aufgabenträger auswählen. Der erarbeitet ein Maßnahmen- und Finanzie- rungskonzept und stellt beim Bezirksamt einen Antrag zur Einrichtung eines BIDs. Über das Zustandekommen des BIDs ent- scheiden die Grundeigentümer: Wenn weniger als ein Drittel der Eigentümer wi- dersprechen, kann der Senat eine Rechts- verordnung erlassen. Dann müssen sich alle Grundeigentümer an der Finanzierung beteiligen. Der Aufgabenträger ist dafür verantwortlich, dass die vereinbartenMaß- nahmen innerhalb der maximal fünfjähri- gen BID-Laufzeit umgesetzt und die Mittel, die die Eigentümer aufbringen, wirtschaft- lich verwendet werden. Die Handelskam- mer hat per Gesetz den Auftrag, dies zu überwachen. 14 Uhr Von Harburg geht es zurück in die Hamburger Innenstadt, wo es allein sechs BIDs gibt. Vom Neuen Wall bis zur Dammtorstraße sind seit 2005 alle Straßen imRahmen von BIDs neu gestaltet worden. Aktuell sorgen die BIDs für die Unterhal- tung der öffentlichen Räume, für eine zeit- gemäße Weihnachtsbeleuchtung und für viele andere Marketing- und Servicemaß- nahmen. Hier sind zwei Aufgabenträger aktiv, die OttoWulff BID-Gesellschaft mbH und die Zum Felde BID Projektgesellschaft mbH. Vor allem das BID Neuer Wall, 2005 das erste in der City, hat Standards gesetzt, an denen sich auch andere Quartiere orien- tieren. Unsere Redakteure sindmit Citymana- gerin Brigitte Engler verabredet, die sich für die Unternehmen in der Innenstadt ein- setzt und eng mit den BIDs zusammenar- beitet. „Wir möchten, dass die Hamburger und die Besucher unserer Stadt gerne in die City kommen und sich hier wohlfühlen“, sagt Brigitte Engler. Einen Schwerpunkt setzt sie auf den Austausch mit Politik und Verwaltung: „Der Einzelhandel erlebt einen

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