JUNI/JULI 2025

Den Hafen mobil machen Infrastrukturmaßnahmen und Digita- lisierung müssen ineinandergreifen, um Hamburg besser anzubinden sowie Schiffs- und Terminalverkehr effizient zu steuern. In der nautischen Zentrale der HPA informiert eine Software unter anderem zur aktuellen Liegeplatzbelegung, Verkehrs- und Baustellensituation. Logistikhub ist der Hafen damit auch ein Reallabor, in dem erprobt wird, wie sich Verkehrs- und Waren- ströme lenken lassen – und wie Digitalisierung und Infrastrukturmaßnahmen sie optimieren können. Ein zentraler Akteur ist dabei die Hamburg Port Authority (HPA), die ihre Lösungen für eine digitali- sierte, nachhaltige und effiziente Hafenwirtschaft unter dem Namen smartPORT bündelt. Über den PORTMonitor zum Beispiel lassen sich die aktuelle Liegeplatzbelegung und Verkehrssituation abrufen. Diese Leitstandsoftware gibt zudem eine Übersicht über Baustellen und andere Arbeiten im Gewässer, über Tide- und Pegelstände sowie weitere für die nautische Zentrale relevante Informationen. Eines von zahlreichen Mobilitätsprojekten der HPA ist eine „Quanten-inspirierte Technologie zur Echtzeitsteuerung des Ampelnetzes“. Über Sensoren wird dabei das Verkehrsaufkommen imHafen gemes- sen und mithilfe eines digitalen Zwillings, also eines virtuellen Modells, analysiert. Die Berechnungen flie- ßen direkt in die Ampelschaltungen, sodass sich die Verkehrsflüsse im Hafen verbessern. „Wir verspre- chen uns davon, nicht nur die Kapazitäten der Infra- struktur im stark belasteten Hafennetz besser auszu- schöpfen, sondern auch Emissionen zu reduzieren“, erklärt HPA-Sprecherin Sinje Pangritz. „Seit Ende 2024 haben wir dieses Netzsteuerungsprojekt im Be- triebund optimieren es kontinuierlich.“ Innovative Ansätze bei HHLA & Co. Immer mehr automatisiert wird auch der Gütertrans- port innerhalb des Hafens. Der damit einhergehende Wandel verändert zahlreiche Jobprofile – und auch die Ausbildung. So hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) amContainer Terminal Altenwerder (CTA) einen neuen Containerbrücken-Simulator in Betrieb genommen: Im digitalen Trainingszentrum können Fachkräfte lernen, das Löschen und Laden der Schiffs- fracht per Fernsteuerstand durchzuführen. Denn die Containerbrücken der Zukunft werden teilautomati- siert und ferngesteuert betrieben, nicht wie bisher aus einerKanzel vorOrt. Die drei ersten dieser Brücken wurden bereits am CTA angeliefert, bis Ende des Jahres soll der Be- trieb starten. Um die Aus- und Weiterbildung für diese Remote-Arbeitsplätze voranzutreiben, ist die HHLA Teil des Qualifizierungsprojekts DigiRe- mote2030. Es wird vom Maritimen Competenzcen- trum ma-co und der HPC Hamburg Port Consulting GmbH gemeinsamdurchgeführt. Ein weiterer Motor für Innovationen: Die Welt- schifffahrtsorganisation IMO hat sich auf strengere Umweltschutzregeln verständigt, sodass der globale Schiffsverkehr bis 2050 klimaneutral ablaufen soll. Sowohl von staatlicher als auch von Kundenseite D ie Abläufe im Hamburger Hafen sind kom- plex und herausfordernd: Schließlich gilt es, anlaufende Schiffe an den passenden Kai zu dirigieren, Fracht zeitnah zu löschen und zu laden sowie ihre An- und Ablieferung per Hinterlandver- kehr passend zu takten. Als größter Eisenbahnhafen Europas (siehe Seite 54) und führender deutscher HAMBURGER ! WIRTSCHAFT.DE 42 FOTOS ! HAMBURG PORT AUTHORITY, OLIVER TJADEN " HAPAG # LLOYD

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