AUGUST/SEPTEMBER 2025
15-Minu- ten-Stadt Die Idee der 15-Minuten-Stadt geht zurück auf Prof. Carlos Mo- reno, der an der Pariser Sorbonne das Institut ETI – Entrepreneuriat, Territoire, Innova- tion – leitet. Morenos Konzept gewann erheblich an Fahrt, nach- dem die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo 2020 während ihrer Wiederwahl- kampagne einen Plan zur Umset- zung des 15-mi- nütigen Stadtkon- zeptes vorgestellt hatte. Während der COVID- 19-Pandemie be- gannen konkrete Maßnahmen. Zum Beispiel wurden nach Schulzeiten Schulhöfe in Parks umgewandelt, während der Pla- ce de la Bastille und andere Plätze mit Bäumen und Radwegen umge- staltet wurden. Weitere Infos: www.hk24.de/15- minuten-stadt Fahrt durch die Vier- und Marschlande auf der „Serrahn Deern“ der Schi fahrtslinie Buhr. Ziel ist Bergedorf mit dem einzigen Schloss Hamburgs. Tagen geht es nach Berlin oder in zehn Tagen auf Flüs- sen und Kanälen quer durch Norddeutschland. Als Nächstes stehen Touren nach Brandenburg und in die Niederlande auf dem Programm. „Wir haben inzwi- schen viele Stammkunden, die nicht in erster Linie denKomfort wollen, sondern vomSchiff aus die Land- schaft und die Städte erlebenwollen“, so Buhr. Das wichtigste Ziel seiner Schiffe, der „Serrahn Queen“ und der „Serrahn Deern“, ist Bergedorf. Viele Fahrgäste entdecken zum ersten Mal diesen Stadt- teil, der mit dem einzigen Schloss Hamburgs, einer sehenswerten Alt- stadt und vielen individuellen Einzel- handels- und Gastronomieangeboten viel zur Lebensqualität unserer Metro- pole beiträgt. Großen Wert legt Buhr darauf, dass sein Unternehmen klima- neutral wirtschaftet. Die Schiffe fah- renmit emissionsarmen Brennstoffen, und die verbleibenden CO2-Emissio- nenwerden kompensiert. Bunte Einkaufs- und Musikwelt Zu einer lebenswerten Metropole tragen nicht nur Unternehmen wie die Bergedorfer Schifffahrtslinie und die Kulturwirtschaft bei, sondern auch Einzel- handel, Hotellerie und Gastronomie, Dienstleis- tungsbetriebe und die Gesundheits- und Sportwirt- schaft. Die hochwertigen Sortimente am Neuen Wall, die es in Norddeutschland nur einmal gibt, sind für Hamburgs Lebensqualität ebenso wichtig wie gut sortierte Feinkostgeschäfte oder schnell erreichbare Supermärkte im Quartier. „Diese Unternehmen tragen mit ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und den vielen Arbeits- und Ausbildungsplätzen auch maßgeblich zur Stärke des Standortes Ham- burg bei“, sagt Alexander Schulz. Der Kulturmanager rief 2006 das „Reeperbahn Festival“ ins Leben: Europas größtes Clubfestival und zugleich eine internationale Plattform für Popkultur, wo sich die internationale Musikszene, die Musik- wirtschaft und musikalische Talente präsentieren und miteinander ins Gespräch kommen. Die Idee dazu hatte er auf dem Festival „South by Southwest“ (SXSW) im texanischen Austin. Ähn- lich wie beim SXSW findet das „Ree- perbahn Festival“ in den Clubs und auf der Straße statt. „Musik ist sehr emotional und er- reicht sehr viele Menschen“, so Ale- xander Schulz, der damit die Auf- merksamkeit gerade auch junger Men- schen für Hamburg deutlich steigert und gleichzeitig diejenigen erreicht, die sich längst für Hamburg als Wohn- und Arbeitsort entschieden haben. Damit Hamburg für alle attraktiv bleibt, muss die Stadt allerdings auch etliche Pro- bleme anpacken. Insbesondere gilt es, neueWohnun- gen zu schaffen (siehe Seite 42), weiter für eine leben- dige City zu sorgen (Seite 36), die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben und die Verkehrs-Infra- struktur so auszubauen, dass Hamburg auch für alle von außerhalb und für den Lieferverkehr schnell und bequemerreichbar ist. DieHandelskammerwird sich hierfür weiter intensiv einsetzen. HEINER SCHOTE heiner.schote@hk24.de Alexander Schulz ist unter anderem Inhaber des Musikclubs „Häkken“. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 34 FOTOS: BERGEDORFER SCHIFFFAHRTSLINIE BUHR, KATI JURISCHKA HAMBURGS ATTRAKTIVITÄT
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