August / September 2020

HAMBURGER WIRTSCHAFT 56 HANDELSKAMMER HILFEN CORONA SERVICE NEUE ANGEBOTE UND RECHTLICHE FRAGEN M ehr als 500Mal klingelte allein imApril das Corona-Tele- fon in derHandelskammer – amTag. Und zwar allein bei der zeitweise mit bis zu 40 Mitarbeitern besetzten Corona-Hotline. „Corona ist auch für uns ein Kraftakt“, sagt Jens Aßmann, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter der Stab- stelle für Corona-Hilfen. Fast 8000Corona-Beratungen führte die Handelskammer allein vonMärz bis Juni durch. Meist ging es da- bei umGeld: „Die Mitglieder brauchen Hilfe bei der Beantragung von Zuschüssen oder Krediten“, erklärt Aßmann. Doch auch in der Rechtsabteilung herrschte lange Zeit „Land unter“ – Aylin Jacob beantwortete dort in den letzten Monaten unzählige juris- tische Fragen. „Es ist nicht mehr so viel los wie am Anfang der Corona-Krise, aber immer noch gut zu tun“, sagt die Referentin. Inzwischen hat die Kammer ihr Angebot weiter ausgebaut. Hier ein Überblick über die aktuellen Service-Leistungen, Initiativen und die drängendsten rechtlichen Fragen. NEUE FÖRDERMITTEL &WEBINARE Überbrückungshilfe: Im Juli hat der Bund als Teil des Konjunk- turpakets einweiteres Hilfspaket geschnürt: Diemit 24,6Milliar- den Euro dotierten „Überbrückungshilfen“ sollen kleine und mittlere Unternehmen mit Zuschüssen von bis zu 150 000 Euro unterstützen. Voraussetzung: Ihr Umsatz ist im April und Mai 2020 imVergleich zumVorjahr ummindestens 60 Prozent einge- brochen. Das Geld lässt sich über www.ueberbrueckungshilfe- unternehmen.de bis Ende August beantragen – aber nur durch Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer. Die Auszahlung über- nimmt die Hamburgische Investitions- und Förderbank. Und natürlich hilft die Kammer bei Fragen: „Wir beraten unsere Mitglieder natürlich auch zu diesemProgramm“, sagt Aßmann. Webinare: Die Handelskammer hat ihr Angebot an Online-Se- minaren (Webinaren) zu Fördermitteln ausgebaut. Daneben finden Sie unter www.hk24.de nachwie vor Videos zu Themen wie Gesundheitsvorsorge, Digitalisierung oder Arbeitsschutz. UNTERNEHMEN VERNETZEN Digitalisierung: Die Handelskammer bringt kriselnde Firmen und Kreative zusammen, die nach digitalen Wegen aus der Not suchen. Gemeinsam mit dem Cross Innovation Hub der Ham- burg Kreativ Gesellschaft und demMittelstand 4.0 Kompetenz- zentrumhat sie dazu das Emergency Lab eingerichtet. „Gemeinsam neu starten“: Die Handelskammer fragte nach, wie es Unter- nehmern jetzt geht. Und was sie brauchen, umwieder starten zu können Wem stehen die neuen Überbrückungshilfen zu? Wo erhalte ich Hilfe bei der Digitalisierung? Was muss ich bei drohender Insolvenz beachten? Unsere Kammer informiert umfassend und kompetent zu allen Fragen. „Wirtschaft hilft Wirtschaft“: Über diese neue Plattform kön- nenUnternehmen anderen in die Krise geratenen FirmenUnter- stützungsleistungen in Form von kostenfreien Beratungen oder Sachleistungen anbieten. Diese solidarische Unternehmenshilfe ist zu findenunter www.wirtschaft-hilft-wirtschaft.de Runde Tische: Tourismus, Freizeit- und Veranstaltungswirt- schaft, Gastgewerbe, Einzelhandel – einige Branchen hat die Corona-Krise besonders hart getroffen. Die Handelskammer bringt sie deshalb mit den Entscheidern der Stadt zusammen, umLösungen zu erarbeiten. Erste Treffenmit Branchenvertre- tern, Handelskammer-Präses Norbert Aust undWirtschaftsse- nator Michael Westhagemann haben bereits stattgefunden, weitere sollen folgen. Infos zu den Ergebnissen finden Sie unter www.hk24.de/brancheninfos WICHTIGE RECHTSFRAGEN Betriebsschließungen: Wer zahlt? „Ein Thema, das die Mit- glieder zuletzt stärker beschäftigt hat, sind behördlich be- dingte Betriebsschließungen – und die Frage, wer haftet“, sagt Rechtsreferentin Aylin Jacob. Die Antwort: Es kommt darauf an – und die Rechtslage ist nicht eindeutig geklärt. Schließt die Behörde einen Betrieb aufgrund eines Corona-Ausbruchs, haf- tet möglicherweise der Staat. Dann bezahlt das Unternehmen

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