JUNI/JULI 2025
Resilienz in Kriegszeiten Wie kann sich die Hamburger Wirtschaft in Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen auf Bedrohungen vorbereiten? Darüber informierte Anfang Mai ein Dialogforum der Handelskammer. Kapitän zur See Kurt Leonards, Landeskommando Hamburg (li.), und Konteradmiral Ralf Kuchler, Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr, standen auf dem Dialogforum für Fragen bereit. Testläufe Die Reaktion auf Krisen wie Strom- ausfälle oder IT-Angriffe kann geübt werden. Die Abteilung für Kri- senbewältigung und Bevölkerungs- schutz der Ham- burger Innenbe- hörde, Referat 34, unterstützt Unter- nehmen bei der Organisation von Testläufen. Kon- takt per Mail: abteilunga3@bis. hamburg.de Lehrgang Unternehmen, die ihre Schwach- stellen kennen und soweit möglich be- seitigen, bleiben in turbulenten Zei- ten oft wettbe- werbsfähiger. Was ein effektives Kri- senmanagement ausmacht, vermit- telt der IHK-Zerti- fikatslehrgang „Notfall- und Kri- senmanagement“ ab 16. September im Campus 75. Infos: www.t1p.de/ NuK-Kurs Dies gelte besonders für Hamburg, betonte Kapi- tän zur See Kurt Leonards, Kommandeur des hiesigen Landeskommandos: „Cyberattacken, Drohnenüber- flüge, Desinformation – die Bedrohung ist hybrid, und die Stadt Hamburg mit ihrem Hafen und als Drehscheibe für Logistik bekommt diese besonders zu spüren.“ Und weiter: „Was wir jetzt brauchen, ist einMindset-Change und denWillen, etwas zu tun.“ Betriebe müssten sich auch überlegen, wann sie Mitarbeitende für die Bundeswehr-Reserve bereit- stellen könnten. Ein Thema, mit dem sich Firmen erst jetzt zu beschäftigen beginnen. „Ich habe erst vor Kur- zem erfahren, dass die Bundeswehr für Reservisten im Einsatzfall den Lohn fortzahlt“, bemerkte Incken Wen- trop, Nachhaltigkeitsmanagerinbei der ZechGroup. Notfallpläne erstellen, wachsam sein Wichtig sind auch eine Risikobewertung und die Er- stellung von Notfallplänen – insbesondere in den B ei Stromausfall soll das Eimsbüttler Kranken- haus Jerusalem eine Woche durch ein Not- stroma ! gregat versorgt werden. Aber reicht dessen Leistung wirklich? Nach demBesuch des Dia- logforums „Sicherheit und Resilienz“ am 7. Mai will Hans-Martin Kuhlmann diese Frage rasch klären – denn „ausgetestet haben wir die lange Laufzeit noch nie“, so der Geschäftsführer. „Angesichts der aktuellen geopolitischen Bedro- hungslage sollte jedes Unternehmen unbedingt ver- schiedene Katastrophenszenarien durchspielen“, mahnte Holger Berens, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands für den Schutz kritischer Infra- struktur (BSKI), die rund 250 Teilnehmenden. Und der Kommandeur der Führungsakademie der Bun- deswehr in Hamburg, Konteradmiral Ralf Kuchler, ist sich sicher: „Nicht mehr ganz Frieden, aber auch noch nicht im Krieg. Wir sind gut beraten, uns auf denWorst Case vorzubereiten.“ HAMBURGER ! WIRTSCHAFT.DE 12 FOTOS ! KATI JURISCHKA KRISEN PRÄVENTION
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz