August 2018
HAMBURGER WIRTSCHAFT 08 / 18 TRENDS 44 D as glänzende Stück wandert von Hand zu Hand. „Das ist ja leicht“, sagt einer der staunenden Besu- cher. Ein anderer bewundert die feine Machart des Umlenkhebels für einen Hubschrauber: „Tolle Oberfläche!“ Solch positive Reaktionen hat Christian Franke schon oft erlebt. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien (IAPT) ist regelmäßig im Einsatz, um die Vorteile des 3D-Drucks zu erklären. „Wir wollen eine realistische Ein- schätzung vermitteln, was möglich ist, und die Potenziale für den Kunden aufzei- gen“, beschreibt Franke die Intention der monatlichen Veranstaltung „Fallbeispiel: 3D-Druck“, die das Fraunhofer IAPT und das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum in Bergedorf anbieten. Die Handelskam- mer Hamburg ist einer der Initiatoren des Kompetenzzentrums. „Die Unternehmen sollen Theorie und Praxis kennenlernen, Ziel sind wirtschaftlich tragfähige Ge- schäftsmodelle“, sagt Leiter Rudolf Neu- müller. Das inhaltliche Konzept überzeugt die Teilnehmer. „Es hat mir sehr gefallen, ich habe einen guten Einblick erhalten“, sagt Dirk Mangartz, Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens Rocket Mo- tors, das Ersatzteile für Motorräder anbie- tet. „Wir überlegen, 3D-Druck für Custo- mizing und Individualisierung einzuset- Große Freiheit dank 3D-Druck Der 3D-Druck hat die Herstellung revolutioniert. Fraunhofer IAPT und 4.0-Kompetenzzentrum der Han- delskammer helfen dabei, aus großartigen Ideen ertragsfähige Geschäftsmodelle zu machen. zen.“ Ingenieur Franke sagt: „Dank Addi- tiver Fertigung lassen sich Bauteile mit nahezu beliebig hoher geometrischer Komplexität bereits ab Losgröße 1 wirt- schaftlich fertigen.“ Seit Jahresbeginn heißt das frühere Laser Zentrum Nord (LZN) Fraunhofer IAPT. Es verfügt über elf 3D-Drucker: acht Bei den „Fallbeispiel“- Veranstaltungen im Frauenhofer IAPT wird das Verfahren direkt am 3D-Drucker erklärt
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz