Juli 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 18  TRENDS 45 FOTO: ISTOCK.COM/AGNORMARK selbst bei unverschlüsselten Daten für ei- nen Dritten nicht direkt erkennbar, wer welche Werte besitzt und von wem welche Werte übertragen werden. Eine Konsequenz aus dem System ist, dass es keinen Intermediär wie Banken, Versicherungen, Vermittlungsplattformen oder Energieanbieter mehr gibt, dem zwei Parteien vertrauenmüssen. Diese Aufgabe übernimmt das dezentrale Netzwerk. Hie- raus reduzieren sich Transaktionskosten, und es entstehen neue Geschäftsmodelle. Die bisherigen Intermediäre müssen ihr bestehendes Geschäftsmodell hingegen stark überdenken. Es gibt auch private Blockchains, die nur innerhalb eines Unternehmens und mit einem ausgesuchten Personenkreis betrieben werden. Auf der Basis eines solchen privaten Systems optimierte beispielsweise die TUI-Gruppe das Inven- tor y-Management ihrer Hotels. Die Bettenkapazitäten werden nun zwischen diversen Reservierungsplattformen auto- matisch umverteilt. Diese Transaktionen beruhen auf sogenannten „Smart Con- tracts“, die auf Basis der Blockchain pro- grammierte Buchungen und Verteilungen auslösen. Der Energieversorger LichtBlick SE hat gemeinsam in einem Konsortium mit weiteren Energieversorgern einen Prototy- pen für eine Anwendung entwickeln las- sen, die den Kundenwechsel von einem Versorger zum nächsten unter Einbin- dung der Netzbetreiber über die Block- chain automatisiert. Allerdings fehlt noch der rechtliche Rahmen, umdiese Entwick- lung in der Praxis einsetzen zu können. Sebastian Döll sebastian.doell@hk24.de Telefon: 36138-432 SCHLÜSSELFERTIGER GEWERBEBAU Produktionsstätten Lagergebäude Bürogebäude Fachmärkte Ein- und Mehrfamilienhäuser hohe Qualität vernünftiger Preis fester Termin SFP ProjEkTBau GMBH, Rolfinckstraße 31, 22391 Hamburg Tel.: 040/ 5132978 0, Fax 040/ 5132978 18, www.sfp-projekt-bau.de anfrage@einfachgutegrafik.de Sie suchen einen Grafiker? Wir gestalten Ihre ... Image-Broschüren, Geschäftsberichte, Firmen-Zeitschriften, Produktprospekte  Kundenmagazine, Reisekataloge, Jahresberichte, Flyer und Printobjekte aller Art. Unkompliziert und schnell – einfach gut!  schen Unternehmen und Wissenschaft vermittelt und die Potenziale der Block- chain früh erkannt hat: Der erste Schritt sei der Aufbau eigenen Wissens. Zumindest die Grundzüge der Technologie sollten verstanden werden. Der zweite Schritt diene der Erarbeitung potenzieller Anwen- dungsfälle. „Zunächst völlig frei, anschließend gestützt auf Fragen wie: Welche Intermedi- äre störenmich ammeisten? Welche Daten werden am häufigsten manipuliert? Wel- che Prozesse brauchen zu viel Zeit? Welche Prozesse involvieren zu viele Stakeholder? Für welche Dienste zahle ich zu viel?“, er- klärt Krtil. Als Nächstes sollte der Markt nach bestehenden erfolgreichen Anwendungen sondiert werden. Nun schließt sich eine weitere kreative Runde an, bei der die Marktsituation berücksichtigt wird. Im fünften Schritt werden die Ideen struktu- riert, indem sie geclustert, priorisiert und bewertet werden. Hierbei hilft ein Ver- gleich von Status quo und möglichen Änderungen durch den Einsatz der Blockchain in Bezug auf Stakeholder, die Datenanforderungen, Nutzen und Kosten sowie den Prozessablauf. AmEnde wird die beste Idee als Prototyp umgesetzt. „Wir sind gespannt, welche weiteren Projekt- ideen mit der Blockchain entstehen und bieten gerne unsere Unterstützung bei der Kooperation zwischenWirtschaft undWis- senschaft an“, so Krtil. Unter www.hk24.de/blockchain finden Sie weitere Infos über die Technologie. Um „Blockchain in der Gesundheitswirtschaft“ geht es am Mittwoch, 4. Juli, bei einer Veranstaltung in der Handelskam- mer. Weitere Infos dazu unter: www.hk24.de/veranstaltungen Kontakt bei der IKS: Alois Krtil (alois.krtil@hk24.de ; Telefon 36138-538) Informieren Sie sich Groß gedacht könnte einmal der ge- samte Prozess von der Energieerzeugung über den Transport bis zum Endkunden über eine Blockchain organisiert werden. Bisherige zwischengeschaltete Akteure wie Energieversorger, Netzbetreiber und Netz- behörden würde es nicht mehr geben. Doch bis zu diesem Szenario ist es noch ein weiter Weg. Was kann ein Unternehmen tun, um heute in seinen eigenen Prozessen die neue Technologie zu testen, einzusetzen und sich damit für die Zukunft zu rüsten? „Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Infor- mationstechnik FIT empfiehlt folgendes Vorgehen“, erläutert Alois Krtil, Leiter der Innovations Kontakt Stelle (IKS) Hamburg der Handelskammer, der Projekte zwi-

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