Juli 2018
HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 18 STANDORT 34 FOTOS: STEFAN BUNGERT D ie Sicherheitsbrille sitzt auf der Stirn, Ephram Metshet hat Feierabend. Der 22-Jährige zeigt auf eine Kiste mit elektronischen Bauteilen für Trailer zum Transport von Schwergut, die er mon- tiert und rot lackiert hat. „Die Arbeit mit Maschinen in der Werkstatt gefällt mir gut“, sagt er. Seit Februar macht der Eritreer ein Praktikum bei Buss Port Servi- ces in Steinwerder, nächsten Monat beginnt er dort eine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Hafen- logistik. Der Bereich Stauerei und Werklogistik der Buss- Gruppe hat seit einer Maßnahme der Handelskam- mer zur Kompetenzfeststellung im Bereich Logistik angefangen, Geflüchtete einzustellen. Am Abschluss- tag der Maßnahme im Dezember 2017 beteiligten sich Hamburger Unternehmen an einem Speeddating der Handelskammer gemeinsam mit dem Bildungs- träger für die deutschen Seehäfen und hafennahe Logistik, ma-co maritimes competenzcentrum. „Ich war überrascht, mit wie viel Engagement die Handels- kammer und ma-co sich dafür einsetzen, Geflüchtete in Arbeit zu bringen“, sagt Michael Beyer, Geschäfts- führer bei Buss Port Services. In zwei Stunden führte er 30 bis 35 Gespräche – „ein Gewusel“, erinnert er sich. 20 Lebensläufe nahm er mit, 15 Personen wur- den zu einer Infoveranstaltung ins Unternehmen eingeladen, es folgten Einzelgespräche. Chancen für Geflüchtete Die Handelskammer unterstützt Unternehmen dabei, Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Ausbildungsangebote gibt es beispielsweise in der Hafenlogistik, Abfallwirtschaft oder Altenpflege. „Jeden Mitarbeiter schu- len wir je nach Talent – um Kran, Stapler oder Zugmaschine zu fahren. Wir wollen dem Mitar- beiter zeigen, dass er weiterkommt.“ MICHAEL BEYER Buss Port Services Ephram Metshet aus Eritrea ist Praktikant bei Buss Port Services. Foto rechts: Im Gespräch mit Geschäftsführer Michael Beyer
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz