August / September 2020
HAMBURGER WIRTSCHAFT 30 FOTO: RUSM/ ISTOCK.COM BLINDE ZEILE Unter den Folgen von Covid-19 leidet die gesamte Weltwirtschaft. Besonders stark betroffen ist der Tourismus. Möglicherweise droht dem Reise- gewerbe eine Reihe von Insolvenzen. den, bleibenbei uns dieVermittlungsprovisionen aus – und genau von denen leben wir“, sagt Brigitte Wir- sig, Geschäftsführerin der IFT Reiseagentur in Ep- pendorf. „Und nicht nur das, die Reisebüros müssen zusätzlich durch die vielen Stornierungen durch Kunden auch jeden dieser Vorgänge erneut anfassen, bekommen dafür kein Geld und müssen obendrein bereits erhaltene Provisionen an die Anbieter zu- rückzahlen. Ein absolutes Unding“, soWirsig. Die Branche hatte zunächst auf eine verpflich- tende Gutscheinlösung gehofft, die jedoch am EU- Bedrohte Branche Durch den Ausfall von Reisen bleiben bei uns genau die Vermittlungsprovisio- nen weg, von denen wir leben. BRIGITTE WIRSIG M ittlerweile starten sie wieder, die Ferien flieger. Einige Reisewarnungen sind zu- rückgenommen, manch einer will in die Sonne. Und doch: Möglicherweise bedeutet der Be- ginn der Corona-Pandemie Mitte März sogar das Ende einer ganzen Sparte – die der Reisebüros, unse- rer Dienstleister für denWeg in die schönste Zeit des Jahres. Geschlossene Grenzen und abgesagte Reisen weltweit, das war die Situation, in der sich für Reise- büros die Frage stellte, was mit den bereits weiterge- reichten Vorauszahlungen der Kunden für externe Leistungen geschehen soll – etwa an Airlines, Hotels und Mietwagenanbieter. Sie fließen oft nur teilweise und mit erheblicher Verspätung zurück. „Wegen des Ausfalls von Reisen, die von Anbietern abgesagt wur-
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