Juni/Juli 2024

HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 58 HAMBURGER FIRMENJUBILÄEN FOTOS: KARIN GERDES HAMBURGER WASSERWERKE „Über fast 500 Brunnen fördern wir Grundwasser, das wir zu Trinkwasser für 2,2 Millionen Menschen aufbereiten“, sagt Ingo Hannemann. Der 54-jährige Diplom-Ingenieur ist Technischer Geschäftsführer bei HAMBURG WASSER. Wie auch seine erste leistungsfähige Kanalisation, verdankt Hamburg sein zentrales Rohrleitungssystem demGroßen Brand von 1842 und dem britischen Ingenieur William Lindley. Unter dessen Federführung begann 1848 die damals „Stadtwasserkunst“ genannte öffentliche Wasserversorgung damit, geklärtes Elbwasser durch das Rohrnetz zu pumpen. Der Betrieb ging in die 1924 gegründete Hamburger Wasserwerke GmbH über. 2006 erfolgte die Zusammenführung mit der Hamburger Stadtentwässerung unter ein gemeinsames Unternehmensdach: HAMBURG WASSER. Ein moderner Konzern, der über ein Leitungssystem von fast 12 000 Kilometern Länge die Menschen mit frischem Trinkwasser beliefert – und zugleich ihr Abwasser entsorgt. „Diesen Prozess zu verantworten“, schwärmt Ingo Hanne- mann, „ist für mich eine fantastische Aufgabe.“ GRATENAU & HESSELBACHER Bei SteffiMeißner dreht sich alles um Papier. Um Handel, Veredelung und die damit verbundene Logistik. Die 46-Jährige ist Geschäftsführerin und Mitgesellschafterin der Grate- nau & Hesselbacher GmbH. „Die Kundenliste reicht von Südafrika, Lateinamerika und demMittleren Osten bis hin zu Asien“, berichtet sie. Unter anderem versorgt G&H Druckereien mit dem optimalen Papier, entwirft Verpackungslösungen, berät, wenn es um Finanzierung oder technisches Know-how geht. Begonnen hatte alles mit Butter, Schinken und Kohle. Als Heinrich Gratenau sein Handelshaus im Jahr 1874 in Bremen gründete, stand ihm ein Grundkapi- tal von gerade einmal 240Mark zur Verfügung. Nachdem später auch August Gratenau mit eingestiegen war, wechselten die Brüder ins seinerzeit lukrativere Holzgeschäft. Der Papierhandel startete erst 1974, als der Zusammenschluss mit dem Hamburger Papierhandelshaus „Karl Hesselbacher“ erfolgte. Rund 40 Jahre lang sollte „Gratenau & Hesselbacher“ Holz- und Papiersparte parallel betreiben, doch seit Mitte der 2010er-Jahre liegt der Fokus ausschließlich auf Papier und den dazugehöri- gen Dienstleistungen. „Wir sind stets mit der Zeit gegangen und haben uns immer wieder neu erfunden“, erzählt SteffiMeißner. So hat sich die Firma inzwischen zum „Global Player“ mit ausgepräg- tem Servicegedanken gewandelt. GOYER & GÖPPEL Ein Jahrhundert ist es her, seit Hans Goyer und Friedrich Göppel ihr Bankhaus gründeten. Heute führen es die beiden Gründer-Enkel Frank und Björn Göppel gemeinsam mit ihrem Partner Andreas Nowatzki. Schon als Schüler jobbten sie im Unternehmen, machten eine Banklehre, absolvierten ein BWL-Stu- dium. „In diesem Business ist eine fundierte Ausbildung essenziell“, sagen sie. Sechs Personen arbeiten bei Goyer & Göppel, die sich unentwegt über das internationale Wertpapiergeschäft informieren – und über das Weltgeschehen. Denn viele globale Ereignisse schlagen sich unmittelbar auf die Kurse nieder. „Als kleinste Bank Hamburgs und als kleinste Privatbank Deutschlands sind wir bislang gut durch alle Krisen gekommen“, sagt Frank Göppel. Kürzlich hat die „Wirtschaftswoche“ insgesamt 512 Vermögensverwalter gerankt. In der Kategorie „Dynamisch (bis zu 100 Prozent Aktien)“ zählte Goyer & Göppel zu den besten 20 Verwaltern. Der eigens gemanagte Rentenfonds „Goyer & Göppel Zins-Invest“ belegte beim „Lipper Fund Award“ in der Kategorie „BOND EUR“ den jeweils ersten Platz in den Vergleichszeiträumen „drei Jahre“ und „fünf Jahre“. 100 JAHRE 150 100 JAHRE JAHRE Transport und Logistik seit 1474. Jetzt auch in Hamburg – wir freuen uns auf Sie. gw-world.com Von „Haustür zu Haustür“: Gebrüder Weiss ist an vielen Logistikzentren der Welt zu Hause und bietet intermodale Transportlösungen aus einer Hand. Hier: Singapur. Bild: Gebrüder Weiss/Kai Hartmann Bild: Gebrüder Weiss Hamburg ist mit Deutschlands größtem Seehafen für jedes internatio- nal ausgerichtete Logistikunternehmen ein „place to be“. Das gilt auch für Gebrüder Weiss. Der in Österreich beheimatete Logistiker ist schon lange in Hamburg aktiv, gründete 1932 dort das erste Büro. Mittler- weile ist Hamburg eine feste Größe im Gebrüder Weiss-Netzwerk, das 180 eigene Standorte auf der ganzen Welt umfasst. Besonders viel Luft- und Seefracht wickelt Gebrüder Weiss nach und ex Asien ab und kann dabei mit dem entscheidenden Vorteil punkten, dass man auf beiden Seiten der Lieferkette über viele eigene Niederlassungen an wichtigen logistischen Drehkreuzen verfügt: in Deutschland ebenso wie beispielsweise im globalen Finanzzentrum Singapur, im wichtigen deutschen Handelspartnerland Japan oder in Taiwan, einem Hotspot für Fahr- radhersteller und die Halbleiterindustrie. „Für unsere Kunden bedeutet das einen sicheren Warenfluss, einheitliche Prozesse und reibungs - lose Kommunikation – von Anfang bis Ende. Durch unser starkes und eingespieltes Netzwerk mit langjährigen Kontakten zu Reedereien und Luftfrachtgesellschaften sind wir in der Lage, schnell individuelle Logistiklösungen umzusetzen“, erklärt Robert Stahlschmidt, Landes- leiter Air & Sea Deutschland bei Gebrüder Weiss. Für viele Kunden sind das intermodale Lösungen, bei denen der Logistiker Bahn und Lkw mit Frachtflugzeug oder -schiff kombiniert. Auch das ist kein Problem für den Full-Service-Logistiker Gebrüder Weiss. „Wichtig ist, dass die Lösung zum Kunden passt. Und dafür sorgen wir“, so Stahlschmidt. Mehr Infos zu den Logistiklösungen von Gebrüder Weiss nach und ex Asien unter: info.gw-world.com/de/orange-dragon Transport und Logistik seit 1474. Jetzt auch in Hamburg – wir freuen uns auf Sie. gw-world.com Kontakt: Gebrüder Weiss GmbH Standort Hamburg Sachsenfeld 2-4 20097 Hamburg Tel: 040 – 317 986 0 Gebrüder Weiss: „Die Lösung muss zum Kunden passen“ Japan, Singapur oder Taiwan? Der Logistiker Gebrüder Weiss begleitet seine Kunden bei ihren interkontinentalen Marktaktivitäten – individuell und effizient. Robert Stahlschmidt, Landesleiter Air & Sea Deutschland bei Gebrüder Weiss. HAMBURGER FIRMENJUBILÄEN DETMER LEDER Rund 15 000 Quadratmeter Leder lagern in den Regalen. Es stammt von Rindern und Kälbern, von Ziegen, Schafen, Elchen und Hirschen. Durch die Luft der Halle wabert ein intensiver Geruch. „Da gewöhnt man sich dran“, sagt Angelika Kewitz-Ortmüller. Sie kam 1975 zur Ferdinand Detmer GmbH, besser bekannt als „Detmer Leder“. Damals 18, hatte sie gerade ihre Ausbil- dung zur Groß- und Außenhandelskauffrau abgeschlos- sen. Heute sind Angelika Kewitz-Ortmüller und ihr damaliger Kollege Karl Winkler Inhaber des Unternehmens. 1924 als Handelshaus für Schuhbedarf eröffnet, entwickel- te sich der Betrieb zunehmend zum Spezialisten für Leder aller Art. Zur heutigen Kundschaft zählen Betriebe aus der Bekleidungsbranche, Polstereien, Schuhmanufakturen, Sattlereien sowie Privatpersonen. Sogar die Opernhäuser von Paris und Amsterdam lassen sich von Detmer Leder beliefern. Seit ihrer Gründung vor 100 Jahren befindet sich die Ferdinand Detmer GmbH in Altona. Den Krieg habe die Firma unbeschadet überstanden, berichtet die Chefin. Immer öfter geht der 67-Jährigen das Thema „Nachfolge“ durch den Kopf. Doch sie baut auf ihre Nichte und den Bruder ihres Kompagnons, beide sind schon seit Jahren bei Detmer Leder beschäftigt. 100 JAHRE

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