JUNI/JULI 2025

Das 2016 erö ! nete Luftfrachtzentrum des Hamburger Flughafens (HACC) ist ein Knotenpunkt für den Umschlag von Waren aus aller Welt. In den Räumen sind rund 450 Mitarbeitende beschäftigt. Flughafen 14,83 Millionen Passagiere reisten 2024 über den Hamburg Airport – ein Anstieg von 9,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Das Vor-Corona- Niveau ist aber noch nicht ganz wieder erreicht, derzeit liegt es auf 86 Prozent der Zahlen von 2019. Am Flughafen operierten 2024 55 Airlines, mit 127 000 Starts und Landungen. 125 Ziele wurden direkt angeflogen. Bei Urlaubsreisen ist Spanien mit gut 21 Prozent am be- liebtesten, gefolgt von der Türkei und Großbritannien. Rund 1,6 Millionen Fluggäste mit Reiseziel in der Region Hamburg generierten 2023 Einnahmen von 436 Millionen Euro, wovon Hotellerie, Gastronomie, Ein- zelhandel und Transportsektor profitierten. Innovationen bei Lufthansa Technik Lufthansa Technik, mit rund 10 000 Mitarbeitenden in Hamburg einer der größten Arbeitgeber der Han- sestadt, setzt ebenfalls auf Innovation, um die Luft- fahrt umweltverträglicher auszurichten. Aero- SHARK etwa ist ein gemeinsam mit BASF entwickel- ter Oberflächenfilm. Diese mikroskopische Struktur ahmt Haifischhaut nach und optimiert so die Luft- strömung am Flugzeug, wodurch sich Treibstoff spa- ren und der CO ₂ -Ausstoß verringern lässt. Ein Er- folgsmodell „made in Hamburg“: Mit der südameri- kanischen Airline Latam sowie den asiatischen Un- ternehmen Ana und Eva Air wurden 2024 erstmals Fluglinien außerhalb der Lufthansa Group mit AeroSHARK ausgerüstet. „Die Perspektiven für den Standort sind sehr gut“, sagt Harald Gloy, Chief Operations Officer von Lufthansa Technik. „Wir wollen unsere Präsenz weltweit ausbauen. In Hamburg schlägt weiterhin das Herz von Lufthansa Technik, hier sind wir zu Hause.“ Das zeigt sich auch im bisher größten Modernisierungs- programm zum Standort: „Wir inves- tieren aktuell einen dreistelligen Mil lionen-Euro-Betrag in unsere Basis am Flughafen“, sagt Gloy. Zugleich geht Lufthansa Technik gezielt Herausforderungen wie Kos- tensteigerungen und Fachkräfteman- gel an. In den vergangenen drei Jahren wurden in Hamburg mehr als 2000 neueMitarbeitende eingestellt. Deutschland ist der Hamburger Standort vor allem auf die Entwicklung und Produktion der A320-Fami- lie spezialisiert. An der Elbe werden zudem Rumpf- sektionen für die A330- und A350-Programme gefer- tigt sowie Kabinendesigns, kundenspezifische An- passungen und Schulungen für Airline-Mitarbei- tende vorgenommen. Große Hoffnungen der Branche ruhen dabei auf dem Airbus A321XLR. Flughäfen jenseits der großen internationalen Drehkreuze hoffen, mit dem neuar- tigen Schmalrumpfflugzeug mehr Transatlantik- flüge anbieten zu können. Im Herbst 2024 nahm die spanische Flu " gesellschaft Iberia das erste Modell nach fünfjähriger Entwicklungszeit in Hamburg in Betrieb. „Der A321XLRwird unzählige neue Nonstop- Ziele ermöglichen und ein neues Kapitel in der Flug- verbindung aufschlagen“, erklärt Christian Scherer, CEOCommercial Aircraft bei Airbus. Bis Oktober 2024 hat das Unternehmen bereits mehr als 500 Bestellungen für das Flugzeug erhalten. Airbus verspricht einen um 30 Prozent geringeren Treib- stoffverbrauch pro Sitzplatz im Ver- gleich zu Konkurrenzflugzeugen der vorherigen Generation sowie redu- zierte Emissionen von Stickstoffoxi- den und Lärm. Wie alle Airbus-Flug- zeuge kann der A321XLR mit bis zu 50 Prozent Sustainable Aviation Fuel, also nachhaltigem Treibstoff aus nichtfos- silen Rohstoffen, betrieben werden. Bis 2030 sollen es 100 Prozent sein. Christian Scherer, CEO Commercial Aircraft bei Airbus HAMBURGER ! WIRTSCHAFT.DE 38 FOTOS ! OLIVER SORG " MICHAEL PENNER " HAMBURG AIRPORT, AIRBUS, LUFTHANSA TECHNIK AG FLUG BRANCHE

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