Juni/Juli 2024
BUCHTIPPS DER COMMERZBIBLIOTHEK ZUM THEMA „BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT“ Thomas Artmann Betriebliches Gesundheitsmanagement Mangelnde Gesundheit kostet die deutsche Wirtschaft jährlich große Summen. Umso wichtiger ist es, ein funktionierendes und durchdachtes Betriebliches Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz aufzubauen. Der Autor beschreibt, wie unterschiedliche Datenquellen analysiert werden, und zeigt, wie man Gesundheitskompe- tenzentwicklung organisieren und umsetzen kann. Hannes Schröder 30 Minuten Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Die „30-Minuten-Reihe“ des GABAL-Verlages vermittelt Wissen besonders kompakt: Die wesent- lichen Gedanken des Buches sollen in einer halben Stunde erfasst werden können. Dazu sind die wichtigsten Informationen und Zusammen- fassungen blau gedruckt, dies erleichtert das schnelle Querlesen. David Bausch Digitaler Stresst Der technologische Wandel der Arbeitswelt und seine gesund- heitlichen Folgen können für Unternehmen erfolgskritisch werden. David Bausch beleuchtet die Schattenseiten der digitalisierten Berufswelt und bietet effektive Strategien zur Stressbewälti- gung, die sowohl dem persönlichen digitalen Stress entgegenwirken als auch auf Leadership- Ebene leicht umsetzbar sind. Dr. Florian Brill, Geschäftsführer von Dr. Brill + Partner und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses der Kammer Gesund- heitsmärkte In der Gesund- heitswirtschaft werden zwei Be- reiche unterschie- den. Der Kernbe- reich („erster Ge- sundheitsmarkt“) umfasst die „klas sische“ Gesund- heitsversorgung, die größtenteils durch die gesetz- liche Krankenver- sicherung (GKV) und die private Krankenversiche- rung (PKV) ein- schließlich Pflege- versicherung fi- nanziert wird. Als „zweiter Ge- sundheitsmarkt“ werden alle privat finanzierten Pro- dukte und Dienst- leistungen rund um die Gesundheit bezeichnet. Wel- che Waren und Dienstleistungen einen Bezug zur Gesundheit auf- weisen, ist dabei nicht klar definiert. Generell dazu ge- hören frei verkäuf- liche Arzneimittel und individuelle Gesundheitsleis- tungen, Fitness und Wellness, Ge- sundheitstouris- mus und teilweise die Bereiche Frei- zeit/Sport, Ernäh- rung und Wohnen. sen Krankenhaus zu werden. Auch die Kommunika- tion zwischen den Abteilungen erfolgt oft digital. „Ärzt:innen, die beispielsweise nach einem Röntgenbild ihrer Patient:innen suchen, haben bei uns direkten Zugriff auf die Bilder, egal von welchem Behandlungsort im UKE aus,“ erklärt Joachim Prölß, Direktor für Patienten- und Pflegemanagement und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Ham- burg-Eppendorf (UKE). Außerdem sind Patientenda- ten in kürzester Zeit online für alle Behandelnden verfügbar: „Auf diese Weise werden die Prozesse in der Patient:innenversorgung vereinfacht, und die Be- handlung wird beschleunigt.“ Mit der zum 1. Januar 2025 geplanten bundes- weiten Einführung der elektronische Patientenakte (ePA), über die sich medizinische Befunde praxis- übergreifend speichern lassen, steht ein weiterer großer Digitalisierungsschritt bevor. Zur Praxis erprobung dieser und weiterer digitaler Anwendun- genwurde Hamburg durch die vomBund beauftragte Gesellschaft für Telematik (gematik) bereits imMärz 2023 als eine von zwei Modellregionen ausgewählt (siehe Randspalte rechts). Ein starker Standort für Medizintechnik Neben der Digitalisierung „rückt auch die Gesund- heitsprävention immer mehr in den Fokus – vor al- lem, weil die jüngeren Generationen mehr Wert da- rauf legen, noch im hohen Alter gesund zu sein und beispielsweise zu Vorsorgen zu gehen“, sagt Brill. An diesen Wunsch knüpfen auch Hamburger Start-ups an: „Ein tolles Beispiel ist die Firma BLUU Seafood, die Fischfleisch in Reagenzgläsern herstellt. Ge- sunde Ernährung ohne Mikroplastik, ohne Umwelt- belastungen, das ist natürlich Prävention pur“, so der Ausschussvorsitzende. Insgesamt sei die Hamburger Start-up-Szene im Bereich Life Science „schon sehr aktiv“. Es sei aber noch deutlich Luft nach oben. Dabei gibt es in der Stadt etliche gute Adressen für Gründer, um zu wachsen: Der Gesundheitstech- schaft der Handelskammer betont dabei die Bedeu- tung effizienter Datenverwertung und -übermitt- lung: „Hamburg verfügt über einen großen Daten- schatz. Es gibt tolle Unternehmen wie Tiplu, das mit- tels Künstlicher Intelligenz Abrechnungsdaten für Krankenhäuser vereinfacht, aber auch Prognose- tools für Erkrankungen erstellt.“ Bereits 2008 hat zumBeispiel das UKE damit be- gonnen, Patientenprozesse fast vollständig zu digita- lisieren – mit demZiel, in den medizinischen Versor- gungsprozessen nach und nach zu einem papierlo- HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 34 FOTOS: ULRICH PERREY, HIP FOUNDED BY PHILIPS, PR (3) BRANCHEN ÜBERBLICK Modell- region Die Nationale Agentur für Digi- tale Medizin ge- matik hat 2023 Hamburg und Umgebung sowie Franken zu Mo- dellregionen für digitale Gesund- heit in Deutsch- land auserkoren. Um die Teilnahme hatte sich ein Kon- sortium rund um das ÄrzteNetz Hamburg e. V. be- worben. Ziel ist es, Neuerungen wie das E-Rezept, die elektronische Pa- tientenakte und andere digitale medizinische An- wendungen zu erproben und die Bevölkerung darü- ber zu informieren. Infos: www.t1p.de/ gematik-hh Studie Im Auftrag der Hamburger Sozial- behörde hat das WifOR Institute im August 2023 eine Studie zum „öko- nomischen Fuß- abdruck der Ge- sundheitswirt- schaft in Ham- burg“ auf Basis der aktuellsten verfügbaren Zah- len von 2021 er- stellt. Sie finden sie unter: www.t1p. de/wifor2023 LENA JOHANNA PHILIPPI Seit der Gründung des Health Innovation Ports auf dem Philips-Gelände wurden dort rund 100 Start-ups gefördert. nologiekonzern Philips hat 2017 gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der Stadt Hamburg den Health Innovation Port (HIP) auf dem eigenen Be- triebsgelände aufgebaut. Seit der Gründung sind dort rund 100 Start-ups gefördert worden, imSchnitt sind 20 Gründungsbetriebe imHIP aktiv. Ein Vorzeige-Start-up, das imHIP groß geworden ist, ist etwa northh medical. Es entwickelte eine er- folgreiche Lösung zur Verbesserung der Ultraschall- diagnostik vonHerzkrankheiten bei Ungeborenen. Philips selbst entwickelt und produziert innova- tive Geräte für die bildgebende Medizin, darunter Ge- neratoren, Isolatoren und Röntgenstrahler. Aktuell baut dasUnternehmen gemeinsammit demUKE, dem Hamburger SV und CTP das neue Athleticum am Volkspark auf, ein Kompetenzzentrum für ganzheitli- che Sport-, Bewegungs- undPräventionsmedizin. „Hamburg ist als Standort interessant, weil man als Arbeitgeber in einer Großstadt attraktiv für Fach- kräfte ist und weil hier auch Synergien mit anderen Unternehmen wie Airbus oder Lufthansa Technik entstehen“, sagt Volker Eckert, Director Government Affairs bei Philips Germany Health Systems. Mit dem Cluster Life Science Nord (siehe S. 38) bietet die Stadt zudem gute Voraussetzungen für In- novationen imMedizintechnikbereich. Allerdings, so Gesundheitsausschuss-Vorsitzender Brill, hat die Metropole „als Stadtstaat einen Standortnachteil. Unternehmen, die beispielsweise in Hamburg ansäs- sig sind, ihre Produkte aber in Schleswig-Holstein produzieren, müssen sich an die Vorgaben von beiden Bundesländern gleichzeitig halten. Hier wäre es in Zukunft wichtig, weniger zergliedert, sondern mehr norddeutschlandweit zu denken.“ Raumklimageräte und Spotcooler zur Kühlung von Arbeitsplätzen, Zelten, Maschinen, DV-Anlagen und verderblichen Waren. Hinsch &Co. Wärmetechnische Geräte GmbH&Co. KG Lademannbogen 11 · 22339 Hamburg Tel.: 040/53879800 · Fax 040/5386095 www.hinsch-info.de Klimageräte mieten Hinsch_Klimageraete_ab_Jun12.indd 1 15.05.12 14:06 Mietwärme Mietlüfter Bautrockner Heiztrailer 150 – 300 kW Heiztrolleys 18 – 40 kW Elektro mobile Warmluftgeräte 2 – 200 kW mit Öl/ as/Strom, für Bau/Zelt/Event, Notfallwärme mit Brennstoffversorgung l : 7980 · Fax 040 / 538798010 .hinsc -mietheizer.de Anzeige_Hinsch_Klimageraete_druck.indd 1 29.01.20 15:12 4193318609501 04 ISBN978-3-946677-98-7 SPEZIALNR.4 2024 |€9,50 HamburgsPläne fürdieZukunft NacHHaltigkeit ENKELFÄHIG DieZukunftskonzepteder HamburgerWirtschaft GESUNDGENIESSEN GanzheitlicheGastronomie ausderHansestadt GRÜNEEVENTS Diebestennachhaltigen Veranstaltungen2024 SPEZIALNR.4 SZENEHAMBURG NACHHALTIGKEIT2024 €9,50 001_Titel_Nachhaltigkeit_24 1 28.02.2024 13:22:53 Im Handel oder online unter shop.szene-hamburg.com Nachhaltigkeit_93x128_2024.indd 6 28.05.24 14:29 Mobile Räume • Bürocontainer Planung • Sanitärcontainer Verkauf • Lagercontainer Miete Porgesring 12 | 22113 Hamburg Telefon: 040/733 607-0 E-Mail: info@hansabaustahl.de www.hansabaustahl.de Seit über 50 Jahren HansaBaustahl_58x112.indd 1 29.01.20 15:05 WWW.HK24.DE BRANCHEN ÜBERBLICK
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