August 2018
HAMBURGER WIRTSCHAFT 08 / 18 MÄRKTE 28 FOTO: ISTOCK.COM/AIFEATI Eine Umfrage der Handelskammer zeigt: Die neuen Russland-Sanktionen der USA verunsichern Hamburger Unternehmen. Verhaltene Stimmung D ie ganze Welt hat in den vergange nen Wochen nach Moskau, St. Pe tersburg, Kasan und auf andere rus sische Städte geschaut, wo 32 Fußball-Na tionalmannschaften um den begehrten Weltmeister-Titel kämpften. Dabei herrschte eine positive Stimmung. Verhal tener dagegen sind die Erwartungen der Unternehmen in Bezug auf die Entwick lung der deutsch-russischen Wirtschafts beziehungen. Das zeigen auch die Ergeb nisse einer repräsentativen Umfrage, die die Handelskammer Ende Juni durchge führt hat. An der Umfrage beteiligten sich 98 Hamburger Unternehmen mit Geschäfts beziehungen zur Russischen Föderation. Demnach erwarten 82 Prozent der Befrag ten für die Entwicklung ihres Russland- Geschäfts in den nächsten zwölf Monaten keine Dynamik. Mehr als jedes vierte Un ternehmen geht sogar von einemRückgang aus. Aktuell sehen über 60 Prozent ihre Ge schäftslage noch als gut oder befriedigend an. Vor allemdieWechselkursentwicklung des Rubels, die beidseitigen Sanktionen im Rahmen des Ukraine-Russland-Konfliktes und die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Russland lassen die Geschäfte mit rus sischen Partnern aber schwieriger werden. Fast die Hälfte (43 Prozent) aller Un ternehmen mit Russland-Verbindungen leidet unter den 2014 verhängten Sanktio nen der EU gegen Russland, wohingegen nur 12 Prozent die russischen Sanktionen gegen Europa spüren. Vor Kurzem hinzu gekommen sind die am 6. April von den USA erlassenen Russland-Sanktionen mit Bezug auf Sektion 241 des „Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act“ (CAATSA), die extraterritoriale Wir kung auch gegenüber deutschen Unterneh men entfalten können. Rund ein Viertel (26 Prozent) der Unternehmen rechnet mit konkreten Auswirkungen dieser neuen Sanktionen der USA, sechs Prozent sind hiervon bereits schon betroffen. Als Folgen der Sanktionspolitik von russischer, europäischer und amerikani scher Seite sehen die befragten Firmen vor allem eine stärkere Orientierung der russischen Unternehmen nach Asien. 73 Prozent der befragten Firmen kamen zu diesem Ergebnis; das sind rund 20 Pro
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