JUNI/JULI 2025

Mit der App „pas- sify“ können Lkw- Fahrende im Hafen selbst einchecken sowie An- und Ablie- ferslots buchen. Die Hochbahn stellte 2023 den Prototypen des fahrerlosen Busses „Holon Mover“ vor. Ab Mitte 2025 sollen erste Testfahrten damit statttfinden. Weniger Verkehr Wie Zulassungs- daten zeigen, sank die Zahl der in Hamburg regis- trierten Pkw trotz Bevölkerungs- wachstums von 807 410 (1. Quar- tal 2024) auf 802 688 (1. Quar- tal 2025) – ein Minus von 0,6 Prozent. Die Studie „Mobilität in Deutschland“ zeigt, dass das Mo- bilitätsaufkommen in Hamburg ins- gesamt geringer geworden ist. Der Anteil von Ver- kehrsteilnehmen- den, die primär aufs Auto setzen, ist von 24 auf 20 Prozent gesunken. Um drei Prozent gewachsen ist da- gegen die Gruppe der Menschen, die sich vor allem per Rad fortbewegen. die Einführung der App „ein weiteres Beispiel dafür, dass wir als HHLAmoderne Technologien gezielt ein- setzen, um die Abläufe für unsere Partner und Kun- den nochweiter zu verbessern“. Ebenfalls im Hamburger Hafen eingesetzt wird heyport, eine international skalierbare Software- lösung, über die sich Schiffsanläufe noch effizienter koordinieren lassen: Operativ Entscheidende – vom Terminal über die Reedereien bis hin zu weiteren Ak- teuren – werden vernetzt, sodass der Informations- fluss transparenter abläuft. Zusammen mit Fernride testet die HHLA an ihremTerminal in Estland auch in- tensiv selbstfahrende Trucks, die über Lichtsensoren, Radar und Kameras gesteuert werden. In einer Schalt- zentrale kann der zum Teleoperator weitergebildete Lkw-Fahrende mehrere Trucks gleichzeitig überwa- chenund sichbeiHindernissen lenkenddazuschalten. Kann man Wilhelmsburg und den Bahnhof Harburg per Magnetschwebebahn verbinden? Die Stadt lässt das derzeit prüfen. Fahrerlos im ÖPNV Das Trendthema „autonomes Fahren“ gerät immer weiter in den Fokus – aufgrund des Fachkräfteman- gels, aber auch, um den Nachhaltigkeits- und Mobili- tätsansprüchen in der wachsendenMetropole besser gerecht zu werden. Die Hamburger S-Bahn errichtet aktuell das erste voll digitalisierte Netz in Deutsch- land. Der Senat plant dafür Ausgaben in Höhe von 285 Millionen Euro ein, hinzu kommen 20 Millionen Euro bereits bereitgestellte Planungsmittel vom Bund. Bis 2030 sollen dann 1,1 Millionen statt heute 750 000 Passagiere pro Tag befördert werden. Die Hochbahn baut derzeit unter anderem die Infrastruktur für ihr Projekt „U-Bahn100“ aus, um die Kommunikation zwischen Stellwerken und Fahr- zeugen zu automatisieren. Das Unternehmen ver- spricht somit alle 100 Sekunden eine U-Bahn zwi- schen City und Horner Rennbahn und bis zu 50 Pro- zent mehr Fahrgastkapazität, wenn die U4-Verlänge- rung imHerbst 2027 in Betrieb geht. Das autonome Fahren auch im Straßenverkehr zu etablieren, ist dagegen komplexer. Bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10 000 autonome Fahrzeuge un- terwegs sein, um ein umfassendes digitales On-De- mand-Verkehrsangebot schaffen. Das ist eines der Ziele der Metropol-Modellregion Mobilität, zu der Bund und Land die Hansestadt 2022 erklärt haben. Diese Zukunftsmusik wird allerdings erst nach und nach in der Realität zumKlingen gebracht. Mitte 2025 soll das Projekt ALIKE Fahrt aufneh- men, das unter anderemdie Hochbahn und der Ride- pooling-Anbieter MOIA sowie die Verkehrsbehörde vorantreiben. Automatisierte E-Shuttles sollen dann in den kommenden Jahren die bestehenden Busli- HAMBURGER ! WIRTSCHAFT.DE 32 FOTOS ! THIES RÄTZKE " HHLA, HOCHBAHN HAMBURG, MAX BÖGL ZUKUNFTS AUSSICHTEN

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