August/September 2022

Gründerszene wird weiblicher Zuschüsse für die Digitalisierung Die Handelskammer stellte das neue Gründungsbarometer vor, das sie gemein- sam mit dem Statistikamt Nord erarbeitet. Noch bis Ende des Jahres läuft das Förderprogramm „Hamburg Digital”. Es richtet sich explizit an kleine und mittlere Unternehmen. D er Schritt, in die Selbstständigkeit zu gehen, ist immer ein Risiko – und nach wie vor sind Frauen dabei unterre- präsentiert. Doch ihr Anteil an Gründungen nimmt zu! So lautet der bemerkenswerteste Trend im Gründungsbarome- ter, mit dem die Handelskammer jährlich das Geschehen in der Hansestadt analysiert und das sie jetzt präsentierte ( www.hk24. de/gruendungsbarometer ) . So lag der Frauenanteil bei Grün- dungen 2021 bei 28 Prozent, rund drei Prozent mehr als 2019. Dabei gilt generell, dass die Corona-Pandemie als Antrieb für neue Geschäftsideenwirkte: Aufgrund finanzieller Engpässe oder vermehrter Freizeit durch Kurzarbeit machten sich viele E s sind noch Fördermittel da!”, verkündete Finanzsenator Andreas Dressel Mitte Juli kurz und knapp über den Kurznachrichtendienst Twitter. Das gilt bis zum 31. De- zember 2022: Bis dahin läuft das Förderprogramm „Hamburg Digital“, das auf einer Idee der Handelskammer beruht. Das Ziel: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Mitarbeitenden sowie freiberuflich Tätige sollen dabei un- terstützt werden, ihre Digitalisierung voranzubringen und die Sicherheit ihrer Daten zu erhöhen. Eine Förderung ist in den Themenbereichen „Informationssicherheit“ und „Digitaler Wandel“ möglich – Digitalisierung von Produktionsprozessen und Verfahren, zum Beispiel 3D-Druck; Digitalisierung von Ge- schäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen. Angestellten Gedanken über ihre Zukunft – und fassten dabei häufiger Selbständigkeit als Perspektive ins Auge. „Neben den klassischen Gründungsfällen sind durch die Corona-Krise auch innovative Geschäftsideen entstanden“, sagt Niels Pirck, Vize- präses der Handelskammer Hamburg. Auch hinter einer der erfolgreichsten Gründungen der letz- ten Jahre stehen seit Ende 2020 zwei Frauen: Dr. Anna Lamp und Johannna Baare entwickelten mit traceless materials, einer Ausgründung der TU Hamburg, eine kompostierbare Plastik- alternative. Im„Ranking der Top 50 Start-ups 2021“, für das rund 170 Gründerwettbewerbe ausgewertet wurden, erreichten sie den ersten Platz. Sie sind zudem im Finale des Deutschen Grün- derpreises und des Hamburger Gründerpreises vertreten. Johanna Baare (li.) und Dr. Anna Lamp gehören mit traceless materials zu den erfolgreichsten Hamburger Gründungen der letzten Jahre. 3D-Metalldruck bei DESY (siehe auch Seite 18) Dabei sind zwei Module im Angebot: Modul 1 („Hamburg Digital Check“) fördert Beratungen mit dem Ziel, Konzepte zur Realisierung von Digitalvorhaben zu erstellen. Modul 2 („Ham- burg Digital Invest“) bezuschusst Investitionen in Hard- und Software sowie Ausgaben für externe Dienstleistende. Für den „Digital Check“ liegt die konkrete Förderquote bei 50 Prozent (maximale Fördersumme: 5000 Euro), für den Investitions- zuschuss „Digital Invest“ bei 30 Prozent (maximale Förder- summe: 17000 Euro). Erstinformationen stehen auf der Handelskammer-Seite www.hk24.de/digitalbonus . Ausführliche Details zu den För- derkonditionen und den Zugang zum Antragstool erhalten Sie unter www.ifbhh.de/foerderprogramm/hamburg-digital . MELDUNGEN AUS HAMBURG FOTOS: DPA/PHILIPP SCHULZE, DESY/ANNE GAERTNER, ULRICH PERREY HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 10

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