Juli 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 18  BÜCHER 46 BÜCHER Leitfaden Machen lassen Was ist das überhaupt: Eigeninitiative? Und warum ist sie für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens so wichtig? Fragen, de- nen die Autoren in ihrem „Leitfaden für Unternehmer und Füh- rungskräfte“ nachgehen. In acht Kapiteln beschreiben sie verschie- dene Facetten der Eigeninitiative, deren Folgen und geben dem Leser Praxisbeispiele an die Hand. So hat Google eine ganz eigene Art von Innovationskultur etabliert: Die offene Architektur der Büros soll zum direkten Austausch einladen. Oder das Berliner Start-up und Forschernetzwerk ResearchGate: Neben jeder Menge Beharrlichkeit und Qualifikationen kommt den Gründern dort zugute, dass die Mitarbeiter genug Handlungsspielraum bekommen, um anfallende Fragestellungen und Probleme selbst zu lösen. Ein Erfolgskonzept, das sogar Bill Gates überzeugte – der Millionen in das Unternehmen investiert hat. Jette Wiegel und Michael Frese: „Das Konzept Eigeninitiative“; Campus Verlag; 2018; 236 Seiten; 34,95 Euro Stadtporträt Literarische Zeitreise „Die Alster ist die Poesie Hamburgs“, schreibt Theodor Mundt in seinem „Klei- nen Skizzenbuch“. Genau wie Heinrich Heine fühlte sich der Schriftsteller mit der Elbmetropole verbun- den – in guten wie in schlechten Tagen. In ihren literarischen Stadtporträts nehmen Heine, Mundt und Co. den Leser mit auf einen Ausflug durch Hamburg, berichten von der Lautstärke und Hektik der Innen- stadt und schwärmen von der Idylle auf dem Wasser an Sommernachmittagen. Einen Schwenk ins Rotlichtmilieu macht ein anonymer Autor, der von den „Freudenmäd- chen“ erzählt, die „in langen Reihen an den Fenstern in verführerischen Kleidungen und Stellungen gruppiert“ sind. Zwar sind alle Text bereits im 19. Jahrhundert entstanden, doch: Manche Dinge ändern sich nie… Heinrich Heine u. a.: „Hamburg ist am Tage eine große Rechenstube und in der Nacht ein großes Bordell“; Steffen Verlag; 2018; 96 Seiten; 7,95 Euro Ratgeber Gesucht und gefunden TV-Spots, Zeitungsan- zeigen oder Telefonan- rufe – in der Werbung werden potenzielle Kunden auf allen Kanä- len angesprochen. Aber erreicht eine solche Strategie auch heute noch ihr Ziel, bewegt sie zum Kauf oder gar zur langfristigen Bin- dung? Laut Autorin Britta Schlömer ein kla- res Nein! „Werbung dringt immer weniger zu Menschen durch und wird kaum noch wahr- genommen“, schreibt sie. Ihre Lösung: In- bound-Marketing. Im Gegensatz zum Markt- schreier-Prinzip setzt diese Methode darauf, vom Kunden selbst gefunden zu werden. Wie das funktioniert, wird in dem Ratgeber anhand von Best-Practice-Beispielen und Infografiken erklärt. Ziel ist es, mit Inbound- Marketing eine flächendeckende Präsenz im Netz zu schaffen, um gefunden zu werden – in Suchmaschinen, auf der eigenen Web- site, im Blog oder in sozialen Medien. Britta Schlömer: „Inbound! Das Handbuch für modernes Marketing“; Rheinwerk Com- puting; 2017; 604 Seiten; 49,90 Euro Reiseführer Kleine Fluchten Die Hansestadt hat selbst schon viele grüne Oasen. Aber nach einer harten Arbeitswoche braucht auch der eingefleisch- teste Hamburger mal einen Tapetenwechsel. Für diese kleinen Fluchten aus dem Alltag präsentiert „Ab ins Wochenen- de“ 39 Ziele, die fast alle per Kurztrip in maximal drei Stunden zu erreichen sind – per Auto oder Bahn. Für jeden dieser Orte werden auch die wichtigs- ten Sehenswürdigkeiten aufge- führt, plus Restauranttipps. Soll es das Meer sein? Neben alten Bekannten wie Timmen- dorfer Strand wird Ahrenshoop vorgestellt, ein malerisches Künstlerdorf auf einer Halbinsel. Wer in die Berge will, dem bie- tet sich der sagenumwobene Brocken an. Mit holländischem Grachtenflair glänzt Friedrich- stadt an der Nordsee, Ludwigs- lust hingegen gilt als Versailles des Nordens. Zum Schluss nennen die elf Autoren noch ihre ganz persönlichen Lieb- lingsplätze – von Fachwerkro- mantik in Warnemünde bis zum Ozeaneum in Stralsund. Klaus Scheddel (Hrsg.): „Ab ins Wochenende – Die besten Kurztrips ab Hamburg“; via reise verlag; 2018; 168 Seiten; 14,95 Euro

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