Juli 2018
HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 18 IM FOKUS 58 Langer Atem für gute Luft Viele Hamburger Projekte kümmern sich um umweltverträgliche Mobilität, mit elektrisch betriebenen Firmenwagen und Umwelttaxen oder Transportfahrrädern. Die Handelskammer ist an vorderster Stelle dabei. P eter Meyer kennt sich aus in Ham burg. Sein Unternehmen City Ex press ist der größte Kurierdienst der Stadt, gut 160 Fahrer sind für ihn aktiv. Vor 40 Jahren fing er in der Logistikbran che an. „Seither hat sich der Verkehr un glaublich entwickelt“, sagt er. „Es ist eine riesige Herausforderung geworden, recht zeitig beim Kunden zu sein.“ Seit Ende Mai ist es noch komplizier ter geworden. Hamburg hat als erste Stadt in Deutschland Durchfahrtsbeschrän kungen für Dieselfahrzeuge angeordnet. Teilstücke der Max-Brauer-Allee und Stre semannstraße dürfen ältere Pkw und Lkw nicht mehr befahren. „Ich vermute, dass sich wenige Lkw- Fahrer an die Durchfahrtsverbote halten werden, weil das Umwege für den Liefer verkehr und Zeitverlust bedeuten würde“, sagt Meyer. Damit solche Maßnahmen die Ausnahme bleiben, gibt es in Ham burg bereits etliche Initiativen. Eine sehr wichtige ist mit 200 Mit gliedern die Luftgütepartnerschaft, zu der sich Stadt und Wirtschaft zusammen geschlossen haben. Auch City Express ge hört zu dem Bündnis für die Verbesse rung der Luftqualität und zur Reduzierung der verkehrsbedingten Luft schadstoffe, vor allem Stickoxide. „Mit unseren Bikern als Umweltkurieren un terstützen wir das Projekt“, sagt Meyer. Im Stadtgebiet sind auch sogenannte „Umwelttaxis“ unterwegs, erkennbar an dem entsprechenden Siegel. Sie erfüllen mindestens aktuelle Umweltstandards oder werden auch komplett batterieelekt risch betrieben. Die Förderung umweltverträglicher Mobilität hat sich auch die Handelskam mer auf ihre Fahnen geschrieben. „Un sere Umweltberater kommen zu den Mit gliedsunternehmen und geben vor Ort kostenlos wertvolle Tipps, wie Ressour ceneffizienzmaßnahmen umgesetzt wer den können, dazu gehört auch die Be trachtung der betrieblichen Mobilität“, sagt Frank Tießen von der Abteilung In dustrie, Umwelt und Energie. Der Vorteil: Die Unternehmen sparen Betriebskosten, weil zum Beispiel weniger Kraftstoff ver braucht wird, und leisten gleichzeitig ei nen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. MOBILITÄT
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz