August/September 2023
undman ein Angebot unter professionellen Rahmenbedingun- gen anbieten kann, ließen sich die Hamburgerinnen und Ham- burger noch mehr für diese Sport-Events begeistern. Aber was ist mit dem Breiten- und Freizeitsport? Viele soziale Probleme kriegt manmithilfe von Sport gelöst, und natürlich brauchen wir auch für den Freizeit- und Breitensport geeignete Sportstätten. Genau diese Sportstätten werden von der Stadt nun auch breitflächig saniert, wie wir alle jüngst er- freulicherweise erfahren durften; das ist gut so. Wir müssen Kinder und Jugendliche aber auch abseits der Sportplätze zur Bewegung animieren. Es geht nicht, nur immer auf die Stadt und die Politik zu verweisen, es liegt auch in unse- rer Verantwortung als Institutionen und Bürger. Wir haben mit demHSV-Klassenzimmer vor Jahren eine kostenfreie Aktion ins Leben gerufen, bei der wir Kindern beibringen, wie man sich gesund und nachhaltig ernährt, und wir begeistern sie für den Sport. Die Relevanz von Sport darf nach meinem Dafürhal- ten in unserer Gesellschaft eine noch deutlich höhere Beach- tung erfahren. Bewegung steckt in jedem Kind, aber es ist ein dickes Brett, alle Kinder zum Sport zu bringen. Ja. Aber: Sport hat mich persönlich Sozialkompetenz und Dis- ziplin gelehrt, besonders Teamsport. Dafür dürfen die Ein- stiegshürden nicht so hoch sein. Wir als HSV versuchen, diese Voraussetzungen zu schaffen, also dass beispielsweise Sport nicht mit hohen Aufnahmegebühren verbunden ist oder die Mieten für Hallenzeiten und Equipment nicht mit hohen Kos- ten verbunden sind. Und das gilt nicht nur für Fußball, son- dern für alle Sportarten. WennHamburg als Stadt da den einen oder andern Schritt nach vorn machen könnte, kämen wir auch schnell von einer 3+ auf eine 2. Sie sind Wirtschaftsmanager. Welche Rolle spielt Sport für Unternehmen, die sich überlegen, neu in eine Stadt zu gehen? Sport ist für eine Stadt viel mehr als nur ein Hygienefaktor. Die Leute schauen sich genau an, welche Standortvorteile es gibt. Dazu gehört zum einen der Sport als Entertainmentkompo- nente, zumanderen auch der Sport zur eigenen Betätigung. Ich könnte mir als sportbegeisterter Mensch nicht vorstellen, in eine Stadt zu gehen, in der ich keine ausreichende Sportstät- teninfrastruktur vorfinde oder wo die klimatischen Bedingun- gen Sport in der freien Natur nicht zulassen. Ich bin gerne draußen und für mich ist es ein entscheidender Standortvor- teil, in einer Stadt unterwegs zu sein, in der ich an allen Ecken und Enden Sport treiben und fühlen kann. Diese Einstellung spüren wir auch zunehmend bei der Mitarbeitergewinnung. Neben Gehalt, Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten wird deutlichmehrWert auf sportliche Interaktion und Emotionali- tät im Job gelegt. Sie haben vor IhremEngagement beimHSV für die Allianz gearbeitet. Was unterscheidet beide Unternehmen? Gesellschaftliche Veränderungen spürt man maximal in einem Stadion. 30 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz