August / September 2020

HAMBURGER WIRTSCHAFT 48 FOTOS: ANNA MUTTER Sprungbrett in die Ausbildung Wie die Einstiegsqualifizierung jungen Menschen den Berufsstart erleichtern und Hamburger Betrie- ben passende Azubis bescheren kann. Ein Erfolgsmodell. F ür Florance Jamalzai ist ein Traum in Erfül­ lung gegangen. Außergewöhnliche Blumen­ sträuße binden, mit verschiedensten Materia­ lien arbeiten, Hochzeiten und Events dekorieren – davon schwärmte sie, als sie mit dem klaren Ziel, Floristin werden zu wollen, im Herbst 2019 zur Ausbildungsförderung der Hamburger Wirtschaft in die Beratung kam. Schnell konnte die junge Afghanin beim traditionsreichen Hamburger Unternehmen Blumen Graaf in eine Einstiegsquali­ fizierung (EQ) vermittelt werden, um mehr Pra­ xiserfahrung vor Ausbildungsbeginn zu sammeln. Durch den häufigen Kundenkontakt im Blumengeschäft und den vorzeitigen Besuch der Berufsschule haben sich Jamalzais Sprachkennt­ nisse deutlich verbessert. Ihre Ausbilderin Claudia Jöns und ihr Chef Michael Graaf waren von den Fortschritten der 26-Jährigen derart beeindruckt, dass sie ihr zum August einen Ausbildungsvertrag angeboten haben. „Gute Fachkräfte fallen nicht vom Himmel“, sagt Jöns, die glücklich darüber ist, eine gut zu dem kleinen familiengeführten Betrieb passende, hoch motivierte Auszubildende mit Sinn für das Besondere gefunden zu haben. Die Floristin bildet bei Blumen Graaf in Nienstedten pro Lehr­ jahr zwei bis drei Auszubildende aus. Die EQ als Brücke in die Ausbildung hat sie zum ersten Mal ausprobiert. Sie war von Anfang an begeistert, dass alles so gut gelaufen ist und während der gesamten Zeit ein Ansprechpartner vom Team der Ausbil­ dungsförderungmit Rat und Tat zur Seite stand. Immer mehr junge Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte streben eine duale Berufsaus­ EINSTIEGS QUALIFIZIERUNG Denkformat-Ausbilder Boris Parke (Mi.) mit seinen beiden Azubis Eugene Boateng (li.) und HeshamAhrabi (re.)

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