August/September 2024

Von Fördermitteln profitieren Um Mitarbeitende aus- und weiterzubilden oder Menschen einzustellen, die zunächst nicht perfekt für einen Job qualifiziert sind, stehen zahlreiche Förderangebote bereit. Sprachtraining für Geflüchtete: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bietet auch Kurse, die speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten sind. Bestehen strukturwandelbedingte Qualifizie- rungsbedarfe, lässt sich zudem ein Qualifizierungs- geld beantragen, um betroffene Mitarbeitende im Betrieb zu halten. Dabei zahlt die Arbeitsagentur den Teilnehmenden 60 beziehungsweise 67 Prozent der Nettogehaltdifferenz, die ihnen durch die Maß- nahme entsteht. Kürzere berufliche Weiterbildungen von Be- schäftigten in Unternehmenmit weniger als 250Mit- arbeitenden werden durch den „Hamburger Weiter- bildungsbonus PLUS“ mit bis zu 50 Prozent der Kos- ten gefördert (maximal 500 Euro). Junge Fachkräfte können zudem ein Weiterbildungsstipendium bean- tragen (siehe Randspalte Seite 32). Und mit dem Auf- stiegs-BAföG unterstützt der Bund Fachkräfte, die sich – auch berufsbegleitend – zum IHK-Betriebswirt weiterqualifizierenwollen. Eine Reihe von Angeboten sind auch im Ausbil- dungsbereich abrufbar. So können Betriebe poten­ zielle Auszubildende über eine Einstiegsqualifizie- rung zunächst näher kennenlernen. Das vier- bis zwölfmonatige Praktikum wird mit monatlich 262 Euro, einer Sozialversicherungspauschale und einemFahrtkostenzuschuss gefördert. In einer assis- tierten Ausbildung erhalten Azubis staatlich finan- zierten Stütz- und Förderunterricht, bei Bedarf wer- den ihnen zudem Ausbildungsbegleitende zur Seite gestellt. Manche Lehrlinge haben zudem Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Dieser monatli- che Zuschuss unterstützt etwa die Finanzierung ei- nerWohnung in der Nähe des Ausbildungsbetriebs. Arbeitslose und Geflüchtete einstellen Mit dem „Job-Turbo“ möchte die Bundesregierung die Arbeitsaufnahme von Geflüchteten unterstützen. DiesesollennachdemErwerbgrundlegenderDeutsch- kenntnisse beschleunigt in Arbeitsstellen vermittelt werdenund sichdannberufsbegleitend fortbilden. „Der Kerngedanke ist der Gleiche wie bei unserem ‚Marktplatz der Begegnungen‘, der im Dezember zum sechstenMal stattfindet“, sagt StefanieGotthardt, Fach- kräfte-Referentin der Handelskammer. „Hier kommen arbeitssuchende Migranten mit ersten Deutschkennt- nissen ins Gespräch mit hiesigen Arbeitgebern. Die weitere Qualifikation der Menschen kann dann im Laufe ihrer Beschäftigung durch eine berufsbezogene T rotz des aktuellen Fachkräftemangels lag die Arbeitslosigkeit in Hamburg im Mai bei 7,8 Prozent (Bundesschnitt: 5,8 Prozent) – unter anderem auch, weil die Kenntnisse der Betroffenen und der Bedarf der Unternehmen auf Fachkräfte- suche häufig nicht übereinstimmen. Doch das Ein- stellen von Mitarbeitenden, die zunächst fachlich oder sprachlich qualifiziert werden müssen, ist für Unternehmen eine Investition in die Zukunft, ebenso wie die Fortbildung der vorhandenen Belegschaft. Der Staat stellt dafür eine Reihe von Fördermitteln und Unterstützungsangeboten bereit. So hat der Bund mit der Neufassung des Qualifi- zierungschancengesetzes unter anderem die Zu- schüsse zu Weiterbildungsmaßnahmen erhöht. Für abschlussorientierte Weiterbildungen von Personen ohne Berufsabschluss übernimmt die Arbeitsagen- tur jetzt die kompletten Lehrgangskosten und bis zu 100 Prozent des Gehalts. Bei anderen Weiterbildun- gen über 120 Stunden werden je nach Betriebsgröße 25 bis 100 Prozent der Lehrgangskosten und 25 bis 75 Prozent Zuschüsse zumGehalt gezahlt. Der nächste „Marktplatz der Be- gegnungen“ findet am 3. Dezember in der Handelskam- mer statt. Infos un- ter www.hk24.de/ marktplatz oder bei Stefanie Gotthardt, Tel. 36138-303. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 50 FOTO: FRANK GÄRTNER/STOCK.ADOBE.COM STAATLICHE HILFEN

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