August/September 2023

Paradies für Kreative Aus persönlichen Gründen möchten Isabel Tennstedt-Martinez und Nathalie Schultz ihr Geschäft „Aktiv Kreativ. Basteln und mehr“ in der Harksheider Straße verkaufen. Nathalie Schultz freut sich, wenn sie kreativen Menschen mit Tipps behilflich sein kann. Mehr als 5000 Artikel gehören bei „Aktiv Kreativ“ zum Sortiment. Sollten Sie sich für das Unternehmen „Aktiv Kreativ. Basteln und mehr“ interessieren, wen- den Sie sich bitte unter Nennung der Chiffrenummer HH-A-23050006 an Sabine Pilgrim von der Handels- kammer (sabine. pilgrim@hk24.de , 36138-787). Zahl- reiche Ratschläge und Informationen zu den Beratungs- angeboten der Handelskammer sind je nach Ihrem Vorhaben unter www.hk24.de/ nachfolge zusam- mengestellt. Der Zufall wollte es, dass Isabel Tennstedt-Marti- nez, eine Bekannte aus dem Tennisclub, „Aktiv Krea- tiv“ inzwischen vom Vorbesitzer übernommen hatte und eine neue Teilhaberin suchte. „Das war eine wun- derbare Gelegenheit, und ich bin vor einiger Zeit mit eingestiegen.“ Seit 2016 befindet sich das vor gut 30 Jahren gegründete Geschäft nicht mehr in Sasel, son- dern in der Harksheider Straße in Poppenbüttel. Die 170 Quadratmeter große Verkaufsfläche er- streckt sich über zwei Etagen, auf die Isabel Tenn- stedt-Martinez, die in Spanien geboren und in Deutschland aufgewachsen ist, und Nathalie Schultz ihr riesiges Sortiment verteilt haben – sorgfältig nach Themen geordnet. Acrylfarben, Leinwände, Pinsel undKeilrahmen gehören ebenso dazuwie Fotokarton, Krepppapier, Füllwatte und Modelliermasse, Helium- ballons und Perlen, Tischkonfetti und Stempelkissen, Hochzeitsdeko, Glückwunschkarten und alles, was es für dieHerstellung vonKerzenund Seifenbraucht. „Der Start war eine Herausforderung“, berichtet Tennstedt-Martinez, die vormittags an einer Schule Spanisch unterrichtet. „Ich hatte keine Ahnung von diesem Metier und musste mir alles nach und nach aneignen.“ Schultz ging es nicht anders. Sie erzählt, wie sie stundenlang im Internet recherchiert und an virtuellen Workshops teilgenommen hat, um die Kundschaft professionell beraten zu können. Beide Frauen lieben den Umgang mit Menschen und freuen sich darüber, wenn sie von ihnen positi- ves Feedback erhalten. „Viele sind uns für unsere Be- ratung sehr dankbar und sagen uns das auch – das ist ein wirklich schönes Gefühl.“ Gleichwohl möchten sie „Aktiv Kreativ“ bis Ende des Jahres verkaufen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Isabel Tenn- stedt-Martinez möchte sich noch einmal mit etwas ganz Neuem selbstständig machen. Ideen habe sie schon, sagt sie, wolle sie aber noch nicht verraten. Nathalie Schultz hingegen will mehr Zeit mit ihrem Mann verbrin- gen, der inzwischen Rentner ist. Beide träumen davon, Europa für ei- nige Zeit den Rücken zu kehren und ein Vierteljahr durch Neuseeland zu reisen. Auf die Idee brachte sie ihre Tochter, die nach dem Abitur einen solchen Trip unternommen hatte und begeistert zurückgekehrt war. Darüber, „Aktiv Kreativ“ nicht weiterführen zu wollen, sind sich beide Inhaberinnenabsolut einig. EinZurück, sagensie, gebe es nicht. „Entweder wir verkaufen oder wir schließen. Etwas anderes kommt für uns nicht infrage.“ N athalie Schultz erinnert sich genau. Die Kin- der gingen noch zur Schule, und es gab im- mer wieder Anlass, demGeschäft „Aktiv Kre- ativ“ in Sasel einen Besuch abzustat- ten. Für Klebstoff zum Beispiel, Filz oder Zeichenblöcke, für Buntstifte, Schulhefte oder Notizbücher. „Seit den 1990er-Jahren ist der Laden nicht nur Eltern und Kindern aus dieser Gegend ein Begriff“, berichtet sie, „sondern auch Malern, Bastlern und all jenen, die sich in irgendeiner Art kreativ betätigten.“ Dass sie das Geschäft eines Ta- ges selbst führen würde, konnte die heute 52-Jährige damals noch nicht ahnen. Sie hatte ihren Job bei ei- nem großen Mineralölkonzern in der City Nord, bei dem auch ihr Mann arbeitete, im Jahr 2000 gekün- digt, um ganz für die beiden kleinen Töchter dazu- sein. „Ich engagierte mich seinerzeit ehrenamtlich im Kindergarten, machte beim Schulmilchverkauf mit und bei all dem, was Mütter so machen“, erzählt Schultz. „Als die Kinder größer waren, wollte ichwie- der richtig arbeiten und suchte nach Perspektiven.“ FRANK SCHLATERMUND frank.schlatermund@hk24.de HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 62 FOTOS: ISADORA TAST UNTERNEHMENS PORTRÄT

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