JUNI/JULI 2025

Christoph Kellermann (li.), Speditionsleiter bei Dachser, im Gespräch mit HW-„Tourbegleiter“ Jan Freitag JAN FREITAG pens inWilhelmsburg. Mit spektakuläremBlick über den Reiherstieg auf die alten Kornspeicher gegenüber werden von hier aus Exporte in Container ver- frachtet und Importe zur Kundschaft. Für die Ausfuhren kriegt der Spediteur amSchalter allerdings erstmal, klar, nochmehr Formulare. Für Berufsanfänger die Bürokratiehölle auf Erden, ist das Verfahren für Profis wie Peter Plümpe – mit 15 Jahren Erfahrung und zwei Kindern, die demnächst vielleicht in seine Fußstapfen treten – jedochRoutine. Ebensowie das, was in Halle 6 passiert, wo er seinen 40-Tonner rückwärts an Rampe 31 rangiert, alswäre es einCaravan. „Rein, raus, rein, raus, rein, raus“, beschreibt er das unablässige Gewusel aus Mensch und Maschine, Gabelstaplern und Hubwagen. Dutzende von Lageristen, ausnahmslos Männer, die rasend schnell und höchst präzise Waren aller Art konsolidieren, disponieren, durchsortieren und die Räder der Welt- wirtschaft antreiben, den globalen Konsum, meistens beides. Und mittendrin statt nur da- bei: Peter Plümpe. Im Ameisenhaufen des gut sortierten Durcheinan- ders bleibt er die Ruhe selbst. Das kommt wohl auch vom Thaiboxen. Abends stand er noch bis elf im Ring. Irgendwie zugleich Nachteule und Tagfalter. Nur mit Tat- toos, Vollbart, Impuls- kontrolle und Proteindrink imFahrerhaus. Davon kann er um acht Uhr endlich mal einen Schluck nehmen, bevor der Lkw neu beladen wird. Diesmal mit Importware: zwölf Paletten ver- schiedenster Größe, Breite und Höhe. Viele chinesisch beschriftet. Dazu kanadische Medizintechnik für Tuttlingen und ein Turm undefinierbarer Pakete aus Rio Richtung Ruhrgebiet. „Easy peasy“, sagt Plümpe beim Scan- nen, „gleich sind wir durch.“ Auch weil der Zoll diesmal keine Stichproben macht und nur zwei Packstücke fehlen. Früher als gedacht, kurz nach neun, lenkt er seinen Truck daher zur zweiten Tour des Tages Richtung A1. Dorthin, wo große Logistiker von DB Schenker bis Kühne & Nagel gern Stoßstange an Stoßstange mit Hunderten kleiner Spediteure stehen. Einerseits, weil die marode Infrastruktur zur Achillesferse des Warenverkehrs geworden ist. Andererseits, weil einfach immermehr Industrie- und Konsumgüter umden Globus flottieren. Bei Dachser in Hamburg füllen 550 Angestellte zweimal täglich 13 000 Quadratmeter komplett mit Stückgut. Und ebenso oft wird die Halle voll- ständig in 250 Fahrzeuge vom Sprinter bis zum Sattelschlepper geleert. Ge- fahr- und Sperrgut, Deko-Artikel oder Fahrzeugteile. „Und manchmal“, er- zählt Christoph Kellermann aus der Lebensmittelhalle nebenan, „ein gan- zer Schwertfisch.“ Peter Plümpe erinnert sich zwar gut an 60 Kisten voller Sexspielzeuge einer Pornodarstellerin, aber grundsätzlich interessiert er sich nicht für das, was er transportiert – egal, ob es fünf Tage nach Thessaloniki geht. Oder zweimal täglichMoorfleet–Wilhelmsburg zurück. Von der Vision zum Projekt. 3000 Referenzen Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 Mail info@bartram-bau.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- undGewerbebau WWW. BARTRAM- BAU.DE über Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Eigenes Fertigteilwerk Festpreis Fixtermin 50 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand WWW.HK24.DE WAREN TRANSPORT

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