JUNI/JULI 2025

BIRGIT REUTHER Der Quartiers-Hub Altona in der Holstenstraße dient als Mikrodepot für Pakete, die dann auf der „letzten Meile“ klimafreundlich per Lastenrad ausgeliefert werden. Er beherbergt zudem mehrere Sozialprojekte. Ostsee- Tunnel Die geplante Feh- marnbelt-Querung soll Hamburg bes- ser an die nord- europäische Wirt- schaftsregion an- binden. Um Ent- wicklungspoten- ziale zwischen Dä- nemark, Deutsch- land und Schwe- den, zu identifizie- ren, gründete sich 2007 das Feh- marnbelt Business Council, das mehr als 400 000 Unternehmen re- präsentiert ( www. fbbc.eu ). Dazu ge- hört auch die Han- delskammer Ham- burg. Das Projekt umfasst einen 18-Kilometer-Tun- nel mit zweigleisi- ger Bahnstrecke und vierspuriger Autobahn sowie Anbindungen an Straße und Schie- ne, zudem eine neue Querung des Fehmarnsunds. Geplante Eröff- nung: Ende 2029. auf verschiedenen Ebenen an der Mobilitätswende. In der soeben begonnenen Legislaturperiode will die Regierung mindestens 500 Kilometer Fahrstreifen sanieren. Laut Koalitionsvertrag sollen zudem 80 Prozent der Wege in der Stadt bald ohne Auto zu- rückgelegt werden – also im Umweltverbund aus ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehr, On-Demand- und Sharing-Systemen. Für die Umsetzung dieser Ziele gehen auch von der Forschung wichtige Impulse aus: Hamburg ist seit Neuestem einer von vier Forschungs- und Inno- vationsstandorten des Deutschen Zentrums Mobili- tät der Zukunft (DZM). Der Schwerpunkt liegt dabei auf der transdisziplinären Forschung zur Verkehrs- infrastruktur. Unter Federführung des Hamburg Wireless In- novation Competence Center (HAWICC) werden der- zeit zwei Projekte realisiert. Unter demTitel „Smarte Bausysteme“ arbeiten die Forschenden an neuarti- gen Betonsensoren für das Bauwerksmonitoring von Brücken. Ziel ist es, Schäden frühzeitig zu erkennen und Baumaterial effizienter einzusetzen. Das Projekt „Next Gen“ befasst sich hingegen damit, Routenpla- nungen, zum Beispiel von Rettungsfahrzeugen, durch ein digitales Echtzeit-Verkehrslagebild zu opti- mieren – für eine bessere Koordination der Mobilität in der Stadt. Waren sich umweltfreundlich per Lastenrad weiter- verteilen lassen. Das aus dem Projekt entstandene Best Practice Manual soll helfen, die gewonnenen Er- kenntnisse auf andere Städte zu übertragen. Ein Ergebnis ist, dass Pauschalmaßnahmen nicht greifen, sondern ortsspezifische Ansätze erforderlich sind. Prof. Dr. Gesa Ziemer, Direktorin des City Sci- ence Lab an der HafenCity Universität, betont, „dass urbane Mobilitäts- und Logistikknoten gut in das Stadtgefüge eingebettet sein müssen und sich eine in- tensive Auseinandersetzung mit den vorhandenen baulichenund sozialen Strukturen auszahlt“. Um die letzte Meile zu dekarbonisieren, läuft noch bis zum Sommer 2026 das EU-Projekt DECAR- BOMILE – maßgeblich unterstützt von der Logistik- Initiative Hamburg. Während einer Testphase im Sommer 2025 soll das Fleet- und Kanalsystem in Hamburg vom Lieferverkehr als Transportweg ge- nutzt werden. Konkret geplant ist, ein Boot in Ro- thenburgsort mit Paketen des Projektpartners DHL zu beladen und die Sendungen anschließend auf dem Wasserweg in den Alsterfleet zu transportieren. Vom Entladeort aus sollen die Pakete dann per E-Lasten- rad zugestellt werden. Impulse für Innovation Ob zu Lande, zuWasser oder in der Luft (wie das Pro- jekt einer Magnetschwebebahn über die Elbe, dessen Machbarkeit aktuell geprüft wird): Hamburg arbeitet HAMBURGER ! WIRTSCHAFT.DE 34 FOTO ! ANNA MUTTER ZUKUNFTS AUSSICHTEN

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