JUNI/JULI 2025
STEINMETZ & HEHL Es waren der Kaufmann Heinrich Steinmetz und der Schneider Claus Heinrich Hehl, die 1875 unter dem Namen Steinmetz & Hehl eine gemeinsame Firma gründeten. Die „Kleider- und Wäschehandlung“ war auf Marine- und Tropenausrüstung spezialisiert. Seit fast 30 Jahren wird das Geschäft von Dagmar Erren geleitet, deren Vater es 1995 gekauft hat. Im Unternehmen mitgearbeitet haben die Eltern allerdings nicht. Die Mutter hatte eine eigene Sto ! boutique, der Vater war in leitender Position für eine Kunstfaserfabrik tätig. Seit 2011 ist Erren die alleinige Inhaberin. Aus Steinmetz & Hehl machte sie ein beliebtes Geschäft für maritime Berufs- und Arbeits- sowie Freizeit- und Wassersportbekleidung. „Zu meinen Kunden gehören Lotsen und Reedereien ebenso wie Fährgesellschaften, Kreuzfahrtschi ! e, Hobbysportler und Touristen“, erzählt die 61-Jährige. „Wer die passende Mode woanders nicht findet, der kommt zu mir.“ ERNST KABEL DRUCK Als Schüler und auch noch während seiner kaufmännischen Ausbildung jobbte Jörn Rompel in einer Druckerei. Schnell wusste er, eines Tages selbst einen solchen Betrieb leiten zu wollen. Vor 25 Jahren stieg er dann mit Anteilen bei Ernst Kabel Druck ein und hat das Bahrenfelder Unternehmen 2003 vollständig übernommen. Gegründet wurde es am 1. Juni 1900 von Ernst Kabel, dem Vater der bekannten Volksschau- spielerin Heidi Kabel, in den Großen Bleichen. Aus einer klassischen Druckerei machte Rompel einen modernen Betrieb, der O ! set- ebenso anbietet wie Digitaldruck. In seine Auftragsbücher gelangen nur „spontane“ Aufträge wie Kataloge, Geschäftsberichte, Flyer und Programmhefte – Periodika wie Zeitschriften hingegen nicht. Dankbar ist Jörn Rompel für sein engagiertes 36-köpfiges Team, das werktags in drei Schichten arbeitet und absolut flexibel sein muss. APOTHEKE AM NEUEN PFERDEMARKT Gern erinnert sich Dr. Maurice Khalil daran, wie er als Kind in der Apotheke seines Vaters spielte. Schon damals faszinierte ihn das Anmischen von Pulvern, Salben und Tinkturen. „Irgendwann war klar, dass ich ebenfalls Pharmazie studieren und das Unternehmen eines Tages übernehmen würde“, erzählt er. Sein Vater hat die vor genau 200 Jahren gegründete Apotheke 1972 erworben. Der gewaltige Panzerschrank im Büro stammt noch aus dem Jahr 1910. „Wer diesen Tresor hier herausbe- kommen möchte, muss zuvor die Wände einreißen“, scherzt Khalil, der das Geschäft seit 22 Jahren führt. Sorge bereitet dem 56-Jähri- gen das Apothekensterben: „2003 gab es noch 23 000 Apotheken in Deutschland, inzwischen sind es nur noch knapp 17 000.“ 150 JAHRE 125 JAHRE 200 JAHRE HAMBURGER ! WIRTSCHAFT.DE 58 HAMBURGER FIRMENJUBILÄEN
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